Erstellt am: 5. 6. 2011 - 12:38 Uhr
The Austrian Music Affaire
Das Universum ist groß und undurchschaubar. Kaum erdreiste ich mich vor drei Monaten über eine regionale Musikszene zu sagen, sie sei kaum existent, schon beweist mir die alles bestimmende, intergalaktische Kralle das Gegenteil. Sie lässt bei meiner letzten Sendung die Elektrorocker The Helmut Bergers ins Studio plumsen und nun schleudert sie mir zielsicher gleich als nächsten Streich ein kosmisch schönes Album um die Ohren.
Aber auch auf die anscheinend nicht versiegende Inspirationsquelle Wien ist Verlass. Denn ein neuer Silberling bringt noisige Töne, sphärischen Roadtrip Rock'n'Roll und hypnotische Geschichtserzählungen. Darüber hinaus dekonstruiert ein Multiinstrumentalist aus den Alpen den Indiepop und erhält davon für uns die Auszeichnung Soundparkband des Monats.
Genug der Kryptik, now get on with it!
Salzburger Schnurrbart
Steaming Satellites live:
Es war ein "Aufbruch ins Unbekannte", denn sie waren "Auf der Suche nach Mr. Rock", und sind jetzt mit neuem Album "Zurück in die Gegenwart" gekehrt. Rund zwei Jahre sind sie mit ihrem Bandsatelliten durchs Rockall manövriert, an Bord lediglich alte, verstaubte, analoge Geräte, die selbst die NASA in den 1970ern nicht gern verwendet hätte. Aber für Max Borchardt, Manfred Mader, Daniel Ziock, Matl Weber und Emanuel Krimplstätter konnten die zu bedienenden Instrumente ganz nicht genug knatzen, rauschen, knistern und krachen. Denn schließlich geht es bei Steaming Satellites um die gepflegte Extase, den aufbrausenden Jam, die flirrende Session und den breit angelegten Klangkosmos.

Steaming Satellites
Das alles bietet auch das zweite Werk "The Mustache Mozart Affaire" mit einer leichtfüßig wirkenden Eleganz und zielsicherer Navigation. Während beispielsweise bei "Witches" noch dem psychedelischem Rock gefrönt wird, drückt einem das darauffolgende "Through Transference" den bretzelnden Synthie-Bass in die Magengrube, während die bpm-Zahl in Richtung Lichtgeschwindigkeit erhöht wird. Und ist man erst im "Spacelab" angekommen, dann ist wieder Raum und Zeit für funkige Improvisation, groovigen Soulpop und mehrstimmige Coolness. Ein bisschen explosiven Blues darf es dann auch noch geben, wenn die fünf Musiker ihre "Spaceships" besteigen, um in die von ihnen geliebte Science-Fiction-Welt abzudüsen.
Schon vor einem Jahr ist Max Borchardt mit dem Songgerüst durch den Salz(burger Underground)stollen geschlichen...
Dass die Combo aus der Mozartstadt sofort an die ursprünglich aus Alaska stammenden Portugal.The Man erinnert, liegt nicht nur an den regenbogenfarbigen Stirnbändern und dem Magnum, p.i. Schnurrbart. Vor rund zweieinhalb Jahren haben die Bensh