Erstellt am: 16. 7. 2014 - 18:07 Uhr
Extraleben: Wir spielen Musik #2
FM4 Extraleben hören!
Wir spielen Musik #2
Conny Lee, Robert Glashüttner und Rainer Sigl hören und sprechen über dynamische Spiele-Soundtracks und Musik als Gameplay - Mittwoch, den 16. Juli von 21 bis 22 Uhr in der FM4 Homebase, danach 7 Tage on Demand.
Schon vor wenigen Wochen hat sich das FM4-Extraleben mit Games-Soundtracks beschäftigt, doch die Musik, mit der uns Spiele tiefer in ihre digitalen Welten locken wollen, ist manchmal mehr als nur Dekoration. In vielen Fällen nämlich wird die Musik direkt von den Handlungen des Spielers beeinflusst - oder aber, genau andersrum, es nimmt die Musik direkten Einfluss auf den Spielverlauf.
Die erste Variante - dass wir als Spieler mit unseren Handlungen gleichsam die Musik gestalten - lockt mit besonderer Immersion, denn immerhin bilden sich in solchen Spielen unsere Aktionen nicht nur optisch, sondern auch musikalisch in der Spielewelt ab. Wer auf diese Mischung schwört, kommt an Tetsuya Mizuguchi nicht vorbei: Mit dem Kultklassiker "REZ" und "Child of Eden" hat der Japaner zwei zeitlose Klassiker der Fusion von Musik und Gameplay erschaffen. Doch auch Amon Tobins inzwischen legendärer Soundtrack zu "Splinter Cell: Chaos Theory" reagiert geschickt auf die Aktionen des Spielers, und in Spielen wie "Beatbuddy" oder dem großartigen "Proteus" sind wir überhaupt gleich als Arrangeure am Werk.
Play the music
Aber auch umgekehrt wird ein Schuh daraus: Dass Musik selbst das Gameplay formt, ist nicht nur im offensichtlichsten Beispiel "Audiosurf" der Fall, in dem wir mit einem Raumschiff über unsere eigene Musiksammlung gleiten können. In den meisten Fällen erledigt ein schlauer Algorithmus die Erstellung der dazu passenden Levels. Doch es geht auch von Hand: Für das düstere Exploration-FPS "NaissanceE" hat der Entwickler Stück für Stück eine beeindruckende Welt rund um die bereits existenten Avantgarde-Musikstücke gestaltet.
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- Extraleben auf FM4
Natürlich kommt man genau bei diesem Thema an den wohl populärsten Musikspielen nicht vorbei - deren Geschichte reicht inzwischen auch schon knapp zwei Jahrzehnte zurück. Mitte bis Ende der 90er erschienen mit "Guitar Hero", "Rock Band" und "Dance Central" die Vorläufer einer inzwischen wild wuchernden Szene aus Spielen, in denen (Pop-)Musik, das Musizieren oder Tanzen absolut im Zentrum stehen. Große Publishernamen wie Bemani oder Nana On-Sha und Harmonix stehen für die weltweit extrem erfolgreiche Synthese aus Musik und Videospiel. Da passt es auch gut ins Bild, dass etwa Aerosmith inzwischen mit Tantiemen aus der Spielereihe "Guitar Hero" mehr Geld verdient haben als mit ihren Alben.
Performance & Puzzles
Während bei frühen Musik- und Tanzspielen die spielerische Leistung stark im Zentrum steht - wir erinnern uns etwa an unmenschlich perfekte "Dance Dance Revolution"-Akrobaten _, ist in vielen Fällen heutzutage der pure Spaß an der Performance das wichtigste - wer schon einmal aus vollem Hals in ein Mikro geschmettert oder gemeinsam mit Freunden bei Partys zum Dance-Off angetreten ist, weiß, dass Skills nicht alles sind.
In "Fract OSC" lösen wir nicht nur musikalische Puzzles, wir können auch selbst komponieren
Außerdem sind da natürlich auch noch jene Spiele, die uns mit Musik nicht unterhalten, sondern herausfordern wollen und die auf Musik als Teil des Puzzledesigns setzen - das geht von simplen Audio-Clues über Spiele ganz ohne Grafik wie "Papa Sangre" oder "Johann Sebastian Joust" bis hin zu Exoten wie "Fract OSC", in dem wir im Inneren eines riesenhaften Synthesizers nicht nur musikalische Rätsel lösen, sondern gleich unsere eigenen Tracks basteln können.
Das FM4 Extraleben spielt noch einmal Musik
Conny Lee, Rainer Sigl und Robert Glashüttner sprechen über dynamische Spiele-Soundtracks und Musik als Gameplay - Mittwoch, den 16. Juli von 21 bis 22 Uhr in der FM4 Homebase und danach 7 Tage on demand.