Erstellt am: 5. 9. 2016 - 12:03 Uhr
Running On My Mind, Boy
Frank Ocean Videostill
Alles nahm seinen Anfang, als Frank Ocean New Orleans Richtung Los Angeles verließ, weil Hurricane Katrina 2005 seine Heimat und vor allem sein Aufnahmestudio verwüstete. In LA angekommen, fing Ocean erst mal an, für andere Texte zu schreiben. Zum Beispiel für 90s Sweetheart Brandy, John Legend, Justin Bieber und Beyoncé. Doch irgendwie taugte ihm das Schreiben für andere nicht so recht. Als er dann noch 2010 auf Tyler, The Creator und die Odd-Future-Crew traf, war ihm klar, dass es Zeit für was Neues wurde.
Das Kapitel Odd Future Wolf Gang Kill Them All ist ein sehr wichtiges in Frank Oceans Leben. Und auch im Leben vieler anderer Künstler/innen. Die kreative Gruppe bestehend aus Skatern und Musiker/innen würde nämlich bald mehrere extrem talentierte und erfolgreiche Artists ausspucken. Earl Sweatshirt, Syd tha Kid (nun Teil des Neo-Soul-Duos "The Internet") und Vince Staples (obwohl er nie tatsächlich Mitglied war), um nur einige zu nennen. Obwohl Tyler, The Creator und Frank Ocean noch immer sehr gute Freunde sind, war ihm auch der Teich der Odd Future bald zu klein und er wurde flügge.
2011 erschien Oceans erstes Mixtape "Nostalgia, Ultra", das zwar nicht besonders viele Menschen erreichte, aber die, die es hörten, fanden es großartig. Zu der Zeit wurden auch Kanye West und Jay Z auf den RnB-Star im Werden aufmerksam und featureten ihn gleich zweimal auf ihrem "Watch the Throne"-Album. Doch da ahnten wohl nur die wenigsten, was noch alles in Frank Ocean stecken würde.
Nur ein Jahr später (those were the days, als zwischen Ocean Releases nur zwölf Monate lagen) kam das epochale "channel ORANGE". Ein Album, das den Sound des Sommers 2012 definierte, Frank Ocean ins öffentliche Auge und Ohr katapultierte und ihm seinen ersten Grammy verschaffte. Und als er so prall im Scheinwerferlicht stand, tat er etwas, dass sich kaum jemand im Hip Hop und RnB-Genre vor ihm traute. Er veröffentlichte auf seinem Tumblr einen offenen Brief an seine erste Liebe - einen Mann.
Was folgt sind vier Jahre der Quasi-Stille und eine Achterbahnfahrt der Gefühle für seine Fans, die dabei zuschauen, wie ein Release Date seines angekündigten Albums nach dem anderen verstreicht, ohne dass etwas veröffentlicht wird. Zum Glück heißt es ja "Ende gut, alles gut" und als am 20. August "Blonde" erscheint, ist alles sehr schnell wieder vergessen.