Erstellt am: 4. 7. 2015 - 08:00 Uhr
Videopremiere: Schmieds Puls - "You Can Go Now"
Sie hat eine engelsgleiche Stimme, die einen wie aus heiterem Himmel mitten ins Herz trifft. Dazu erstaunt ihre wie beiläufig wirkende Virtuosität auf ihren Gitarren, denen sie die Namen "Trixie" und "Ludwika" gegeben hat. Mira Lu Kovacs, Sängerin und Texterin und Gründerin der Band Schmieds Puls weiß, wie man einen guten Song schreibt. Die Folge: Lobeshymnen in der Musikpresse und Euphorie bei Konzerten wie dem Wiener Popfest.
(c) Apollonia Bitzan
Nach ihrem Debüt "Play Dead" hat sich das Trio keineswegs tot gestellt. Bald nach der Veröffentlichung hat sie begonnen, Songs für ein neues Album zu schreiben, das im Oktober auf Seayou Records erscheinen wird. Der Titel "I Care A Little Less About Everything Now" verrät schon, um was es sich inhaltlich drehen wird. Mira schreibt darüber wie es sich anfühlt, älter zu werden, viele Dinge und Emotionen schon durchlaufen zu haben und damit konfrontiert zu sein, abgestumpfter zu werden. Es geht also um den Verlust von Empfindungen. Spannenderweise begegnet die junge Sängerin genau dieser vermeintlichen Leere mit viel Leidenschaft und Gefühl.
Der erste Vorbote für das Zweitwerk - das laut eigenen Angaben trotz Reduktion auf das Wesentliche einen tick poppiger geworden ist - nennt sich passend zum alles überspannenden Thema "You Can Go Now".
Sehr zerbrechlich beginnt dieses melancholische Popjuwel. Es geht um Abschied nehmen, die Trauer, die damit verbunden ist. Allerdings auch um den Mut und das stärkende Gefühl des "Loslassens".
Mira und Fotographin und Künstlerin Apollonia Bitzan haben sich für den Dreh in Apollonias Wohnung getroffen, aus der die gerade am Ausziehen war. Diesen magischen Ort mit Vergangenheit - schließlich haben Schmieds Puls dort schon Acoustic Sessions gefilmt - verlassen zu müssen, hat Mira dazu inspiriert, für das Video zu improvisieren. Zwei Tage lang haben Apollonia und Mira dort mit Kamera und Soundanlage die Stimmung des Ortes und des Songs in Bilder und Bewegungen übersetzt. Gerade durch die Einfachheit und schlichte Umsetzung weiß dieses Video in Kombination mit dem Song tief zu berühren. Ein würdiger, visuell schön umgesetzter Vorbote auf ein Album, das sicher zu den Highlights der heimischen Musik 2015 zählen wird.