Erstellt am: 29. 11. 2015 - 17:30 Uhr
Die verflixte Dreizehn
Dass der Pleasure Jam heuer stattfinden konnte, könnte er nicht zuletzt seinem institutionellen Charakter zu verdanken haben. Seit dreizehn Jahren markiert der in der Szene legendäre Contest den Start in die Wintersaison. Punkte für die World Snowboard Tour, Preisgeld und ein rauschendes Fest inklusive. Im Jahre dreizehn hatte der Pleasure Jam allerdings einige Hindernisse zu überwinden.
Zuerst musste der Contest auf Grund von Schneemangel um drei Wochen verschoben werden, und auch die Location wechselte vom Dachstein in den Superpark auf der Planai, wo der Contest dieses Jahr auch noch ohne Hauptsponsor auskommen musste (O’Neill war zuvor abgesprungen). Schwierige Bedingungen also, das Event zu veranstalten.
Roland Haschka
Von diesen Schwierigkeiten merkte man am Tag des Bewerbs wenig. Selbst das Wetter war zu Beginn noch äußerst versöhnlich gestimmt, Sonnenschein und Windstille sorgten während der Qualifikation für hervorragende Bedingungen im Superpark, der die Tage davor mit jeder Menge Kunstschnee von der QParks-Crew geshaped wurde. Gut 60 Fahrer und Fahrerinnen, ein internationales Teilnehmerfeld, waren gekommen und kämpften um insgesamt 20 000 Dollar Preisgeld und Punkte für die WST, darunter auch die österreichischen FavoritInnen Anna Gasser und Mathias Weissenbacher. Clemens Schattschneider, der letztes Jahr verletzungsbedingt pausierte, musste auch den heurigen Pleasure Jam noch auslassen.
Roland Haschka
Die Saison wird spannend
Vorjahressiegerin Anna Gasser und Mathias Weissenbacher qualifizieren sich an diesem Tag fürs Finale. Auf die beiden Profis kommt eine spannende Saison zu. Die 24jährige freut sich auf die Einladung zu den renommierten X-Games nach Aspen (US) im Jänner nächsten Jahres, auf die US-Open und im Februar schon auf die Snowboard-WM in China, wo sie gemeinsam mit Mathias Weissenbacher eine Medaille anstrebt.
Roland Haschka
Sieg für Ormerod und Inamura
Vor den Finals beim Pleasure Jam zogen dann doch noch Wind und Wolken auf und kurz sah es so aus, als müssten die Finals wetterbedingt abgebrochen und die Ergebnisse aus der Qualifikation herangezogen werden. Nach kurzer Beratung entschied man sich dann aber für die Durchführung des Finales, das die Britin Katie Ormerod und der Japaner Keita Inamura für sich entscheiden konnten. Weissenbacher "landete" auf dem 4. Platz. Kurz vor der Entscheidung der Judges sagte Anna Gasser auf die Frage, wie sie denn ihre Leistung im Finale einschätze: "Die Bedingungen waren nicht ganz so einfach, ich wollte kein Risiko eingehen, und konnte nicht das zeigen, was ich kann." Mit dieser risikoarmen Leistung erreichte Gasser immerhin den 2. Platz. Die Saison kann also beginnen.
Roland Haschka