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Viktoria Waldegger Innsbruck

Fishing for stories in Innsbruck.

18. 10. 2016 - 13:10

"Heimschnee": Neue Zeiten für Skifilme

Skifilme gibt es wie Schnee im Winter. Mit "Heimschnee" versuchen junge Filmemacher aus Tirol etwas Neues: Sie machen aus ihrem Skifilm einen Spielfilm. Mit Skiszenen, eingebettet in eine Handlung und gespielte Szenen.

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Alles außer Langlaufen

Fünf Freunde, eingefleischte Wintersportfans, gründen ein Rudel. Jeden Sommer lassen sie sich einfrieren, um die Zeit bis zum ersten Schnee schneller hinter sich zu bringen. Mit Winteranbruch verlassen sie die Zivilisation, um in den Bergen zu leben. Ihre Welt besteht aus Aufstiegen und Abfahrten. Das ist die Geschichte zu "Heimschnee", einem neuen Skifilm aus Tirol.

Nackte Menschen hängen kopfüber in der Luft

Bergkult Productions

Der Sommer ist nicht die aktivste Jahreszeit für das Rudel. Hier wird es für die Wintersaison aufgetaut.

Bergkult Productions - so nennen sich die jungen Tiroler Filmemacher, die "Heimschnee" kreiert haben. Anstatt die gefährlichsten und steilsten Abfahrten aus aller Welt in den Mittelpunkt zu rücken, werden in "Heimschnee" aber die heimischen Hänge hergezeigt, erzählt Extrembergsteiger Stephan Keck: "Wir wollten schöne Naturbilder aus unseren Bergen in den Vordergrund stellen, in Verbindung mit einem guten Soundtrack. Dass der Film am Ende so aussieht, war uns nicht von Anfang an klar."

Story auf Skiern

Der Film hat nicht nur atemberaubende Naturszenen und klassische Abfahrten, wie man sie aus vielen Skifilmen kennt. "Heimschnee" hat auch eine Story, die die Skiszenen wie einen Spielfilm verbindet, erklärt Andreas Gumpenberger: "Wir wollten einen besonderen Skifilm machen, einen der sich von den vielen anderen abhebt. Also haben wir ein Drehbuch dazu geschrieben. Die Skiszenen sind natürlich auch wichtig, und eben auch so, wie man sie aus anderen Skifilmen kennt. Aber sie sind eingebettet in eine Geschichte und in gespielte Szenen".



Drehweise: Nachhaltig

Die Schauspieler, das sind die jungen Filmemacher selbst. Sie sind Hauptdarsteller, Rider und Produzenten in einem. Ein nicht ganz leichtes Unterfangen. Ganze drei Jahre lang haben die Dreharbeiten gedauert. Nicht nur das oftmals nicht gerade ideale Wetter in den letzten Saisonen hat die Dreharbeiten zu "Heimschnee" verzögert, sondern auch die Herangehensweise der Filmer: Sie wollten vor allem nachhaltig und auch bewusst vorgehen. Gefilmt wurde ausschließlich in Tirol, Hubschrauber gab es nicht, die Höhenmeter wurden alle zu Fuß erkämpft - nicht nur von den Ridern, sondern auch von den Kameraleuten.

Die Aufstiege musste sich das Rudel auch bei den Dreharbeiten verdienen

Bergkult Productions

Simon Welebil über das hochkomplexe und heikle "Wahnsinnsabenteuer" Balloonskiing

Das alles hat zwar die Produktion verzögert, aber so haben die Filmer auch einige neue Konzepte entwickelt: Statt Ski-Doos gibt es Schlittenhunde, statt Helikoptern gibt es "Balloonskiing", also Abfahrten aus Heißluftballons. "Das ist eigentlich die abenteuerliche Variante zum Heliskiing. Man weiß nicht genau, wo man aussteigen kann. Wenn man ankommt, muss man die Tour erstmal mit einer Karte planen, das ist eine Herausforderung", berichtet Stefan Ager.

Eine neue Möglichkeit: Balloonskiing

Bergkult Productions

In "Heimschnee" sehen die jungen Filmemacher auch eine Möglichkeit, eine größere Gruppe an Leuten mit Skifilmen anzusprechen. "Skifilme mit einer teilweisen Geschichte gibt es ja schon. Eine Story, die den ganzen Film ausmacht, aber noch nicht. Wir hoffen, dass der Film auch Leuten gefällt, die keinen reinen Skifilm anschauen würden", erklärt Andreas Gumpenberger.

Ob das Konzept aufgeht, zeigt sich am Donnerstag bei der Weltpremiere von "Heimschnee" in Innsbruck und einen Tag später in Hopfgarten. "Heimschnee" tourt in dieser Saison auch mit der AlpCon-Cinema-Tour durch vierzig Städte.