Erstellt am: 3. 12. 2015 - 15:01 Uhr
Große Rampen, steile Hänge
Abseits von Metern und Sekunden
Ein wöchentlicher Überblick auf FM4 über sportliche Entwicklungen und anstehende Veranstaltungen. fm4.orf.at/sport
Schluss mit dem ganzen Vorgeplänkel von Openings, Prime Park Sessions oder ersten Contests, beim Air+Style in Peking muss die Snowboard-Elite zum ersten Mal in dieser Saison wirklich zeigen, was sie draufhat. Denn beim K.O.-Modus des Contests gibt es wenig Spielraum, um zu taktieren, da müssen schon in den ersten Duellrunden die besten Tricks ausgepackt werden.
Air+Style Company
Auf der riesigen Rampe im Pekinger Olympiastadion sind High-End Sprünge möglich. Letztes Jahr mussten Triple Corks 1440s gesprungen werden, um überhaupt ins Finale zu kommen, den Sieg konnte sich Emil Ulsletten dann dadurch sichern, dass er den Trick sogar switch gemacht hat. Beim Air+Style in Los Angeles hat Yuki Kadono dann noch mal einen draufgelegt und einen switch BS Triple Cork 1620 gelandet.
Im Frühling und Herbst 2015 haben manche Rider die Mega-Setups in den großen Schigebieten dann dazu genutzt, noch mehr zu probieren, und Billy Morgan, Maxence Parrot und kürzlich Marcus Kleveland haben schon Quadruple Flips in den Schnee gezaubert. Es ist zwar nicht sehr wahrscheinlich, dass einer der Rider in Peking auch Quad-Corks probiert, aber wie in den letzten Jahren auf der Air+Style Tour schon mehrmals zu sehen war: Wenn's einer macht, ziehen alle anderen nach.
Mathias Weissenbacher ist heuer übrigens auch wieder auf der Air+Style Tour vertreten und gerade in Peking hat er in den letzten Jahren immer recht gut abgeschnitten. Zu sehen gibt's das Finale des Air+Style in Peking am Samstag 5.12. den ganzen Vormittag lang gratis als Webstream.
Air+Style Innsbruck
Große Veränderungen gibt's übrigens für den Air+Style in Innsbruck am 6. Februar. Der Contest zieht nämlich aus traditionellen Heimstätte, dem Bergisel-Stadion aus. Stattdessen werden in der Olympiaworld, hinter Fußball- und Eisstadion die Stahlrampe und die Konzertbühne hochgezogen.
Air+Style Company
Ein bisschen Wehmut schwingt bei dieser Entscheidung mit und bis zum Contesttag wird man wohl nicht wissen, ob am offenen Areal der Olympiaworld dieselbe Stimmung wie im Kessel des Bergisel zustande kommen wird. Aber die Veranstalter haben ganz gute Gründe für den Umzug: Erstens ist das Gelände am Bergisel zu klein für die Riesen-Schanzen und die Rampenkonstruktion geworden und die Rider mussten zurückstecken oder unnötiges Risiko eingehen, um wirklich harte Tricks zu zeigen. Zweitens sollen die ZuschauerInnen wieder näher an die Konzertbühne rücken können. Am Bergisel sind sie durch den Auslauf des Kickers sehr weit davon entfernt gewesen, was den Artists nicht so geschmeckt hat.
In der Olympiahalle soll es übrigens eine zweite Konzertlocation geben und das Musiklineup für Februar steht auch schon fest, mit K.I.Z, Blumentopf, Grossstadtgeflüster und anderen. Camo & Krooked spielen auf der Afterparty.
"spurbar [die Faszination]"
Die Zeit der großen Freeride-Film-Premieren ist ja schon vorüber, aber es gibt noch einige spannende Projekte junger Filmcrews: Da wäre zum einen der Film "spurbar", der Premierenfilm einer Grazer Crew, die versucht, Freeriden mit Philosophie zu verbinden, konkret mit dem "Wunsch des Menschen, eine Spur zu hinterlassen".
Was am Papier durchaus interessant klingt, ist in der Umsetzung leider ein wenig langatmig geworden, was einerseits an der Spielfilmlänge - sehr mutig für einen Premierenfilm - liegt, andererseits daran, dass die Filmemacher darauf gesetzt haben, auch Freeride-Anfänger mit Schilehrern mit reinzunehmen, was das Zielpublikum ein wenig verwässert.
Aufnahmetechnisch gesehen hat das spurbar Team allerdings große Arbeit geleistet: mutig der Ansatz, komplett ohne Action Cams auszukommen und dafür gestochen scharfe und ruhige Bilder zu liefern. Auf das Nachfolgeprojekt kann man gespannt sein.
Am 3.12. um 19:30 kann man spurbar [die Faszination] im Innsbrucker Leokino sehen.
"Why we ride"
Premieren:
- 3.12., Innsbruck, Barefoot Coffe/Soulkitchen
- 5.12., Eggenfelden, Cupola Bar
- 11.12., St. Martin i.M., Kultursaal St.Martin
- 19.12., Wien, Sargfabrik
- 25.12., Bad Gastein, Ginger & Gin
Ebenfalls heute in Innsbruck und danach auf Österreich-Tour ist eine Freeride Produktion der Salzburger/Tiroler Crew "Sinkflug". "Why we ride" heißt deren bereits zweiter Film, ein Roadtrip durch die besten Freeride-Spots in Europa. "Ein Sportfilm ohne Pathos" sollte laut Produzent Lukas Reittner dabei entstehen, und das ist ihnen gelungen.
guyfattal.com
Da kann auch mal die Kamera am Schnee liegen und selber filmen, weil keiner die Abfahrt verpassen will. Schon der Trailer macht Lust aufs Schifahren und die 35 Minuten, die dann noch kommen, werden wohl ähnlich launig werden.
Die "Why we ride" Filmtour wollen sie nicht in dunken Kinosälen abhalten, sondern ihrem Publikum eine abendfüllende Show inklusive Party bis in die Morgenstunden bieten, mit DJs, Liveacts, Catering etc.
"Why we ride" ist übrigens mit den Einnahmen der Filmpremieren ihres ersten Films "Weekend on Wednesday" (2014)" finanziert worden. Wer mehr von Sinkflug sehen will, sollte also zu einem der Screenings hingehen.
Nadine Wallner am Weg zurück
Nadine Wallner, Gesamtsiegerin der Freeride World Tour 2014, hat die ganze letzte Saison wegen einer schweren Verletzung pausieren müssen. Ihren Weg zurück schildert sie in der aktuellen Episode der FWT16 Diaries. Wir freuen uns schon drauf, sie wieder auf der Freeride World Tour zu sehen.