Erstellt am: 17. 10. 2013 - 07:12 Uhr
Tagebuch zum Jahr der Pflicht (28)
marc carnal
Nach dem Jahr des Verzichts im Jahr 2011 gilt es heuer, monatliche Pflichten zu bestehen. Mitstreiter sind in der Neigungsgruppe Pflicht jederzeit willkommen.
Jeden Monat stehen drei Aufgaben in Kategorien wie Handwerk, Wissen oder Selbstüberwindung zur Auswahl. Die Leserschaft stimmt darüber ab, welche Pflicht erfüllt werden muss.
Voting Jänner - Kategorie Handwerk
Voting Februar - Kategorie Wissen
Voting April - Kategorie Sport
Voting Juni: Kategorie Schreiben & Lesen
Montag, 7. Oktober
● Wussten Sie schon, dass in der Serie “Derrick” der Satz “Beam me up, Scotty” kein einziges Mal fiel?
● “Ich könnte dir eine im Volk überlieferte Geschichte erzählen, in der übernatürliche Kräfte und Gestalten in das Leben der Menschen eingreifen und meist am Ende die Guten belohnt und die Bösen bestraft werden.”
“Das klingt ja märchenhaft.”
Dienstag, 8. Oktober
● Da sucht man jahrelang nach einem wirklich fetzigen Künstlernamen und dann heißt die RegioPlan-Geschäftsführerin doch glatt Hania Bomba-Wilhelmi.
● Man sollte vor dem Umzug in ein sogenanntes Stadtentwicklungsgebiet auch mitbedenken, ob das Aufriss-taktisch gar so gscheit ist:
“Darf ich dich noch in zu mir in die Seestadt Apern entführen?”
Klingt ja fast unheimlich!
● Könnte man die Bielefeldverschwörung nicht einfach adaptieren und behaupten, dass es die Seestadt Aspern gar nicht gibt? Wobei, was heißt behaupten: Zumindest derzeit ist es ja wirklich so, dass die U2 zu einer gleichlautenden Endstation fährt, wo nichts ist. Der Nährboden für einen urbanen Mythos wird dort gerade umgepflügt.
Mittwoch, 9. Oktober
● Ich will keine Klicks
Ich will keine Likes
Ich will keine Views
Ich will keine Friends
Ich will Ruhe, Respekt und Kuchen.
● Norwegen, Schweden und Finnland sind Kombi-Nationen.
Donnerstag, 10. Oktober
● Die zehn besten Tricks von Tom Turbo
- Die Todessense
- Freisprecheinrichtung
- Eismaschine
- Handgranatenkatapult
- Joystick
- Kann die Steuererklärung selbst ausfüllen
- Mundharmonika
- Vierzehnläufiges Maschinengewehr mit rotierendem Laufbündel
- Kartentricks zur Ablenkung
- Grausig furzen
● Neuer Lieblingsirrer: An der Station Kutschkergasse steigt alle paar Tage ein Greis ein, dem ein urzeitliche Raubvogel zehn Liter Brillantine aufs Haupt geschissen zu haben scheint, klopft wildestens an die Scheiben des Chauffeurs und regt sich inbrünstig darüber auf, dass die Straßenbahn nicht immer an der selben Position stehenbleibt. Die beschimpften Fahrer reagieren meist besonnen und argumentieren mit anderen Verkehrsteilnehmern, die sie ja nicht einfach überrollen können. Dann brabbelt der Alte Unverständliches vor sich hin, setzt sich wieder auf seine Bank und wartet auf die nächste Bim.
Freitag, 11. Oktober
● Ein Satz mit “Fallbeispiel”:
Der Henker zockt privat auch viel
in einem Online-Fallbeil-Spiel.
(Das zusätzliche L ist mir nicht gleich aufgefallen, aber jetzt lösch ich das auch nicht mehr weg)
marc carnal
Samstag, 12. Oktober
● Vegetarier-Schüttelreim:
Warum ich keine Rinder esse?
Ich hab nunmal kein Interesse.
● Möchte unbedarft durch die Haustüre schreiten, als mir das aufgerissene Maul eines Schäferhunds Richtung Halsschlagader entgegenspringt. Die betagte und zierliche Besitzerin lehnt sich mit aller Kraft dagegen, sodass dem Monster immerhin zehn Zentimeter fehlen, um mich erfolgreich zu verspeisen. Alle Fraktionen sind derart erschrocken, dass sie kein Wort herausbringen. Dass es so breit toleriert und gar gutgeheißen wird, dass Zehntausende potenzielle Monster an Leinen durch die Stadt gezogen werden, ist schon erstaunlich.
● Der Name Romy Schneider besteht eigentlich zu hundert Prozent aus Kartenspiel-Vokabular.