Erstellt am: 3. 12. 2015 - 06:00 Uhr
Jedes Türchen ein Tierchen: #3 – Der Axolotl
FM4 Adventkalender
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Der Axolotl ist ein mexikanischer Schwanzlurch, sein Name bedeutet so viel wie "Wassermonster", obwohl er überhaupt nicht zum Fürchten aussieht. Viel mehr ist er ein kleiner Wunderheiler, denn die 20 bis 30 Zentimeter große Amphibie kann sich selbst regenerieren – also amputierte Gliedmaßen, verletzte Organe und sogar Teile des Gehirns und Herzens wiederherstellen. Das ist einzigartig im Tierreich und macht ihn zum beliebten Forschungsobjekt.
CC BY SA 2.0 von Ruben Undheim flickr.com/rubund
Die Schwanzlurche gibt’s in weiß, grün oder schwarz. Zeit seines Lebens, also über 20 Jahre lang, verharrt der Axolotl im Larvenstadium und stagniert scheinbar in ewiger Jugend. Trotz seiner super Heilungskräfte ist der Axolotl vom Aussterben bedroht. Schuld daran ist die schlechte Wasserqualität in seinem natürlichen Lebensraum südlich von Mexico-City. Presseberichten zufolge konnte trotz viermonatiger Suche 2014 kein frei lebender Axolotl mehr gefunden werden.
Der Axolotl inspirierte auch zahlreiche Künstler und Künstlerinnen. Literarisch taucht sein Name erstmals in Carl Zuckmayers Schauspiel „Der Hauptmann von Köpenick“ aus dem Jahr 1931 auf.
Viel Publicity bekam er 2010. Da erschien der Roman "Axolotl Roadkill" von Helene Hegemann, in dem die wohlstandsverwahrloste Protagonistin ein Axolotl als Sinnbild des Nicht-Erwachsen-Werdens durch den Berliner Themenpark linksresignativer Lebensstile führt.
Und auch Blixa Bargeld setzt sich mit dem Axolotl auseinander. In dem gleichnamigen Song philosophiert er über die Weltanschauung des kleinen Lurchs:
Ich bin ein kleines Axolotl
nicht spezialisiert
mein Habitat, ganz überall
ist wie es mir plaisiert
Ich bin ein lächelndes Axolotl
zu nichts prädestiniert
Die Welt, mein Territorium
ist sie für mich kreiert
Ich, das Axolotl, will nicht werden
was ich werden sollte
Ich will nicht werden
was ich werden könnte
Ich will werden, werden, werden
was ich werden will – totipotent
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