Erstellt am: 20. 11. 2013 - 11:49 Uhr
Tagebuch zum Jahr der Pflicht (32)
marc carnal
Nach dem Jahr des Verzichts im Jahr 2011 gilt es heuer, monatliche Pflichten zu bestehen. Mitstreiter sind in der Neigungsgruppe Pflicht jederzeit willkommen.
Jeden Monat stehen drei Aufgaben in Kategorien wie Handwerk, Wissen oder Selbstüberwindung zur Auswahl. Die Leserschaft stimmt darüber ab, welche Pflicht erfüllt werden muss.
Voting Jänner - Kategorie Handwerk
Voting Februar - Kategorie Wissen
Voting April - Kategorie Sport
Voting Juni: Kategorie Schreiben & Lesen
September: Pflicht-Urlaub mit Max
Sonntag, 10. November
● An sich bin ich ein Typ zum Pferdestehlen, möchte aber nicht unerwähnt lassen, dass das Entwenden eines Pferdes die Tatbestände § 127 stGB (Diebstahl), § 129 stGB (Diebstahl durch Einbruch oder mit Waffen), § 131 stGB (Räuberischer Diebstahl), § 109 stGB (Hausfriedensbruch) und gar § 181f (Vorsätzliche Schädigung des Tier- oder Pflanzenbestandes) erfüllen und eine mehrjährige Freiheitsstrafe nach sich ziehen kann. Ich würde dir also gerne auf einem anderen Weg beweisen, dass ich ein lockerer Typ bin und bitte um Vorschläge.
● "Figaros Hochzeit" als kürzere Form von "Die Hochzeit des Figaro" ist eines der ganz wenigen Beispiele für einen allgemein akzeptierten Zweit-Titel. Klingt auch beides gut. Weniger gut klänge “Der Rosenname”, “Zornesfrüchte” oder “Grays Bildnis”.
Montag, 11. November
● Wie wohl der bevorzugte Nickname von Désirée Nick lautet?
● Das Triumvirat der langweiligen Nacherzählungen setzt sich ja bekanntlich aus Träumen, Reisen und Filmen zusammen, dennoch will ich von einem verstörenden Traum berichten: Ich habe letzte Nacht geträumt, dass der schreckliche Schärdinand in meiner Küche sitzt und mir den Käse wegfrisst. Wie entsetzlich: Ich habe einfach eins zu eins einen Werbespot nachgeträumt! Obwohl ich den Schärdinand erst einmal gesehen habe. Ich bin verstört.
● Der Bundeskanzler ist nicht gut (Achtung, Satire!!!)
Diese beliebte Anmerkung ist so praktisch! Dann weiß man gleich, dass man sich den sonstigen Text sparen kann.
Dienstag, 12. November
● "Sie sind aber ein schlechter Elvis-Imitator!"
"Ich bin kein Elvis-Imitator, ich bin Elvis-Imitator-Imitator."
"Sie imitieren Elvis-Imitatoren?"
"Schlechte Elvis-Imitatoren!"
"Dann sind Sie ein guter Elvis-Imitator-Imitator."
"Danke. Zumindest bin ich ein guter Imitator schlechter Elvis-Imitatoren, dagegen ein schlechter Imitator guter Elvis-Imitatoren, schließlich bin ich an sich ein schlechter Elvis-Imitator, also beiß ich mir in den guten die Zähne aus."
"Alles klar. Bussi."
● In Kammern ist gut Jammern / In Betten ist gut Chatten / In Zimmern ist gut Wimmern / In Räumen ist gut Träumen (Materialsammlung für die “Ode ans Zuhausebleiben”)
● Es gibt an sich keinen Grund, seine Kreditkarte zu fotografieren und ins Internet zu stellen, wenn man allerdings die hässlichste Kreditkarte der Welt sein Eigen nennen darf, bleibt einem wenig übrig:
marc carnal
Mittwoch, 13. November
● Eskimos haben...
... 124 Wörter für "Schnee"
... 472 Wörter für "Penis"
... rund 800 Wörter für "Oida"
... über 1000 Wörter für "Jo eh."
● Eine Leserfrage samt Antwort aus "Sorge dich nicht - liebe!" von Prof. Dr. Gerti Senger:
"Ein interessanter Mann (ohne Ehering), den ich im Zug kennen gelernt habe, ist schon öfter mit mir toll essen gegangen. Wir fahren immer im Taxi zu den Restaurants. Sex will er in einem Stundenhotel, weil das aufregender ist. Er ist Deutscher, hat mir aber nur seinen Vornamen gesagt, ist nie mit einem Auto gekommen und gibt mir keine Handynummer. Ist er ein Geheimnisträger?"
Ja. Er trägt seinen Ehering nicht.
Frau Prof. Senger ist eine Göttin! Ich würde sie jederzeit heiraten und ganz viele Sengerknaben mit ihr zeugen, wenn es uns die Biologie bloß noch gestatten würde.
Donnerstag, 14. November
● Am letzten Sonntag des Monates, am 24., werde ich meine November-Pflicht erfüllen und 24 Stunden blind absolvieren. Kollege Wurm hat eine schöne Idee: Er gedenkt, mit mir zum Running Sushi zu gehen. Ich verwende dieses Wort fast nie, aber das wird spannend.
● Geständnis: Das Tagebuch schreib ich gar nicht selbst, sondern es generiert sich hauptsächlich aus pointen.at.
Freitag, 15. November
● Des Sprudel-Champions Soda-Kür
trinkt man selbst an der Côte d'Azur.
● "Ein Bär will nach oben" von William Kotzwinkle ist ein ausgesprochen komisches und warmherziges Buch über einen Bären, der im Wald ein Romanmanuskript findet und damit sogleich zum Literaturstar wird. Alles Bären-typische wird Hal Jam, wie er sich als Autor nennt, als erfrischende Schrulligkeit eines verschrobenen Literaten verziehen - ob er sich unvermittelt am Boden wälzt, kiloweise Honig trinkt oder mit der Literaturagentin auf tatsächlich animalische Weise schläft.
Es ist wirklich gut, lesen Sie das, sofort.
● Neuer Fund für meine Sammlung "Katastrophale Bühnenansagen":
Die nächste Nummer ist sehr persönlich und ich wollte sie gar nicht spielen, aber ich spiel sie jetzt. Die ist auch auf der CD. Danke, ihr seid so super, danke.
Samstag, 16. November
orf
● Alternativvorschläge für "Ich möchte mal irgendwas mit Medien machen" und "Ich möchte auf jeden Fall mit Menschen arbeiten":
- "Ich weiß noch nicht so genau, ich will auf jeden Fall irgendwas mit Kühlschränken machen."
- "Jetzt mach ich erstmal mein Studium fertig und dann werd ich irgendwas mit Vorhautverengung arbeiten."
- "Ich wollte schon immer irgendwas mit Grabschändung machen."
- "Mein Eltern hätten mir das Mathematikstudium finanziert, aber ich will lieber irgendwas mit Schusswechseln machen."