Erstellt am: 25. 1. 2014 - 11:54 Uhr
Verdummungsverbot
Ja, das Timing ist nicht perfekt. Aber wir können wirklich nichts dafür, dass einige Burschenschafter immer just an dem Freitagabend ihr offenbar recht einsames Tanzkränzchen abhalten, an dem auch das Protestsoncontest-Halbfinale stattfindet.
Michael Fiedler, Radio FM4
Aber der Saal im Haus der Begegnung im 15. Bezirk wäre auch viel zu klein, um all die DemonstrantInnen aufzunehmen, die da zum Teil gar aus Deutschland angereist sind. Der schwarze Block hat sich aber zu uns verirrt, schließlich galt im 15. Hieb das Vermummungsverbot nicht mehr. Hoch die Schals hieß es also vom Moderatorenduo Hannes Duscher und Roli Gratzer, die das Haus der Begegnung zur Außenstelle des Akademikerballs erklärten. In der Jury für die beste Vermummung des Abends saßen Sigrid Horn, Frontfrau der mehrmals teilnehmenden Band Wosisig, Clemens Marx, die marxistischere Hälfte der ehemaligen Sieger "Gebrüder Marx"und Anne Katrin Feßler vom Standard.
Der Abend ist zweigeteilt - in das Geschehen auf der Bühne, die trotz mehrmaligen Hörens manchmal noch überraschenden Lieder und in die erschreckenden Tweets aus der Vermummungsverbotszone. Ich bin dann doch tausendmal lieber auf der nicht ganz passenden Protestveranstaltung als auf der Demo, die dank einiger Idioten völlig ausartet.
Die schönen Momente im Haus der Begegnung: Als vier nicht mehr ganz junge Herren der A-capella-Band "Die Schläfer" ihr Ständchen beginnen und zuerst nicht ganz ernst genommen werden. Und wie sich das plötzlich ändert, als sie zum besser verständlichen Refrain kommen: "Sag beim Abschub leise ´Servus´".
Michael Fiedler, Radio FM4
Als Matthäus Bär auf die Bühne kommt und seine "Little Hipster Band" - eh klar - ein in Freitag gehülltes Macbook ist, als Sepp Österreicher die Klischeeschleuder abfeuert, als Made im Speck ihren köstlichen Abgesang auf die große Koalition mit einer Umarmung der ehemals großen Parteien beenden. Oder auch als die Damenkapelle mit ihren roten Stiefeln die Langeweile zum Lebensziel ausrufen.
Michael Fiedler, Radio FM4
Und schließlich, als sich herausstellt, dass bei Fight Rap Camp zumindest zwei der Refugees (Platz 2 im letzten Jahr) mitsingen und sich das Lied auch vor dem Chef der MusikerInnengilde nicht verstecken muss. Hier sind die Top 10 gereiht nach dem Zeitpunkt ihres Auftrittes:
Die Schläfer
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Boxer John
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Sól
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FS2
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Dawa
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Gschaftlhuber
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Damenkapelle
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Fight Rap Camp
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Anstaltskinder
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There is something to be learned
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Finale
Die Entscheidung um den Protestsong 2014 fällt am 12. Februar ab 20 Uhr im Wiener Rabenhof Theater. Der Eintritt kostet € 15,- und durch den Abend führt Michael Ostrowski.
Das alles kann man auch auf Radio FM4 hören und auf fm4.orf.at im Live-Videostream sehen.