Erstellt am: 23. 10. 2013 - 14:07 Uhr
Gimme Gimme Video
Das hier war der erste Streich, und der zweite folgt zugleich. Denn der Herbst der steht ins Haus und so schmeißen alle Bands ihre neuen Videos raus. Bevor ich jetzt noch schlecht weiterdichte, kommen hier die visullen Musikgedichter der heimischen Frauen und Mannen.
Big sister and brother is watchin
Sie dürften mittlerweile für ihre Exzentrik schon bekannt sein, die beiden MusikerInnen von My Name Is Music. Glitzernde Bühnenoutfits treffen auf Lack und Leder, zwischen Kontrolle und Ekstase ergehen sich die beiden KünstlerInnen in aberwitzigen Überdosen des popästhetischen bad taste. Und das mit sehr geschmackvoller Liebe zum augenzwinkernden Moment. Wer laut "Gimme Gimme Gimme" schreit, der bekommt es auch dicke! Und nicht nur die ersehnten Küsse...
Protest mit dem Rücken zur Wand
Die Sawoff Shotgun Schwestern legen in ihrem neuen Video gleich doppelt Veto ein. Einerseits stellt sich ihre energiegeladene Punk-Attitüde gegen jeglichen hippen Weichspühler-Elektropop, andererseits wird sich dem Genre "Protestsong" bedient. Dabei werden aber keine konkreten Missstände angeprangert, sondern wird vielmehr eine globale Anklage gegen die herrschenden sozialen Zustände auf dieser Welt erhoben. Denn selbst mit dem Rücken zur Wand kann man immer noch sein Veto einlegen.
Aber hamma doch immer gwusst...
Es ist an der Zeit, mich nun endgültig vor dem Parkwächter Harlekin zu verneigen, wenn er schon mal in der Stadt ist. Denn sein musikalisch grenzgenial monotoner und textlich mit vielen Fallstricken ausgestatteter Vorbote auf das kommende Album "Die Unentschlossenheit der Türen" ist visuell derart souverän umgesezt, dass man gar nicht anders kann, als gleich zur abgerantzten Kassa zu rennen, um sich eine Eintrittskarte für die skurrile Sprachakrobatikshow zu kaufen. Aber irgendwie hab' ich das "eh scho imma gwusst".
Bab badab bab badaba bob booooo
Einen Zirkus ganz anderer Art verantstaltet der Sado Maso Guitar Club mit seiner Single "Circus Circus". Beschaulicher ist er, der Rock'n'Roll-Drahtseilakt, der hoch über Klischees auf geschmeidigen Gitarrenlinien wandelt und mit einem dicken Popnetz die Angst vor einem etwaigen Absturz nimmt. Und wenn als Höhepunkt die 1979iger Karte gespielt wird, dann darf man auch schon mal das innere Tier aus sich rauslassen.
Das kalte Musikerhändchen
Sie sind zur Zeit unsere Nummer 1. Die psychedelischen Klanguniversen von Velojet erweitern sich mit dem neuen Video zu "Cold Hands" um einen symbolschwangeren Hippie-Trip bei dem synchron getanzt und gesprungen werden darf. Und irgendwie scheint mir, dass auch Psychoanalytiker mit diesem Filmchen ihren Spaß hätten. Auf alle Fälle ist es eine schöne visuelle Ergänzung zu dem opulenten Cinemascope-Sound der Band, der einen einfach umbläst.
PS: Mich täte ja interessieren, wie Hände so schmecken.