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20. 8. 2015 - 14:45

Urlaub fürs Gehirn

Der erste Tag am FM4 Frequency: Vom Regen bis K.I.Z, Casper und Chemical Brothers.

Der Untergrund ist durchweicht, Schuhwerk und etliches anderes auch. Es hat fast die ganze Nacht durchgeregnet, und diejenigen, die gestern schon angekommen sind, haben entsprechend weich geschlafen. Die anderen, die gerade erst angekommen und noch Bändchen holen und einen Zeltplatz finden müssen, haben wenig Probleme, die Heringe in den Boden zu stecken. Es stellen sich existentielle Fragen:


Aber wie kann es anders sein, am ersten Tag ist die Laune nicht anders als blendend. Die ersten Bands haben gespielt, der Regen zieht sich etwas zurück und vor den Bühnen finden sich immer mehr Fans ein.

Krautschädl, The Westsides, Farewell Dear Ghost, The Mighty Oaks und The Districts

Farewell Dear Ghost, die sich jetzt FDG (Effdidschi) nennen, erzählen im Interview von ihren letzten FM4 Frequency Besuchen. Philipp Szalay, Sänger, war das letzte Mal in Salzburg: "Das letzte Frequency ist bei mir neun Jahre her, da hatte ich eine nicht ganz sitzende Liam-Gallagher-Gedenkfrisur!"

Das Publikum besteht übrigens nicht nur aus Menschen und Tieren, auch Dinge sind dabei. Wie diese Zahnbürste, die sich die Truckfighters gegeben hat.

Chuck Ragan und Truckfighters

Toothbrush surfing!truck fighters rocks! #frequencyfestival #stpolten #frequency #music #rocknrollbaby

Ein von Toothquency (@toothquency) gepostetes Foto am

Tipp

Einen Ausschnitt des Konzerts von Jose Gonzalez beim FM4 Frequency gibt es in 7 Tage FM4 zum Anhören

(Ab ca. 19.10 Uhr)

Manche Bands bereiten sich mit Selfies auf ihren Auftritt vor. Andere machen Blödsinn, um sich in Stimmung zu bringen. Jose Gonzalez zum Beispiel erzählt im Interview mit Eva Umbauer, dass er mit der Band vor dem Konzert dumme Sachen mache. Wie dumm? Er sagt zwar nicht was, aber es sei harmlos, „we don’t drink a cat’s blood“.

Jose Gonzalez beim FM4 Frequency

    #refugeeswelcome

    Und Jose Gonzalez spricht auch die derzeitige politische Situation an: "We don't choose where we're born, so everyone who's in need deserves help. I think anyone who's living in these affluent countries has in one way or another the possibilities and also sometimes the obligation to help. i think europe could do a lot more migration, it's gonna be part of this global future."

    Der Artistbereich, in dem die Acts abhängen und auch immer wieder von der Presse in ihrer Vorbereitungszeit gestört werden, schaut übrigens so aus.

    Auf der Bühne

    Der erste Run zu einer der Bühnen findet bei The Script statt. Celtic Rock zieht, während Jose Gonzalez eine eher schüttere Audience bespielt. Wer nicht da war, hat großartiges versäumt: Ein Cover von Teardrops von Massive Attac. Gänsehaut.

    Alt-J, Courtney Barnett

    Alt-J live

    FM4 präsentiert: Am 25. November 2015 in der Wiener Stadthalle

    Alt-J waren schon 2012 mal beim FM4 Frequency, damals noch nachmittags auf der Weekender Stage. Die war damals voll, heuer wars nicht anders - auch wenn sie drei Jahre später auf der Space Stage spielen. Ihr letztes Lied ist, nicht verwunderlich, Breezeblocks.

    Nina Hochrainer hat Alt-J vor ihren Auftritt getroffen und mit ihnen über Touren, Songwünsche aus dem Publikum und dem ökologischen Fußabdruck gesprochen.

    FM4 Frequency: Interview mit Alt-J

    Überraschenderweise waren bei Courtney Barnett wenig Leute, allerdings, wer zeitgleich mit Alt-J und vor allem K.I.Z spielt, hat es schwer.

    K.I.Z. und Ellie Golding

    Die Berliner Rap-Crew wirft Geldscheine von der Bühne, zwingt das Publikum zum Niederknien, alle singen mit: die Crowd ist hörig.

    Major Lazer

    An der Gesamtsituation hat sich bis zum Abend übrigens nicht viel verändert. Es regnet zwar nicht, aber es ist nass und kühl.

    Frequency, it is onnn ;) #frequency

    Ein von @claraweise gepostetes Foto am

    Die Headliner: Casper und Chemical Brothers

    Die Green Stage gewinnt klar. K.I.Z und Casper ziehen mehr Menschen als Major Lazer und Chemical Brothers. Weit mehr. Vielleicht weil das FM4 Frequency laut Bühnenansage eins von Caspers Lieblingsfestivals ist. Vielleicht auch weil die Chemical Brothers ein großteils sehr hit-fernes Set spielen.

    Und dann strömen alle in den Nightpark. Der ist dieses Jahr erstmals direkt am Gelände und dementsprechend beliebt. Hier ist es trocken und warm, der Untergrund ist fest. Tanzen bis in den Morgen ist angesagt.