Erstellt am: 8. 5. 2014 - 17:11 Uhr
Song Contest ist! - Teil 2
EBU
Das erste Halbfinale hat der Dänische Rundfunk bereits gut über die Bühne gebracht, heute Abend gehts um die zweite und letzte Tranche der begehrten Finalplätze. Und so klar sich die großen Favoriten am Dienstag durchsetzen konnten: Mit der holländischen Folk-Nummer ist da dann doch ein völlig überraschender neuer Mit-Favorit am Eurovisions-Himmel aufgetaucht. Es geschehen noch Zeichen und Wunder!
Das zweite Halbfinale ist - zumindest am Papier - generell bunter und ein bisschen ausgeflippter. Vielleicht sogar musikalisch etwas interessanter. Auf jedem Fall aber aus österreichischer Sicht aufregender. Die Wurst feiert heute ihre Songcontest-Premiere!
Tipps zum Halbfinale
Aber der Reihe nach. Was sollte man denn am besten schon im Vorfeld gesehen haben?
Malta
Die kleine Insel geht heuer im Song Contest-Fasching als Mumford & Sons. Das ist eigentlich eine gute Idee, kann aber halt auch entsprechend fad werden. Die Band Fireflight tanzt damit auch sehr am Abgrund. Vor allem, weil die Proben eher vermuten lassen, dass sie die gigantische Bühne in Kopenhagen nicht wirklich nutzen. Und wenn's beim Song Contest nicht funkelt und kracht, dann wird's schwierig. Vor allem für die erste Nummer des Abends und die hat Malta unglücklicherweise nunmal gezogen. Die Wettbüros sagen: Höchstwahlrscheinlich trotzdem weiter.
Österreich
Apropos funkeln und krachen: Conchita Wurst hat für ihren Auftritt Pyrotechnik bestellt. Damit ist sie vom Rosenmeer im Video endgültig auf Flammen umgestiegen. Mehr als drei Millionen Klicks auf dem offiziellen Song Contest-YouTube-Channel sind mit Abstand die meisten aller Teilnehmer vom zweiten Halbfinale. 16.000 Daumen-hoch stehen dort gegen 14.000 Daumen-runter. Aber - und das ist durchaus gut für Conchita Wurst - man kann am Abend nur für jemanden anrufen und nicht gegen. Dass Österreich heuer im Finale steht gilt deshalb eigentlich als sicher. Die internationale Aufmerksamkeit ist enorm und nach keinem anderen Song Contest- Act wurde in den letzten Tagen so oft gegoogelt wie nach Conchita Wurst. Mitzittern schadet aber natürlich nie.
Polen
Donatan&Cleo aus Polen gelten - für mich ein bisschen überraschend - als WackelkandidatInnen. Sie erinnern ein bisschen an Miss Platnum mit Gekreische. Zumindest in den nicht so folkloristischen Teilen des Liedes klingt das recht modern. Textlich unterscheiden sich die offiziellen Lyrics ein bisschen von denen im Video hier unten. Möglicherweise gehen es die beiden in der Familienshow Song Contest also etwas jugendfreier an als anfangs geplant. Zumindest ein "Slavic Girl" muss aber trotzdem den ganzen Auftritt lang am Butterkübel den Holzklöppel auf und ab bewegen.
Georgien
Dieser Beitrag ist der heiße Kandidat auf den allerletzten Platz. Es geht um einen Fallschirmsprung: "Three minutes time to earth for you and me / take our breath away as we fly". Drei Minuten Luftanhalten ist dabei allerdings weniger zu empfehlen als die Ohren irgendwie abzulenken. Die ohnehin etwas ungewohnten Harmonien sind bei den Proben nämlich nochmal derart vom Winde verweht worden, dass nicht mal der Fallschirm auf der Bühne davon ablenken konnte. Ein Lied zum Entsetzt-die-Augen-Aufreißen also. Jeder Jahrgang braucht so eines.
Und was gibt's noch?
Die griechische Boyband (ein Klassiker), einen Norweger am Klavier, den weißrussischen Beitrag "Cheesecake" (der sich wohl gemeinsam mit dem lettischen "Bake A Cake" vom Dienstag als zweiter Kuchen-Song ins Aus singen wird) und einen jungen Mann, der für die Schweiz um den Einzug ins Finale pfeift.
Zu sehen ist das alles heute, Donnerstag, ab 21 Uhr in ORF1. Das große Finale (wenn alles gut geht auch mit Conchita Wurst) dann am Samstag.