Erstellt am: 8. 1. 2014 - 11:10 Uhr
2014 leuchtet von der Leinwand (2)
Was bisher geschah: Wir richten in vertrauter Trio-Runde den Blick nach vorne, auf dieses höchst verheißungsvolle Kinojahr 2014. Wir, das sind Sebastian Selig, Christoph Prenner und meine Wenigkeit. Drei vom Film besessene, die aus unterschiedlichen Richtungen kommen und dann doch wieder mit pochendem Herzschlag vereint im Dunkeln den Kinosaal sitzen werden. Im ersten Teil zelebrierten wir die Rückkehr alter Meister, freuten uns auf diverse Thriller, unterschiedlichste Regie-Andersons und die aktuelle McConnaisance, jetzt geht es weiter mit unseren filmgierigen Plaudereien.
SEBASTIAN SELIG lebt im Kino und schreibt darüber in so bunten Magazinen wie Hard Sensations, NEGATIV oder der Splatting Image. Kürzlich hat er an einem Buch über seinen Lieblings-Regisseur Dario Argento mitgewirkt und gedenkt im kommenden Jahr der Ausschweifung nun eines über den Keyser Söze des deutschen Sexfilms, Jürgen Enz, zur Welt zu bringen.
Filmladen
Ganz oben und tief unten
SEBASTIAN: Höchste Zeit endlich auch einmal den Blick auf das ja gleichsam sehr spannend in Bewegung gekommene Kino aus unserem direkten Umfeld zu richten. Ganz oben natürlich der wahrlich vielversprechende Alpen-Western „Das finstere Tal“ von Andreas Prochaska, der schon bald groß in die Kinos kommt.
CHRISTOPH PRENNER kann die Euphorie, die da ob der kommenden Bewegtbild-Eruptionen von den Leinwänden tropfen wird, schon schmecken. Und sie mit einiger Wahrscheinlichkeit danach in Druckwerken von Skip bis The Gap mit heißer Feder zu Papier bringen.
CHRISTOPH: Ich glaube, es nicht übertrieben, wenn man behauptet, dass man hiervon schon demnächst unisono als Großtat des österreichischen Gegenwartskinos sprechen wird. Sich sehr bald auf den Spuren Sam Rileys in den Südtiroler Bergen winterfest einzurichten, es sollte unser aller Ziel sein.
CHRISTIAN: Der Trailer, die Szenenfotos, die Besetzung, das Versprechen der grimmigen Buchvorlage gerecht zu werden, all das schürt gewaltige Vorfreude. Die Ambition von Prochaska und seinem fein ausgesuchten Team, endlich einmal ganz großes Genrekino, abseits von alpenländischen Sozialstudien wie auch verblödelten Parodien auf die Leinwand zu bringen, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ich erwarte mir hier nicht weniger als todernstes und tödliches Westernkino in Dialektfassung, könnte wirklich einer der Filme des Jahres werden.
Stadtkino
Vorschau auf das Filmjahr 2014
SEBASTIAN: Superspannend klingt auch „Ich seh, ich seh“ von Severin Fiala und Veronika Franz, deren wundervoller Film „Kern“ bereits zum Größten gehörte, was ich 2013 im Kino sah. Ein Sommerfilm in drückender Hitze, über den Horror zweier kleiner Jungen, nachdem deren Mutter Schönheits-OP-verändert nach Hause zurückkehrt und nun eine gänzlich andere zu sein scheint. Dazu kommt dann noch Ulrich Seidls „Im Keller“, sein lange versprochener Film über das Verhältnis von Österreichern zu ihren Kellern. Laut dem, was mir zugetragen wurde, sein wohl bislang ärgster Film. Und das will ja einiges heißen.
CHRISTIAN: Damit hast du einige der vielversprechendsten österreichischem Filme bereits erwähnt. Interessant könnte auch „Über-Ich und Du“ von Benjamin Heisenberg werden, eine deutsch-österreichische Koproduktion, in der die große Maria Hofstätter, der „Michael“-Regisseur Markus Schleinzer und Georg Friedrich durch eine kaputte Buddy-Komödie taumeln.
