Erstellt am: 30. 1. 2015 - 13:09 Uhr
Akademikerball: Sperrzone und Demos in Wien
Akademikerball
- Achtung, Achtung, hier twittert die Polizei!: @LPDWien, seit November findet man die Wiener Polizei unter diesem Handle auf Twitter. Bei den Demos gegen den Wiener Akademikerball ist eine eigene Social Media Task Force unterwegs. (28.1.2015)
- Aufruf der Sache: Der Staat gegen Josef S.: Vor fast genau einem Jahr ist Josef S. nach den Randalen beim Wiener Akademikerball verhaftet und später zu 12 Monaten teilbedingter Haft verurteilt worden. Bis heute kämpft er gegen das Urteil und beteuert seine Unschuld. (21.1.2015)
- Akademikerball: Streifzug durch die Demonacht 2014: Die gute Nachricht zuerst: Der Spuk rund um den Wiener Akademikerball macht auf der Straße nun wieder ein Jahr Pause. Eine Frage brennt aber weiter: Muss das immer mit Gewalt enden? (25.1.2014)
Der Ball und die Demonstrationen dagegen sind beendet, als Resumee des Abends bleibt, dass angesagte Krawalle selten eintreten, auch wenn mehr Aufmerksamkeit denn je im Vorfeld auf den Demos gelegen ist.
Mehr dazu in "Die Sache mit den angesagten Krawallen".
Der Abends in Tweets
APA/ROLAND SCHLAGER
Zusammenfassung 21 Uhr
Die Demo von der Uni hat sich friedlich in Richtung Stephansplatz bewegt, Organisatorin Offensive gegen Rechts spricht von 9000 TeilnehmerInnen, die Polizei von 2000.
Ohne Zwischenfälle auch die Kundgebung am Heldenplatz, laut Polizei waren dort 2000 TeilnehmerInnen und haben Yasmo, Kommando Elefant und Reden von Holocaust-Überlebenden gelauscht.
Danach kleinere Blockaden am Schwarzenbergplatz und am Karlsplatz. Eine Taxi-Blockade im Bereich Bellariastraße, danach eine Blockade vor dem Volkstheater.
APA/ROLAND SCHLAGER
Polizeisprecher Johann Golob spricht von ca 35 Festnahmen bisher (bis 21 Uhr). Zuvor hieß es vom andere Polizeipressesprecher Roman Hahslinger, es haben 100 Identitätsfeststellungen gegeben. Ein Polizist wurde verletzt, ein Knalltrauma wegen eines Böllers. Zwei weitere Personen dürften im Bereich des Museumsquartiers verletzt worden sein.
15 Uhr: Der Tag des Balles ist da
Etwa 6000 Gegendemonstranten erwartet die Polizei auf insgesamt 14 angemeldeten Kundgebungen. Auf dem Akademikerball selbst werden mehrere hundert Gäste erwartet. Weil einige Gegendemonstranten angekündigt haben, die Zugänge zur Hofburg – insbesondere am Burgtor – blockieren zu wollen, wird ab 16 Uhr eine Sperrzone errichtet, die zwischen Hofburg, Museumsquartier und Schwarzenbergplatz verläuft. 2500 Polizeibeamte werden im Einsatz sein.
Ein weiträumiges Vermummungsverbot in halb Wien, das voriges Jahr für viel Kritik gesorgt hat, gibt es dieses Jahr nicht. Auf den Kundgebungen selbst ist das Verhüllen oder Verbergen der Gesichtszüge aber laut Versammlungsgesetz ohnehin verboten.
Eine der Veranstaltung des Abends wird vom Bündnis Jetzt Zeichen setzen organisiert. Dieses hat eine Bühne am Heldenplatz, unweit von der Hofburg errichtet. Dort werden unter anderem die Widerstandskämpferin Irma Schwager, der Wiener Bürgermeister Michael Häupl,Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou und Olivia Kaiser-Dolidze vom Verein Gedenkdienst sprechen. Die Organisatoren wollen ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus, Menschenhass und Ausgrenzung setzen.
Die beiden Demonstrationen des Bündnisses NoWKR wurden von der Polizei wegen angeblicher Gewaltaufrufe untersagt. Die Proponenten von NoWKR widersprechen der Behauptung von Polizeipräsident Gerhard Pürstl und sagen, dass sie nie zur Gewalt aufgerufen hätten. Die Aktivisten wollen trotz Untersagung ihrer Kundgebungen an den Protesten teilnehmen und Ballgäste daran hindern, die Hofburg zu erreichen.
APA/HERBERT P. OCZERET
Voriges Jahr wurde nach dem Akademikerball auch kritisiert, dass vielen Medienvertretern trotz Akkreditierung der Zugang zur Sperrzone rund um die Hofburg verwehrt wurde. Einige Journalisten durften zwar hinein, sich aber nur für 30 Minuten in Begleitung eines Polizisten umsehen. Heuer soll das anders sein: 144 Personen haben einen Ausweis erhalten und dürfen sich angeblich frei in der Sperrzone bewegen.