Erstellt am: 29. 10. 2009 - 16:19 Uhr
"Wir sind die Uni!"
Der Platz hat Symbolcharakter: Der Innsbrucker Student Christoph Probst wurde 1943 als Mitglied der Widerstandsbewegung "Weiße Rose" von den Nazis hingerichtet.
Während die Besetzung des Wiener-Audimax schon über eine Woche andauert, kommen erst jetzt Solidaritätsbekundungen aus Innsbruck. Die Plattform "Unbeschränkt studieren" hat unter dem Motto "Universität voller Barrieren - nicht mit uns!" zu einer Demo aufgerufen.
Startplatz der Demo war der Christoph-Probst-Platz vor der Hauptuniverstität. Der Platz ist fast zu klein für die hunderten Studierenden, die mit der Bildungssituation unzufrieden sind. Einzelne Lehrende solidarisieren sich mit den Studierenden. In den Reden vor der Demo werden sowohl die Missstände im Studium angeprangert, als auch die Hintergründe beleuchtet: Der Marktwirtschaftsradikalismus, in dem die Finanzmärkte die Entscheidung der öffentlichen Hand lenken.
- Forderungen der Demo: Erhöhung des Bildungsbudget auf mind. 2% des BIP
- Mehr Mitspracherecht für Studierende
- Freien Hochschulzugang
Simon Welebil
Die Uniproteste auf FM4
- "Freie Bildung für alle": Bundesweiter Aktionstag (5.11.2009)
- Unizugang, frei geregelt oder beschränkt? Vom Numerus Clausel und anderen Modalitäten (4. 11. 2009)
- Die Uni brennt auch in Berlin: Studierende in Berlin solidarisieren sich mit den Uniprotesten in Österreich. (2.11.2009)
- Nicht im traditionellen Sinn "politisch": Mit institutionalisierter Politik haben die Uni-AktivistInnen nichts am Hut. (2.11.2009)
- Bildung und Markt: Missverständnisse im Zusammenhang mit Bildung (2.11.2009)
- Uni, Quo Vadis?: Wie die Universität in Zukunft aussehen könnte. (1.11.2009)
- Journal '09: 31.10. Angewandter Audimaxismus: Bildung statt Ausbildung. (31.10.2009)
- Was bringt der Bachelor? (31.10.2009)
- Wenn das schon utopisch ist...: Eigentlich stapeln die StudentInnen mit ihren Forderungen ganz schön tief (30.10.2009)
- Studieren? Blockieren? Demonstrieren?(30.10.2009)
- Viel Lärm um wenig: Ergebnislose Gespräche zwischen ÖH und Wissenschaftsminister (29.10.2009)
- Doch nicht so angepasst?: Jugendforscher Heinzlmaier im Interview auf science.orf.at (29.10.2009)
- "Wir sind die Uni": Proteste auch in Innsbruck (29.10.2009)
- Zu viele für den Audimax: Die Großdemo in Wien (28.10.2009)
- Durch die Realismusbrille: Die Proteste in Graz (28.10.2009)
- Journal '09: 28.10.Which side are you on? (28.10.2009)
- Raus auf die Straße (28.10.2009)
- Journal 09: Über die Abschiebung des gerupften Hahns nach Brüssel (27.10.09)
- Protest in Selbstorganistation (27.10.2009)
- #audimax #unsereuni #unibrennt (26.10.2009)
- Journal '09: Studis und Unis. Rat und Vorwurf (24.10.2009)
- Die Basis und die Demoktratie (23.10.2009)
- Audimax besetzt (22.10.2009)
- Malen nach Zahlen (21.10.2009)
- und alles im Überblick auf fm4.orf.at/uni
Die ÖH-Exekutive, die in Innsbruck von der Aktionsgemeinschaft gestellt wird, beteiligt sich nicht an der Demo. Sie teilt zwar die Forderungen, nicht aber die Art des Protests. Stattdessen ruft sie für Freitag den 30. Oktober, wenn Johannes Hahn zur Eröffnung der neuen Universitätsbibliothek kommt, zu einer "friedlichen und konstruktiven" Aktion auf: "Heiße Luft für Gio Hahn". Um 10:00 wollen sie Luftballone steigen lassen.
Simon Welebil
Bevor sich heute die Demo in Bewegung setzt, wird noch einmal betont, dass die DemonstrantInnen sich - auch deshalb - nicht von der ÖH vertreten fühlen. "Wir vertreten uns selbst!"
Der Demozug bewegt durch die Innsbrucker Innenstadt, von einem Unistandort zum anderen, von der Hauptuni zum Gebäude der Sozialwissenschaften.
Simon Welebil
Am Sowi-Campus wird die Demo offiziell aufgelöst. Danach strömen die Studierenden in die Uni und besetzen den größten Hörsaal, die Sowi-Aula.
Simon Welebil
Die erste Handlung im besetzten Hörsaal ist eine Solidaritätsbekundung für die Wiener Audimax-BesetzerInnen. Danach wird für die Volksküche gesammelt. Ein erstes Plenum wird für 18:00 angesetzt.
Simon Welebil