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Christian Pausch

Irrsinn, Island, Ingwer.

16. 7. 2014 - 10:57

Für alle, die noch nie am Popfest waren

Eine Liste, um sich im Reigen der über sechzig Bands zurecht zu finden, obwohl man mit österreichischer Musik eigentlich nichts am Hut hat.

Popfest Wien

Von 24. bis 27. Juli am Wiener Karlsplatz. Unter anderem mit Bulbul, Der Nino Aus Wien, Effi, Elektro Guzzi, Monsterheart, Susana Sawoff, Viech und We Walk Walls.

Die Kurator_innen des diesjährigen Popfests wollten uns eine Freude mit einer großen Bandbreite an Bands machen. Das haben sie geschafft, über sechzig Acts zählt man beim Line-Up. Gleichzeitig machen sie es uns aber genau dadurch auch unmöglich, alles sehen zu können.

Doch FM4 hilft. Im Vorfeld zum Popfest präsentieren wir drei spezifische Listen, die Anhaltspunkt und Streitpunkt, aber vor allem ein Ausgangspunkt sein können. Die erste hier vorgestellte Liste ist für alle, die noch nie am Popfest waren und somit auch für alle, die mit österreichischer Musik eher wenig am Hut haben, oder nichts über Wien wissen. (Alle anderen können jetzt aufhören zu lesen.)

Der Nino Aus Wien - Samstag, 1.30 Uhr, TU Prechtlsaal

The obvious. Seit Jahren ein Fixstern am österreichischen Musikhimmel, gefällt nicht allen, aber sehr sehr vielen. Der Nino Aus Wien ist ein kleiner Mann, der ein großer Poet ist. Gesungen wird auf deutsch, musiziert auf weltmännisch. Kategorie: Gitarre. Einen einzigen Song auszuwählen, der für seine bereits sechs Alben stehen soll, ist eine schwere Aufgabe, aber hier mein All-Time-Favourite.


Dorit Chrysler - Sonntag, 23.30 Uhr, Karlskirche

Kategorie: Experimental. Ist natürlich eine seltsame Kategorie und nur weil hier ein Theremin zum Einsatz kommt, muss sie noch lange nicht stimmen. Aber Dorit Chrysler probiert gerne aus, tüftelt herum und experimentiert. Das passt also doch. Außerdem ist Chrysler ein schönes Beispiel dafür, dass österreichische Musik auch international sein kann. Denn nicht nur hier, sondern auch in Dänemark und vor allem in New York ist ihre Musik viel gefragt. Außerdem auch spannend live anzusehen.


A.Geh Wirklich? - Freitag, 19.30 Uhr, Brandwagen

"I bin a Wiena Künstla." - Kategorie: Hip Hop. Auch davon gibt es nicht zu wenig in Österreich und auch nicht am Popfest. A.Geh Wirklich? ist ein Muss, wenn man sich nicht auskennt am Popfest oder in der österreichischen Musikszene. Hier wird einem alles gleich von grundauf erklärt. Welches ist das beste Bier, wo ist heute Planquadrat und wie lang kann man in der Kurzparkzone parken? All diese Fragen beantwortet dieser Act in nur einem einzigen Song, ein Wegweiser für die Stadt und für das Popfest.


Me And Jane Doe - Freitag, 0.30 Uhr, TU Prechtlsaal

Bei dieser Band braucht man sich keine Sorgen um die political correctness machen und das ist gut so. Hier wird das queere Wien gefeiert und außerdem ist die Band ganz frisch. Dafür steht das Popfest nämlich auch: das Neueste vom Neuen vorzustellen. Wenn man also Me And Jane Doe live sieht, kann man später sagen, dass man damals dabei war, als sie das erste Mal am Popfest gespielt haben. Die Enkerl werden Augen machen! Kategorie: Elektronik.


Neuschnee - Freitag, 23.30 Uhr, TU Prechtlsaal

Wer jetzt sagt, ein Musikfest in Wien ohne klassische Instrumente, ohne Streicher, das ist doch nicht möglich! Das Klischee stimmt tatsächlich immer noch, da helfen aber zum Beispiel Neuschnee. Klassik kann man ihre Musik aber dennoch nicht wirklich nennen. Zu viele andere Einflüsse kommen da noch dazu, ein großes Sammelsurium aus allem, was Musik so zu bieten hat. Im Video sieht man sogar die Karlskirche, dort und in der näheren Umgebung findet übrigens das Popfest statt, ich hoffe jetzt ist alles klar.