Erstellt am: 17. 7. 2016 - 11:33 Uhr
Die vielleicht beste Straße Österreichs
Very Important Platzerl - Die FM4 Draußen Sommerserie
- #1 "Die vielleicht beste Straße Österreichs": Longboard-Downhill im Altausseer Land (Gersin Paya)
- #2 "In der Arena gibt’s keine Geschenke": Klettern in der Arena Mixnitz (Simon Welebil)
- #3 "Wild in den Alpen": Kayaken in Wildalpen (Gersin Paya)
- #4 From Peak To Creek: Mountain biking in Sölden
Manche Sportarten verlangen mehr als den Sport selbst, sie sind abhängig von besonderen Orten. Downhill Skate und Longboarding - also mit rund 100km/h auf einem Board den Asphalt runterbrettern - ist abhängig von guten Straßen. Möglichst glatter Asphalt ohne Schlaglöcher, mehrere Kilometer Fahrt, ein aufregendes Gefälle und gutes Wetter sind schon mal sehr wichtige Vorraussetzungen für einen Freeride.
Für die vielleicht beste Straße Österreichs, die eben solche Bedingungen aufweist, sind Racer aus über 26 Nationen zum sogenannten "Sector9 Almabtrieb" angereist, ein perfektes Aufkommen für die FM4-Draußen-Sommerserie 2016:
"VIP - Very Important Places"!
Eine sogenannte Haarnadelkurve ist eher bekannt als eine "Kehre": eine V-förmige Kurve, die einen Winkel zwischen 150 und 180 Grad aufweist.
Die Panoramastraße am Loser im Altausseer Land (nahe Bad Ischl) liegt im geografischen Mittelpunkt Österreichs, ist an die 10 Kilometer lang, bietet an den steilsten Stellen ein 19-prozentiges Gefälle, jede Menge Haarnadelkurven und einen atemberaubenden Panorama-Ausblick!
Downhill zu skaten ist definitv eine Extremsportart, auch bei dem Big Mountain Skate Weltcup. Sehr entspannte und junge ExtremsportlerInnen reisten von über 26 Nationen an. Unterschiedlichste Sprachen sind also aufeinandergetroffen, um sich der Liebe zum extrem schnellen und riskanten "Downhill Longboarding"-Kick in der Natur hinzugeben.
So zum Beispiel auch die Kalifornierin Rachel Bagels, auch bekannt als "Skate Bagels". Sie ist zwar im Geburtsort des Longboarding groß geworden und ist, wie sie selbst sagt, von den kalifornischen "smoothen" Straßen und dem Immer-guten-Wetter sehr verwöhnt. Trotzdem hält sie die Panoramastraße und die tschechische "Kozakov Challenge"-Strecke für die besten, die sie zur Zeit kennt.
Der amtierende deutsche Meister "Sebastian Hertler" soll mal gesagt haben, so erzählt man es sich zumindest auf der Camping Site beim Almabtrieb: "Wenn man nicht um die 500 Kilometer Anreise hat, dann ist es kein Skate-Event, kein Abenteuer." Die Reise gehört also dazu, genauso wie die Suche. Aber wie haben die Veranstalter Felix Rupitsch und Florian Wagner diese Strecke eigentlich entdeckt?
Der Kärntner Felix Rupitsch erzählt von einem amerikanischen Freund, der für ein paar Monate an dem Ort lebte und dem er einen Besuch abstattete. Sie entdeckten diese Straße, welche mittlerweile sein persönliches Highlight ist. Florian Wagner erzählt, dass er im Winter immer Kicker über die Straße baute und den Berg so mit dem Snowboard bezwang. Es lag also auf der Hand, das auch im Sommer zu tun. Die Suche nach einer besonderen Abfahrt hat nie ein Ende, genauso wie die nach der perfekten Welle beim Surfen, meint Wagner und er "würde ohne das Skaten wahrscheinlich nie an solch besonders schöne Orte in der Natur kommen".
Checkt hier alle Ergebnisse des Almabtrieb-Weltcup-Rennens. Gratulation an alle FahrerInnen!
Und was ist an der Loser Panoramastraße laut Veranstalter so gut?
Felix Rupitsch erklärt euphorisch: "Sie ist relativ steil, hat elf Haarnadelkurven, sie beschleunigt immer, wie bei einem Gaspedal beim Auto, man erreicht deutlich über 100 km/h, im Stehen! Es ist immer Action, es gibt keine Stelle, an der es ruhig ist, ein ziemlich irres Ding einfach!" Außerdem stimmt die Infrastuktur rundum und die Vernetzung mit dem Ort, die ansässigen Bus-Unternehmen, Camping- und Park-Plätze, alles spielt eine Rolle. Vor allem aber die Bewohner freuen sich über die 200 Besucher aus aller Welt im Ausseer Land. Immerhin sind es insgesamt vier Tage, die die meisten FahrerInnen zeltend im Tal verbringen.
Auch einer der österreichischen Junioren, Roman Tschofen, hat keine Angst vor der Abfahrt mit über 100 km/h. Der 16-Jährige ist im Montafon zu Hause und meint, "wenn man dort die Straßen riden kann, dann kann man jede Straße fahren".
CK Photography
CK Photography
CK Photography
CK Photography
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#Almabtrieb2016
Übrigens ist der Almabtrieb eigentlich ja die Überführung des Viehs vom Berg ins Tal, wo sie dann im Stall überwintern. Ist der Sommer auf der Alm für die Tiere ohne tödliche Unfälle verlaufen, so werden sie traditionell mit Blumen geschmückt. Beim Almabtrieb der Longboarder ist auch alles ohne tödliche Unfälle verlaufen und die FahrerInnen waren letzten Endes mit viel Kick und Freude geschmückt. Eine Kuh gab es auch auf der wahrscheinlich besten Straße Österreichs, während einer Abfahrt, und auch sie hat den besonderen Almabtrieb unversehrt überstanden.
Infos zu anderen Big Mountain Skate Rennen im In- und Ausland findet ihr hier.
KnK Longboard Camp, Slowenien
25. - 30. Juli.2k16
2. - 7. August.2k16
Bela Joy Ride, Österreich
24.-27. August.2k16
LoRaLo, Österreich
15.-17.September.2k16