Standort: fm4.ORF.at / Meldung: "FM4 Soundpark Tour-Tagebuch #2"

Bernhard Luis Pasching

Ist Keyboarder und Sänger bei Kommando Elefant

27. 10. 2012 - 21:09

FM4 Soundpark Tour-Tagebuch #2

Schmierige Gemeinschafts-Deosticks, müffelnde Betten, Roxett statt Francis International Airport im Autoradio und ein Bruch. Die Sitten verrohen zusehends auf der FM4 Soundpark Tour.

FM4 Soundpark Tour
Eloui, Kommando Elefant und Gudrun von Laxenburg touren durch Österreich

Am dritten Tag der kuscheligsten Tournee hierzulande hält unser Konvoi im Weekender Club im schönen Innsbruck, der Perle Tirols, eingebettet zwischen bedrohlichem Bergmassiv. Wir Elefanten fühlten uns gleich heimelig, waren wir hier auf der Weekender Bühne schon ein paar mal musikalisch tätig. Gemeinsam mit der süßen Eloui und den Dubstep Weltmeistern Gudrun von Laxenburg werden Gitarren, Schlagzeuge und Synthesizer verladen, alles fügt sich zusammen, jeder hilft jedem, wie bei den verpeilten Pfadfindern. Am Fenstersims hängen die Asbestanzüge aus Laxenburg, ihre Lichtanschlüsse baumeln im kalten Herbstwind hin und her.

Daniela Derntl

Schön langsam lichtet sich die Gewandauswahl im Reisekoffer. Socken werden vom linken auf den rechten Fuß getauscht um behaupten zu können, man hätte Socken gewechselt. So eine Tour ist ja auch immer ein enormes soziales Experiment. Man verbringt Tage und Nächte mit denselben Personen, teilt Zahnpasta, Kopfpolster und Deo. Mitunter steht man Abends dann sogar noch auf der gleichen Bühne. Dafür ist die Stimmung nach wie vor ausgesprochen gut und höflich.

Daniela Derntl

Eloui

Die Soundchecks gehen immer rascher vonstatten, man hört den anderen beim Musizieren zu. Eloui verzauberte Innsbruck mit ihren Songs. Ganz allein auf der Bühne stehend, bewaffnet mit ihrer Ukulele und ihrem Mini-Keyboard. Dann kamen wir Elefanten und bügelten da ein wenig Party Melancholie ins Innsbrucker Herz. Und nach uns rockten Gudrun von Laxenburg das Haus, die gesamte Mannschaft war am Tanzen.

Daniela Derntl

So ausgelassen ging es auch nach der Show zu, in der Dorfdisko wurde weitergefeiert. Dummerweise übersah unser Schlagzeuger Thorsten die Eingangsstufe und fiel kopfüber durch die Tür, wobei er sich blöderweise seine rechte Hand brach, was ja für einen Schlagzeuger eher unpraktisch ist. Wir packten alle unsere Erste Hilfe Kenntnisse aus und schienten seine Pfote mit einem grünen Kugelschreiber, der irgendwann gebrochen und ausgeronnen ist, wodurch Thorstens gebrochene Hand wie die vom grünen Hulk aussah.

Am nächsten Morgen war die Hand blöderweise immer noch gebrochen, weswegen wir ins Krankenhaus fahren wollten, um den Tiroler Ärzten auch eine Chance zu geben. Dummerweise hat unser Schlagzeuger Thorsten am Vorabend den Autoschlüssel verschmissen, was dieses Vorhaben gehörig sabotierte, sodass wir wie die ärgsten Vollpfosten vor unserem beladenen aber verschlossenen Auto standen. Irgendwie haben wir´s dann doch noch auf die Autobahn geschafft, nachdem wir draufgekommen sind, man könnte ja auch mit dem Ersatzschlüssel die Karre aufsperren. Wie es weitergeht, weiß Daniela Derntl.

Nächster Stopp: Klagenfurt.