Erstellt am: 26. 11. 2013 - 20:57 Uhr
Der Murks mit der Zentralmatura
Die Zentralmatura
wird ab 2015 an den AHS und ab 2016 an den BHS verpflichtend eingeführt werden. Im kommenden Jahr wird es in zwei Schulen die Generalprobe für die komplette Zentralmatura geben: im Stiftsgymnasium St. Paul im Lavanttal (Kärnten) und im Sportgymnasium Maria Enzersdorf (NÖ). Ziel der Zentralmatura ist eine objektivere Bewertung des Lernerfolgs.
In den vergangenen Tagen haben sich mehr als 50.000 Schülerinnen, Eltern und Lehrer auf Facebook zusammengeschlossen, um gegen die Zentralmatura zu protestieren (unter anderem auf dieser Facebook-Seite). Diese soll zwar erst 2015 flächendeckend eingeführt werden, schon jetzt hat es aber die ersten Probeschularbeiten gegeben. Das Resultat: jede Menge "Nicht Genügend".
Die Ursache dafür liegt laut den SchülerInnen in dem unfairen Knock-Out-Benotungssystem. Dazu kommt noch eine schlechte Vorbereitung und wenig Informationen. Vor allem bei den ersten Mathematik-Schularbeiten in diesem Jahr, die nach dem Vorbild der Zentralmatura benotet wurden, hat es mehr 5er als üblich gegeben, sagt die Bundesschülervertretung. Sie und andere Organisationen drohen jetzt mit Streik.
Radio FM4 / Paul Pant
Wer hat Schuld?
Der neue Benotungsschlüssel der Zentralmatura: Warum die gleiche Punktzahl in Mathematik mal mit befriedigend, mal mit nicht genügend bewertet werden kann.
Das Bildungsinstitut Bifie, das für die Einführung der Zentralmatura zuständig ist, schiebt den Schwarzen Peter den Lehrern zu. Diese hätten beim Benotungssystem noch "Informations- und Weiterbildungsbedarf", sagt Direktor Martin Netzer im ZIB-Magazin. An den Schul-Standorten (vor allem in Wien), an denen es zu Problemen gekommen sei, sollen die Lehrer deswegen jetzt nachsitzen und besser informiert werden.
Die Lehrergewerkschaft weist diese Kritik zurück. Gewerkschafter Martin Kästenbauer sagt, dass die Lehrer einfach zu wenig Informationen bekommen und sich keiner mehr auskennt, weil sich wöchentlich die Vorgaben ändern.
Was läuft schief?
Auf FM4 werden wir uns am Mittwoch, den 27. November, auf die Suche nach den Ursachen für den "Murks mit der Zentralmatura" begeben.
In der FM4 Morning Show haben uns Katharina Dürschmid (17) und Oliver Schwarz (17) aus dem BRG6 Marchettigasse in Wien besucht. Sie sind extra früh aufgestanden und haben uns über ihre Erfahrungen mit dem neuen Benotungssystem berichtet:
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Live-Diskussion in FM4 Connected am Mittwoch
In FM4 Connected war Martin Netzer vom Bundesinstitut Bifie zu Gast. Das ist jene Stelle, die für das Unterrichtsministerium die Zentralmatura organisiert. Bei Claudia Unterweger hat er sich live on air den Fragen der FM4-HörerInnen gestellt.
Thomas Gaar, Bundesobmann der Schülerunion und Katharina Dürschmid haben Direktor Netzer auf den Zahn gefühlt.
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