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Alexandra Augustin

West Coast, wahnwitzige Künste und berauschende Erlebnisse. Steht mit der FM4 Morningshow auf.

30. 6. 2013 - 13:00

Sommerszene Salzburg

Menschliche Fleischhaufen und Gogo-Dance-Partys: Die Sommerszene Salzburg lockt mit einem bunten Programm.

Sommerszene Salzburg
3. - 13. Juli 2013

Das Salzburg eine Szenestadt wäre, das kann man nun wirklich nicht behaupten. Immerhin, ab und an gibt es dort das eine Kunst- und Musikfestival oder das andere Skandälchen.

RPO

Zum Beispiel, wenn Gelitin sowas da rechts aufstellen. Eine Plastilinskulptur, ein nackter Mann, der sich selber in den Mund pinkelt. "Arc de Triomphe" nannte sich das hübsche Stück, das man 2003 bei den Salzburger Festspielen sehen konnte. Die Salzburger waren darüber leider gar nicht so amüsiert, die Skulptur wurde verhüllt und abtransportiert.

Ansonsten kann man in Salzburg Gold schürfen und drei, vier gute Bands kommen auch dort her, haben aber spätenstens mit Eintritt des Bartwuches ihren Hauptwohnsitz nach Wien verlegt. Tja und sonst? Dosenbier trinken am See fällt mir noch ein.

Sommerszene Salzburg

Doch das schöne Salzburger Land hat ein bisschen mehr zu bieten, zum Beispiel die Sommerszene Salzburg. Im Namen des Festivals wird es elf Tage lang Tanz-, Theater und Performanceprojekte zu sehen geben. Choreographen, Theatermacher, Filmschaffende und bildende Künstler zwischen Reykjavik und Madrid schauen vorbei, um die Stadt lebendig zu machen. Hier ein paar Tipps:

Bodies in Urban Spaces

bodies in urban spaces
Fr. 5. Juli, 20.30 Uhr
Sa 6. Juli, 13.00 Uhr
So 7. Juli, 17.00 Uhr
Treffpunkt Platzl

Bodies in Urban Spaces

Lisa Rastl

Man sollte sich nicht wundern, wenn man beim Spaziergang durch die Stadt einen bunten Haufen menschlichen Fleisches herumliegen sieht - natürlich lebendig. Es handelt sich um die Performance "bodies in urban spaces" von Cie Dorner: Menschen, die in eigenartigen Mustern starr und steif im Stadtbild herumliegen. Menschliche Skulpturen. Nach Gastspielen in Paris, Berlin, London, Washington, New York bis Yokohama wird Willi Dorner mit seiner Kompanie von zwanzig Akteuren nun in Salzburg mittels Skulpturen-Parcours das gegebene Stadtbild interpretieren.

bodies in urban spaces

Lisa Rastl

Twerk

TWERK
Österreich-Premiere
Fr 12. & Sa 13. Juli
20.30 Uhr, republic

Twerk

Emile Zeizig

Schon einmal von "Twerking" gehört? Gesehen hat diesen Tanz jeder schonmal. Man kann ihn zum Beispiel zu Liedern wie "Drop It Like It's Hot" tanzen. Auch wenn der Name noch nicht in aller Munde ist, ein großer Spaß: Twerking kommt ursprünglich aus der HipHop-Kultur und beschreibt einen Tanzstil zwischen Disco und Gogo-Bar.

Die KünstlerInnen Francois Chaignaud und Cecilia Bengolea exerzieren in "TWERK" in einem einstündigen Tanzrausch zur Musik von zwei DJs das Bewegungsvokabular der amerikanischen Clubszene durch. Ein durchgeknalltes tänzerisches Feuerwerk wird das. Schaut euch das Video an und bereitet euch schonmal vor.

Mette Ingvartsen The Artificial Nature Project

Mette Ingvartsen: The Artificial Nature Project
Mi 10. Juli
20.30 Uhr, republic, 70 min
Künstlergespräch nach der Vorstellung

Tausende silberne Konfetti rieseln permanent aus dem Bühnenhimmel. Hübsch ausgeleuchtet und von sieben Darstellern unablässig neu arrangiert erschaffen sie artifizielle Landschaften und wecken Assoziationen an reale Naturereignisse. Für ihr neues Stück schafft Mette Ingvartsen eine szenische Installation, die in faszinierenden Bildern Schönheit und Zerstörung der Natur thematisiert. Flocken, Wolken und Wind, viele Performer - mit Schutzanzügen und Feinstaubmasken ausgestattet - werden sich dazwischen durch bewegen. Schaut ein bisschen so aus wie eine Konfetti-Apokalypse.

Artifical Project

PETER LEANERTS

Allen Alexis live
Sa 13. Juli
22.00 Uhr, republic café

Zum Abschluss der heurigen Sommerszene wird ins republic café geladen: Mit der Wiener Band Allen Alexis und dem südenglischen DJ-Duo Elijah & Skilliam wird die letzte Nacht-Party gefeiert. Da kann man dann auch gleich seine am Festival angeeigneten Twerking-Künste zur Schau stellen. Abschließend gibt der in Wien lebende Julius Deutschbauer mit seiner Besentanzdisco den Rausschmeißer.

Falls ihr also irgendwo in der Nähe seid, zum schwimmen oder die Mama besuchen, schaut vorbei!