Erstellt am: 22. 1. 2014 - 11:59 Uhr
Die Sex Jams sind back!
Das letzte "Hallo!" kam von der deutschen Autobahn, mittlerweile sind wir wieder zurück im grauen Wien (nicht dass Weimar viel farbenfroher gewesen wäre zu dieser Jahreszeit). Ein Abschiedswinker an unseren Spitzentourbegleiter Ronny (der von Konzertmischen bis Autofahren sehr viel übernommen hat, ein großes Danke an dieser Stelle) ein Bussi auf die Motorhaube des Sprinters (der ohne Murren gute Dienste geleistet hat und uns knapp 3000 km transportiert hat) und DER FINALE Load-Out. Diesmal in den Proberaum.
Wir schulden euch noch Weimar! Da ging wohl nicht viel, denkt ihr an dieser Stelle. Ich mein, Sonntage und Sex Jams sind ja nicht gerade eine explosive Mischung. Aber: NEIN! Weit gefehlt! Es kommen tatsächlich viele BesucherInnen ins Break and Jump (normalerweise ein Pool Billiard Club). Und die haben's faustdick hinter den Ohren. Irgendwie dreht sich an diesem Abend der Spieß etwas um. Irgendwie rutschen wir selbst mal in die beobachtende Position, werden zum Publikum. Weimar tanzt interessant! Weimar tanzt Ausdruck! Kein höfliches Mitwippen, kein Moshpit, sondern tiefempfundenes Vogel-aufbau-und-zusammenfall-ich-bau-mein-nest-da-drüben-hin-ein-Affe-und-ein-Pferd-Ballett.
Danach erwarten wir einen ruhigen Abend mit schnell ins Bett, weil morgen früh raus. Aber auch hier sollte Weimar als Tourabschluss noch etwas Besonderes für uns bereit halten. Wir schlafen in einer Art Kommune. Oder zumindest tummeln sich in dieser Nacht kommunenmäßig viele junge Erwachsene im Haus herum. Und es werden nicht weniger, sondern mehr im Laufe der Nacht. Unser Schlafplatz wird augenblicklich nach Eintreten von schon schwächelnden ehemals Partywütigen okkupiert. „Ich schlaf auch hier! Wer will kuscheln?“
Freundlicherweise wird auch gleich eine potente Stereoanlage neben den Matratzen aufgebaut, um uns sanft in den Schlaf zu pumpen. Glücklicher- und netterweise wird dann doch ein anderer Schlafplatz im Haus gefunden, etwas abseits des Partyraumes, wo noch Stunden auf Tischen getanzt werden wird. Wir kommen uns zwar spießig vor, aber haben heute Abend einfach keine Lust auf eine Larry Clark „KIDS“ Revival Party. Die Luftballons müssen ohne uns befüllt und wieder entleert werden.
Die Acht-Stunden-Busfahrt zurück nach Wien wird getragen von der Vorfreude auf eine Badewanne und auf die Daheimgebliebenen. Der Abschied im Proberaum ist auch nur von kurzer Dauer: Kurze Zeit später trifft man sich wieder auf Facebook. Das interne Bandforum glüht. Man "bewundert" Fotos vom Festival und der Posteingang ist auch gut gefüllt. Es wird sortiert und getippt. Alte Mails hervorgekramt und mit neuen Kontakten verbunden. Auf "Send" drücken und Waschmaschine beladen. Einkaufen gehen und sich um Kühlschrank und Klopapier kümmern. Der Alltag hat einen wieder. Zurück kommen und die ersten Folgetermine in den Kalender eintragen. Deshalb an dieser Stelle auch kein Resümee. Wir sind noch mittendrin.
Die Antwort auf den Witz des Homeless Guy in Groningen wollen wir euch nicht schuldig bleiben: „What’s the best nation?“ !!!!!!„DONATION“!!!!!!!. Vielen Dank fürs Lesen und bis bald.