Syrreal Entertainment
SEBASTIAN: Ja, der neue Film von Benjamin Heisenberg verspricht, insbesondere nach dem meisterlichen „Räuber“ wahrlich groß zu sein. Hier bei mir in Deutschland freue ich wohl tatsächlich am meisten auf „Die geliebten Schwestern“, den gut dreistündigen Schiller-Film von Dominik Graf. Klingt auf dem Papier furchtbar anstrengend, aber in den Händen von Graf wird das sicherlich zum verzückendsten Delirium. Ebenfalls an Graf denken musste ich bei „Und morgen leben wir wieder“ von Philipp Leinemann, einem plattenbauharten Polizeifilm, der im besten Sinne so klingt wie einst Grafs „Die Sieger“. Frauen, die in schönem Retro-Chic Handfeuerwaffen in Bank-Filialen leerfeuern sehe ich natürlich auch gerne und drum freue ich mich auch ein wenig auf Christian Alverts „Banklady“.
„Enemy“ (Denis Villeneuve)
Doppelgänger-Alarm, die ernste Variante. Den für „Prisoners“ zu Recht erhaltenen Rückenwind nimmt der kanadische Filmemacher Denis Villeneuve für eine weitere smarte Mainstream-Unterwanderung mit, wenn er Jake Gyllenhaal nach dessen in einem Film erspähten Lookalike suchen lässt. Vermutlich wieder: emotional fordernd und moralisch komplex. (CP)
CHRISTOPH: Graf hat’s sogar geschafft, dass ich mir wieder mal einen „Tatort“ zu Ende anschau, der kriegt das auch in Marathonlänge mit dem alten Schiller hin. Ähnlich ausufernd dürfte übrigens auch der Neue des meiner Meinung nach wuchtigsten deutschen Gegenwartsfilmemachers ausfallen. „The Cut“ soll nach „Gegen die Wand“ und „Auf der anderen Seite“ der finale Teil von Fatih Akins „Liebe, Tod und Teufel“-Trilogie werden – und einen sprachlosen Tahar Rahim („Ein Prophet“) im Zeichen des letztgenannten Themas auf eine Odyssee durch die vom Schicksal reichhaltig dekorierte, dabei an Meisterstücke des großen Sergio Leone gemahnende Hölle schicken.
SEBASTIAN: Dann gibt es noch zweimal unerwartet heftigen Horror aus Deutschland: Für „Der Samurai“ wurde sogar eigens im Programm der Berlinale eine Mitternachts-Bahnhofskino-Schiene aus der Taufe gehoben und im Kompilationfilm „German Angst“ werden dann endlich wieder einmal Jörg Buttgereit („Nekromantik“), Andreas Marshall („Masks“) und Michael Kosakowski („Zero Killed“) bis zum Hals im Blut stehen.
CHRISTIAN: Alle drei beteiligten Filmemacher wecken Vorfreude, aber dass Jörg Buttgereit im Rahmen eines Spielfilms zurückkehrt, gehört zu den schönsten Nachrichten seit langer Zeit. Ex aequo mit Godzillas Comeback, den der Berliner Horrorguru ja auch heiß verehrt.
„The Double“ (Richard Ayoade)
Doppelgänger-Alarm, die schwarzhumorige Variante. Auch Indiewuckel Jesse Eisenberg muss sich in dieser Dostojewski-Adaption von „Submarine“-Regisseur Richard Ayoade plötzlich mit einem rumschlagen, der so aussieht wie er – bloß dass dem alles aufgeht woran er selbst scheitert. Man darf sich wohl ein existentialistisches, exzentrisches Dystopie-Drama erwarten. (CP)
German Angst
The Horror, The Horror
CHRISTIAN: Weil wir schon im Rahmen unseres Vorfreude-Marathons beim Horrorkino angelangt sind, bleiben wir doch gleich dabei. Ich würde vorschlagen, gleichmal alle Remakes und Reboots links liegen zu lassen.
CHRISTOPH: Ja, bloß keine Gedanken an all die weiteren unheilschwanger am Horizont aufziehenden Horror-Remakes verschwenden. Allein die Aussicht der Neuauflage des All-Time-Faves „Poltergeist“ bereitet mir – aus den komplett falschen Gründen – schlaflose Nächte.
