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Susi Ondrušová

Preview / Review

6. 6. 2015 - 10:47

"Wir liebn dick"

Durch die Nacht mit Muse, The Hives, Incubus am zweiten Tag des Rock in Vienna.

Rock in Vienna

Metal Met Migräne
Faith No More, Body Count ft. Ice T und Metallica am ersten Tag des Rock in Vienna Festivals.

"Wir liebn dick"
Durch die Nacht mit Muse, The Hives, Incubus am zweiten Tag des Rock in Vienna.

Rock in Vienna in Bildern
Ein visueller Festivalrückblick.

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So ein Festival in der Stadt hat schon seine Vorteile. Mit der Bim heimfahren. Überhaupt: heimfahren. Festivalfeeling kommt am Gelände auf der Donauinsel natürlich aber auch auf - 1 Liter Weinkübel, Frittiertes, Männer und Frauen, die rauschig übereinanderfallen, das gibt es. Aber eben auch mit der Bim heimfahren oder merken, wie in der U-Bahn das Partyvolk langsam weniger wird und einfach nur Omas neben einem sitzen, die müde von einem ihrer Kuchenfeste heimwollen.

"War´s schön auf der Insel?"

"Ja, es war sehr schön!"

The Hives, da braucht man niemandem was vormachen, wissen, wie man eine Festivalcrowd unterhält. Mit enthusiasmierenden Ansagen, Marathonsprüngen auf der Bühne und natürlich mit Musik, die so viele Versatzstücke enthält, dass man nur mitgehen kann. Moment: abgehen. The Hives sind halt nie schlecht. Sie werden die Weltherrschaft nicht mehr an sich reißen. Den Soundtrack zum Weltuntergang geben sie aber auch nicht. Klassische Festivalband, die bessere halt.

Es gibt 90er Jahre-Bands, bei denen man sich manchmal fragt, warum es sie noch gibt und ob es sie etwa nur gibt, weil sie in Deutschland oder Österreich populär sind. Von Incubus denk ich mir das. Verstehen tu ich die Band nicht. Ein bisschen ignorieren, ein bisschen spazieren. Ein bisschen warten also.

Warten auf das kürzeste Interview ever, "Five Minutes!"
Ich sage, "I was told ten", und wir einigen uns auf sieben. Muse sitzen in ihren Backstage-Kämmerchen und bereiten sich auf ihre Show vor. Drummer Dom ist sehr höflich und entschuldigt sich für das Warten, man sei am Flughafen festgesessen und jetzt sei alles ein wenig hektisch. Er gibt Auskunft darüber, dass er sich freue, wenn Fans auf Instagram Fotos posten und das haptische Album in den Händen halten. "Drones" ist ein Album-Album, das man sich gut in voller Länge anhören sollte, meint er. Und ja, es ist vom Inhalt her ein wenig das "dystopische" Gegenstück zum "utopischen" 2nd Law Werk. Viel zu lachen gibt es auf "Drones" nicht. Happy Release Day an Muse!

Ähnlich "stripped down" wie die Herangehensweise bei den neuen Songs schaut auch das Bühnensetting zunächst aus: Schwarz-Weiß. Die Band trägt schwarze Arbeitsoveralls (okay, es ist fancy designt, aber es ist und bleibt ein Arbeits-Onesie!), minimale Projektionen legen sich über das Bild des Trios, irgendwann vermischt sich die Farbe rot, irgendwann gibt es Confetti-Kanonen und gegen Schluss tauchen schwarze Riesen-Luftballons auf. Die Menschentraube, neben der ich stehe, stürzt auf die Ballons los, als wolle man sich die Teile mit heimnehmen. Dabei waren sie eindeutig zu groß, um in die Straßenbahn-Tür reinzupassen, geschweige denn, um sich als Polster am Campingplatz zu eignen. Aber auch das ist Festival: Machen und dann Nachdenken!

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Die Setlist von Muse war perfekt. Eröffnet haben sie mit dem besten Song von "Drones", mit "Psycho", dann "New Born", "Supermassive Black Hole" und dann "Dead Inside". Das ist mal eine Setlist. "Uprising", "Starlight" und "Knights Of Cydonia" waren die Zugaben. Aber hallo! Dazwischen gab es relativ wenig vom neuen Album, dafür Liebesbekundungen ans Publikum. Was sehr nett war, weil bei den Gesangseinlagen vom Publikum hatte man schon das Gefühl, dass da noch "mehr" ginge. Lautstärke-technisch. Selbst die Dudel-Dudel-Bla-Bla-Solo-Gitarren-Momente, vor denen ich mich so gefürchtet habe (Klopause), hielten sich in Grenzen. Oder sind durch innere Euphorie an diesem Konzertabend überhört worden. (Im Nachhinein lässt sich das auch nicht mehr so rekonstruieren!) Kommen Muse wieder? Hoffentlich!