Erstellt am: 20. 2. 2016 - 17:04 Uhr
Flimmern
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Der assoziative FM4 Wochenrückblick
Umberto Eco ist tot. Was man von ihm lernen kann: Die Zeitereignisse sind so interessant wie die Weltgeschichte, das Niedrigste und Beiläufigste ist bisweilen geeignet die Welt zu zeichnen.
Plastic Soup Foundation
Rapid ist weg. 0:6 am Ort des Null zu Neun der Nationalmannschaft gegen Spanien. Der Austrianer Toni Pfeffer hatte sich 1999 als Teil des Schmachteams in die Oberklasse der Lakoniker gehievt, als er damals in der Halbzeit auf die klassische Sportreporterfrage antwortet: "Hoch werden wir nicht mehr gewinnen."
Es gilt die Obergrenze und die ist nicht mal die endliche Obergrenze. Als die Innenministerin im deutschen Fernsehen zugibt, dass Asylanträge auch mal absichtlich verschleppt werden und sich nach Anzeichen einiger des Amtsmissbrauchs schuldig macht, ist die Empörung nur kurz. Offenbar gibt es einen grausamen, mitleidlosen Konsens in Europa, der uns zu Zeugen und Mitschuldigen von vielen sinnlosen Toden machen wird.
Karl Heinz Grasser hat ein Briefing aus dem Finanzministerium bekommen, damit er sich bei der Befragung im Hypo-Ausschuss nicht blamiert. Die Bereitstellung von 600 Seiten sei völlig legal, heißt es vom Ministerium, der zuständige Minister sei davon aber nicht unterrichtet gewesen.
In Argentinien haben Touristen einen kleinen Delfin so lange für Selfies herumgereicht, bis dieser gestorben ist.
Das Bildungsministerium will die Volksschulnoten abschaffen und durch moderne, verbale Bewertung ersetzen, zumindest bis zur dritten Schulstufe. Der ehemalige Partner der Bundesministerin, der vom Koalitionspartner, hält dies für leistungsfeindlich. Derzeit gibt es solche alternative Bewertungen als Schulversuch bereits in 600 Schulen im ganzen Land. Im englischen Ratcliffe habe eine Volksschule brieflich ersucht, dass die Eltern beim Abholen der Kinder doch nicht mehr Cannabis konsumieren sollten.
Eine australische Untersuchung bezeichnet die Meere als "Plastiksuppe" – vor allem Mikropartikel aus Zahnpasta und Peelings, die durch die Filter rutschen, sind ein Riesenproblem.
Der Papst sagt, jemand, der so redet wie Donald Trump, ist kein Christ und Verhütung als Schutz vor dem Zika-Virus ist ok. Trump sagt, wenn der IS vor der Türe stehe, der den Vatikan als Lieblingstrophäe bezeichne, wäre der Heilige Vater um ihn als US-Präsidenten froh. Die Schweizer Garde kennt der Toupéträger wohl noch nicht. Mittlerweile ist aber alles wieder gut und die beiden Streithanseln halten sich wieder für leiwande Haberer vor dem Herrn.
Die US-Waffenindustrie baut nette bunte Plastikteile an Gewehre, um Kinder als Zielgruppe für Schusswaffen zu gewinnen.
Im Iran soll es eine App geben, die ähnlich wie die Schwarzfahrerwarn-Apps immer weiß, wo gerade die "Sittenwächter" umgehen.
Offenbar sind sich fast alle Parteien einig, dass man bei den Ärmsten sparen muss: In Österreich wollen fast alle Bundesländer die Mindestsicherung für Asylwerber kürzen oder an nicht gerade klar formulierte "Integrationsvorgaben" knüpfen.
Und ein Schwechater FPÖ-Gemeinderat soll in einem Facebook-Posting vorgeschlagen haben, zur Kastration von Sexualstraftätern doch gleich zwei Ziegelsteine zu benutzen.
Vielleicht ist Umberto Eco, der seine Jugend unter Partisanen im antifaschistischen Widerstand verbrachte und stark unter dem Eindruck dieser speziellen italienischen Erfahrung stand, auf seiner Wolke bisweilen nicht ganz unglücklich, dass er nicht mehr in diesen "interessanten Zeiten" lebt.