Worldview Entertainment
CHRISTIAN: Wie aufregende Veranstaltungen wie das Wiener /slash Festival alljährlich beweisen, gibt es ja genug aufregende Indie-Produktionen, die fernab von kalkulierten Marketing-Vehikeln unter die Haut gehen. Eli Roth beispielsweise, der mit seinen „Hostel“-Filmen noch den brutalen Rand des Mainstreams streifte, hat mit „The Green Inferno“ einen Film gedreht, der wohl gar keinen großflächigen Kinostart mehr anpeilt. Die blutgetränkte Hommage an die italienischen Kannibalen-Schocker der 70er Jahre nimmt keine Gefangenen und macht kaum Kompromisse. Die extrem umstrittenen Tierschlachtungen, die sich durch Vorbildfilme wie „Cannibal Holocaust“ ziehen, sucht man bei Roth allerdings glücklicherweise vergeblich. Und auch auf den Sexploitation-Aspekt der damaligen Ära verzichtet er, ist doch in den USA nackte Haut immer noch verpönter als zerfetztes Fleisch. Der ewige Collegeboy und Tarantino-Kumpel Eli Roth ist übrigens nicht der erste aus der Klasse der Nullerjahre, der was Neues abliefert.
„22 Jump Street“ (Phil Lord, Chris Miller)
In der Theorie hätte der erste Undercover-Abstecher der Jungpolizisten Jonah Hill und Channing Tatum an die Highschool gründlich schief gehen müssen. Überflüssiges Remake einer unnötigen TV-Serie. Weil wir uns in „21 Jump Street“ aber derb, charmant, klug und subversiv unterhalten haben, darf ein Sequel vom selben Team durchaus sein. (CF)
CHRISTOPH: Hoffen wir, dass auch dem französischen Gore-Zampano Alexandre Aja nach ein paar Leerläufen wieder mal was Berauschendes aufgeht. Im auf einer Story von Stephen-King-Sohn Joe Hill beruhenden „Horns“ kann man dabei zusehen, wie sich Harry Potter Daniel Radcliffe als gequälter Antiheld die Hörner abstößt – was zumindest castingmäßig schon mal ein pikanter Plan ist. Erste Kritiken verheißen einen bizarren Trip aus Horror, schwarzem Humor und Romantik.
Dimension
CHRISTIAN: Egal ob diese Mischung bei „Horns“ jetzt wirklich glückt oder nicht, man spürt die Bemühung, endlich wieder einmal neue Wege abseits der ausgetretenen Horrorpfade zu beschreiten.
CHRISTOPH: Zumindest zwei der oben genannten Elemente (plus ein Faible für das Tier im Menschen) darf vermutlich auch Kevin Smith für sich beanspruchen, der sich nach dem ambitionierten „Red State“ einmal mehr aus seiner slackerfreundlichen Comfort Zone davonstehlen wird, um sich in „Tusk“ einem Mann zu widmen, der nach einem halben Jahr auf hoher See via Annonce einen Mitmenschen sucht, der sich als Walross verkleidet. Wird wohl nicht lange dauern, bis in diesem Monster Movie der skurrileren Sorte der titelspendende Stoßzahn auf die eine oder andere grausliche Art zur Anwendung kommt. Und wenn wir schon bei unvermuteten Genre-Zugängen sind: Der Teen-Horror „The Curse Of Downers Grove“ wird auf dem Drehbuch eines gewissen Bret Easton Ellis beruhen.
SEBASTIAN: Ich setze auch erneut große Hoffnung auf Frankreich. „Aux yeux des vivants“ von Bustillo & Maury, die uns mit „Inside“ bereits so etwas wie einen Klassiker geschenkt haben und ebenso mit ihrem Nachfolger „Livid“ nicht enttäuschten, erzählen uns hier ein Märchen von ein paar Kindern, die in einem verlassenden Freizeitpark auf Kannibalen stoßen. Versprochen wird uns nicht weniger als ein „Stand By Me“ am „Hügel der blutigen Augen“. Schön. Aus Amerika freue ich mich vor allem auf „Maggie“, der von einem Teenager erzählt (Abigail Breslin aus „Zombieland“, auch beim neuen David Fincher-Film „Gone Girl“ dabei), die zum Zombie mutiert, wobei ihr Arnold Schwarzenegger beisteht.
