Erstellt am: 11. 9. 2013 - 14:28 Uhr
Schon mal versucht eine Wohnung zu finden?
fm4.orf.at/wahl13
Alles zur Nationalratswahl auf FM4.
- Schon mal versucht eine Wohnung zu finden?: Im Frühling entdeckten die Parteien das "Wohnen" für ihren Vor-Wahlkampf. Inzwischen ist es etwas ruhig geworden rund ums Thema Kaufen, Mieten, Wohnen
- Mieten, Kaufen, Wohnen: Wohnen wird immer teurer. Wie wollen die einzelnen Parlamentsparteien gegensteuern?
All das und noch mehr am Mittwoch, 11.9.2013, ab 19 Uhr in einer FM4 Homebase rund ums Thema "Wohnen".
Vielleicht lag es ja daran, dass Wohnen, Wohnbauförderung und lokale Mietpreise viel mit Regionalpolitik zu tun haben, dass das Thema vor allem zu Jahresbeginn derart beackert wurde. Immerhin standen vier Landtagswahlen an. Und die nutzten auch die Bundesparteien, um sich - durchaus auch über den Umweg regional besetzter Themen - für die jetzt im Herbst anstehende Nationalratswahl in Stellung zu bringen.
APA/HELMUT FOHRINGER
Der Grundtenor im politischen Frühling 2013: Wohnen muss wieder leistbar werden. Die Wohnbauförderung soll wieder zweckgebunden werden (also von den Ländern auch zum Wohnbau verwendet werden). Vor allem im damals in einen Finanzskandal trudelnden Salzburg und in Niederösterreich war die Verwendung der Gelder aus der Wohnbauförderung eines der Topthemen im Landtags-Wahlkampf.
Inzwischen scheint dazu alles gesagt. Es wurde wieder verhältnismäßig ruhig. Abgesehen von einem von allen Seiten mantra-artig vorgetragenen "Wohnen muss wieder leistbar werden" ist der Kampf gegen Wohnungsnot und überhöhte Mieten im Wahlkampf eher in den Hintergrund gerückt.
Preistreiber Wohnen
Dabei dürfte das Problem mit ein paar Ansagen in Landtagswahlkämpfen allein noch nicht gelöst sein. In den vergangenen Jahren konnten die Löhne schon kaum mit der "normalen" Inflation mithalten. Die Preissteigerungen bei den Mieten lagen allerdings nochmal deutlich höher. Die Statistik Austria weist für das Jahr 2012 bei den Mietpreisen eine durchschnittliche Steigerung von 4,4% aus. Vor allem in den Ballungsräumen belastet der Posten "Wohnen" die Haushaltsbudgets zusehens.
APA
Im Moment bremst sich die Preissteigerung bei den Mietwohnungen zwar etwas ein, Eigentumswohnungen in Städten scheinen aber in Krisenzeiten immer noch zu boomen.
Schon mal versucht eine Wohnung zu finden?
Wer kann, verzichtet inzwischen offenbar auch gerne auf die eigene Wohnung. In Österreich - so eine Studie der GfK Sozial- und Organisationsforschung vom August 2013 - schonen 54% der berufstätigen Männer ihr Budget, indem sie bei ihren Eltern wohnen. Bei den Frauen sind es immerhin 40%.
Aber was tun, wenn schon die elterliche Wohnung selbst schon aus allen Nähten platzt, ein Mietvertrag ausläuft oder man ganz einfach wegen Studium oder Beruf in eine neue Stadt ziehen muss? Spätestens wenn man sich auf die Suche nach der ersten eigenen Wohnung macht, bemerkt man, dass es längst keine Seltenheit mehr darstellt, wenn das monatliche Budget zur Hälfte für die Miete draufgeht. Tendenz: Weiter steigend.
Naturgemäß wird das untere Einkommensviertel am stärksten durch die Wohnkosten belastet. Die Wohnkostenerhebung 2012 der ÖNB weist für diese Gruppe eine Wohnkostenbelastung von 51,3% aus. Hier hat sich dieser Anteil allerdings in den letzten Jahren nicht mehr erhöht (man könnte vermuten: Weil mehr einfach nicht geht, und auf insgesamt steigende Mieten hier nur mit noch schlechteren Wohnverhältnissen reagiert werden kann).
Bei den mittleren und höheren Einkommen schlägt die Mietpreissteigerung aber voll aufs eigene Budget durch. Im sogenannten 2. Quartil (also dem zweitschwächsten Einkommensviertel) stieg der Anteil der Wohnkosten am Haushaltseinkommen von 28,2% (2008) auf 32,1% (2012). Also 4% weniger verfügbares Einkommen für ohnehin schon unterdurchschnittliche Einkommen.
Wahlkampfthema wohnen
Wir widmen uns heute, Mittwoch, in einer Schwerpunktstunde in der FM4 Homebase dem Thema Wohnen und Wahlkampf.
Dani Derntl hat dafür einen Wohnungs-Makler in Wien begleitet und ihn um seine Einschätzung zur Entwicklung am Wiener Wohnungsmarkt gebeten.
Michael Fiedler hat Elke Rauth vom Stadtforschungsmagazin Dèrive zum Interview getroffen und mit ihr über das kaputte Mietgesetz gesprochen, über die Verfehlungen der Politik und warum Österreich trotzdem noch die Kehrtwende schaffen kann.
Und: Robert Zikmund untersucht die Wahlprogramme der Parteien nach ihren jeweils ganz eigenen Vorstellung, wie das mit dem "Wohnen wieder leistbar machen" aussehen soll.
All das und noch mehr am Mittwoch ab 19 Uhr in einer FM4 Homebase rund ums Thema "Wohnen".