„Bad Words“ (Jason Bateman)
Comedystar Bateman übernimmt in seinem Spielfilmdebüt gleich die Hauptrolle. Als rücksichtsloser Fortysomething nimmt er an Buchstabier-Wettbewerben für Kinder und Jugendliche teil, um die minderjährige Konkurrenz bloßzustellen. Bis zum unvermeidlich schnulzigen Showdown hoffentlich herrlich asoziales Kino im Stil von „Bad Santa“ und „Bad Teacher“. Wer es nicht wissen sollte: Bad ist immer das bessere good. (CF)
CHRISTIAN: Nicht zu vergessende Hoffnungsträger des Gegenwarts-Horrors rekrutieren sich meiner Meinung auch allesamt aus einer kleinen Clique von jungen US-Talenten, die einerseits das Genre-Kino verehrt und andererseits in der bewusst spröden Mumblecore-Szene verhaftet ist. Die Rede ist von Autorenfilmern wie Joe Swanberg, Adam Wingard, Ti West und A.J. Bowen, die auch gerne für die Filme ihrer Kumpels vor die Kamera treten. Nach ambitionierten Episodenschockern wie „V/H/S“ und „The ABC Of Death“ und Gänsehaut-Meisterwerken wie „You’re Next“ kommt nun der nächste Schub an Filme dieser Posse auf uns zu. In „24 Exposures“ erzählt Joe Swanberg von einem Fetischfotografen, der zusammen mit einem Cop den Mordfall an einem Burlesquemodel untersucht. Es geht auf den Spuren von Nicolas Roeg, Zalman King, Godard, Corman und Antonioni tief in die Sleaze-Zone, Adam Wingard und Simon Barrett spielen Detektiv. Und der ebenfalls immer für düstere Überraschungen gute Ti West hat den Sektenschocker „The Sacrament“ abgedreht, der sich mitten ins Zentrum des amerikanischen Albtraums begibt.
Ti West
Apokalyptischer Humorhumanismus
CHRISTOPH: Das Zentrum des amerikanischen Albtraums wird von nicht wenigen auch in der grünbegürtelten Vorstadtsiedlung vermutet. Solchem Grauen mag man sich allerdings auch mit einer ausgelassenen Fahrt im örtlichen Komödienkarussell stellen.(Etwas gar vereinfacht) als Werk des „This Is The End“-Teams angepriesen kommt einem da „Neighbors“ zupass, in dem Seth Rogen und Rose Byrne als Jungelternspießer mit der Studentenverbindung von Zac Efron einen naturgemäß rasch eskalierenden Nachbarschaftsbeef ausfechten. Tatsächlich verantwortete das Projekt der Humorhumanist Nicholas Stoller, der uns mit „Forgetting Sarah Marshall“ und „Get Him To The Greek“ bereits wiederholt ins Comedy-Elysium geschickt hat und deshalb auch eine gewisse Garantie bietet, dass in dem womöglich nicht ganz so freshen Szenario doch noch mehr drinsteckt als der zugegeben schon sehr lustige Airbag-Sketch, der allerdings allein im Trailer schon zweimal verschossen wurde.
„Jane Got a Gun“ (Gavin O’Connor)
Neben dem „Finsteren Tal“ ein weiterer harter Western, in welchem sich Natalie Portman einer Bande von Outlaws entgegenstellt. Hat eine wilde Entstehungsgeschichte hinter sich: die wunderbare Lynne Ramsay („We Need to Talk About Kevin“) hatte bereits mit dem Drehen begonnen, überwarf sich dann aber mit den Produzenten und zog mit Jude Law und Kameramann Darius Khondji („Seven“/„Liebe“) von dannen. Zuvor schon war Michael Fassbender mit der Regisseurin aneinander geraten und daraufhin erbost abgezogen. Für Ramsay sprang dann kurzfristig Gavin O’Connor ein, dem nach dem wunderbaren „Warrior“ allerdings auch einiges zuzutrauen ist. Wir werden sehen. (SS)
UIP
CHRISTIAN: Nicholas Stoller! Der allerbeste Mann aus dem Team Apatow! Eine nette FM4-Kollegin, ich nenne keine Namen, hat sich auch seinen „The Five-Year Engagement“ sicher fünfmal angesehen. Stoller schaffte bislang verlässlich, was „This Is The End“ beispielsweise gar nicht gelungen ist: Uns mitten im Schenkelklopfen echte Wahrheiten über das Leben zu präsentieren. Wer über menschliche Beziehungen was lernen will, tut das eher bei Stoller als bei Haneke oder Huillet-Straub. Hoffentlich schließt „Neighbors“ da auch an.
CHRISTOPH: Was die Mannschaft der oben erwähnten Lach-Apokalypse - also Seth Rogen im Regiestuhl, in der beständig gut abgehenden Partner-in-Crime-Kombo mit Evan Goldberg - dann wirklich als nächstes ins Rennen schickt, hört auf den nicht unclever viele Möglichkeiten offen lassenden Namen „The Interview“. Und wird, no na, James Franco, von dem’s heuer garantiert auch noch ein Dutzend andere Filme geben wird, als Talkshowhost in einen „internationalen Attentatsplan“ verwickeln. Klingt vage, wird aber wohl wieder für ein paar flockige Katastrophen apokalyptischen Ausmaßes sorgen. Ausgesucht schön auch, dass man darin crazysexycool Lizzy Caplan (via „Masters of Sex“ nun finally so groß wie schon lang verdient) schon wieder mal beim hinreißend / hinreißend lustig sein zusehen darf.
CHRISTIAN: Ich freu mich auf das alles. Und frage mich dennoch, ob das mit der James-Francoisierung des Kinos noch lange gutgehen kann.
CHRISTOPH: Womöglich am allermeisten fiebere ich aus lachmuskulärer Sicht aber einem Streifen mit dem handlichen Titel „St. Vincent de Van Nuys“ entgegen – einfach aus der nicht näher bestimmten Hoffnung heraus, dass das Zusammentreffen aller möglichen Top-Menschen sich auch dementsprechend niederschlägt. Denn so gut abgehangen der Pitch – mürrischer alter Sack befreundet sich mit von Scheidungszoff durchgebeuteltem Nachbarsjungen – auch klingt, so wenig muss man eben ob der Besetzung einen „Gran Torino“-Drift befürchten: Dem zotenstarken Kriegsveteranen, der ohnehin weniger mit Autos denn mit Frauen und Glücksspiel am Hut hat, wird vom Giganten Bill Murray allerlei lakonisches Leben eingeimpft, die Mutter spielt Comedy Queen du jour Melissa McCarthy – und dann werden auch noch Chris O’Dowd als Geistlicher und Naomi Watts als russische Prostituierte durch die Vorstellung laufen. Super.
„A Fall from Grace“ (Jennifer Chambers Lynch)
Tim Roth, vernarbt an Seele und Körper, jagt in St. Louis einen Serienkiller und rutscht dabei immer tiefer ins Dunkel. David Lynch mimt seinen Vater, in diesem Lynch-Familienfilm seiner verdammt begabten Tochter Jennifer („Chained“). Ebenfalls mit dabei: deren Tochter Sydney, wie auch Forest Whitaker, Vincent D’Onofrio, Balthazar Getty, Paz Vega und Willow Shields (die kleine Schwester von Jennifer Lawrence in „Hunger Games“). (SS)
SEBASTIAN: Ich nage ja, ehrlich gesagt, immer noch daran, dass der Trailer zu dem neuen Adam Sandler-Film „Blended“ jetzt nun doch wieder so unfassbar brav und langweilig wirkt, nachdem er zuletzt mit „Grown Ups 2“ noch der Vorstadt ihr kaltes Herz rausgerissen hatte, darauf grausam teilnahmslos, wie gleichförmig, herumtanzte, nur um es dann auf den Holzkohlegrill zu werfen. Ich hatte wirklich gehofft, er folgt seinem Plan und ritzt weiter überall Wunden rein, scheint nun aber wohl erst einmal wieder in der Zuckertüte zu wühlen. Schade.
CHRISTIAN: Bereits im letzten Jahr angeteased haben wir ein Monumentalepos, auf das wir uns ausnahmsweise wirklich alle einigen können in unserer Vorfreude. Nun ist es aber endlich wirklich soweit und Ron Burgundy und seine Newsteam-Gang kehren zurück. Will Ferrell hat ja einige Szenen aus „Anchorman 2“ bei seinem Viennale-Besuch im Gepäck gehabt, die dem versammelten Gartenbau-Kino große Freude bereiteten. Aber im Verbund mit dem Originalfilm auch gezeigt haben, dass sich Meilensteine des irrwitzigen Klamauks nicht leicht toppen lassen.
UIP
Demnächst in diesem Theater: Der dritte und letzte Teil unserer Vorschaufestspiele. Featuring Blockbuster-Revolutionen, zerrüttete Actionhelden, Comickino-Sequels und Arthouse-Pornografie. Stay tuned and stay classy.