Standort: fm4.ORF.at / Meldung: "Frauen im Netz und in der Informatik"

Robert Glashüttner

Videospielkultur, digital geprägte Lebenswelten.

7. 3. 2013 - 17:08

Frauen im Netz und in der Informatik

Zum Internationalen Frauentag beschäftigt sich FM4 mit den unterschiedlichen Erfahrungen und Geschichten von Frauen in digital-technischen Berufen.

Immer noch sind Frauen in technischen Berufen in der Minderheit - so auch in digitalen Szenen und Communities. Egal, ob im IT/Informatik-, Startup, Hacking- oder Gaming-Bereich: die Verteilung ist in sehr vielen Fällen so, dass auf eine Frau eine Gruppe von zumindest drei bis fünf Männern kommt. Es ist, wie in vielen Bands: Schlagzeuger, Gitarrist, Bassist, Elektroniker: durchgehend Männer. Nur die Sängerin ist weiblich. Immerhin ist im Bereich digitale Kommunikation und Social Media das Geschlechterverhältnis schon jetzt nicht mehr ganz so unausgewogen.

FM4 porträtiert rund um den Internationalen Frauentag deshalb jene Frauen im Netz, in der Informatik und im Gaming, die Anlass und Motivation dafür bieten, dass sich am geringen Frauenanteil in diesen Bereichen etwas ändert. Das Gute ist, dass die wenigen Frauen, die in diesen Berufen tätig sind, sowohl durch Medienberichte als auch aus eigenem Antrieb heraus oft und gerne auf sich aufmerksam machen. Was sind also die Geschichten von Frauen, die in digital-technischen Bereichen arbeiten und wie nehmen sie Chancen, Vorurteile und Geschlechterungleichheiten und wahr?

Frauen arbeiten an ihren Laptops bei der Veranstaltung "Rails Girls Vienna".

Raimund Appel

Frühe Informatik und faire Mäuse

Ada Lovelace
Der Job des Programmierens erfand eine Frau, und zwar die englische Adelige Ada Lovelace. Im 19. Jahrhundert arbeitet sie gemeinsam mit dem Mathematiker Charles Babbage an einer mechanischen Rechenmaschine. Sie wird deshalb oft als erste Programmiererin bezeichnet, bevor es überhaupt den Computer gab. Anna Masoner hat schon Ende letzten Jahres zum Ada-Lovelace-Day ein Porträt für fm4.ORF.at geschrieben.

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[Donnerstag, 7.3., FM4 Homebase]

Ein Porträt von Ada Lovelace.

fathom.com

Ada Lovelace

ENIAC Girls
Dass auch bei der Entwicklung des Computers Frauen maßgeblich beigetragen haben, ist ein Umstand, der nicht ganz so bekannt ist wie Ada Lovelace. Alan Turing, John von Neumann und Konrad Zuse: die Anfänge des Computers werden meist als eine Geschichte großer Männer dargestellt. Doch Frauen waren an der Entwicklung der ersten speicherprogrammierbaren Rechenmaschinen beteiligt. FM4 holt nochmal das Informatik-Geschichtsbuch heraus und schreibt es ein bisschen um. Denn wer hat schon mal was von den ENIAC Girls gehört?

[Donnerstag, 7.3., FM4 Homebase + fm4.ORF.at]

Nager IT: Die faire Maus
Weil Computerbestandteile heute ja wesentlich schwieriger zu durchschauen und zu bauen sind als vor über 50 Jahren, hat sich Susanne Jordan aus München auf Peripherie spezialisiert. Sie produziert fair hergestellte Computermäuse und vertreibt diese unter dem Firmennamen Nager IT. Anna Masoner hat für FM4 mit der Chefin des ungewöhnlichen IT-Unternehmens aus Deutschland und ihren Intentionen gesprochen.

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[Freitag, 8.3., FM4 Connected]

Frauen im Gaming

Ally Auner

Ally Auner

Ally Auner

Glamgeekgirl
Die Social-Media- und Online-Marketing-Expertin Almud "Ally" Auner aus Wien beschäftigt sich mit feministischen Perspektiven auf popkulturelle Bereiche, vornehmlich Videospiele und Geek-Kultur. Alltägliche Funde und die öffentliche Wahrnehmung und Darstellung von Frauen und Frauenbildern werden im Glamgeekgirl-Blog publiziert. Was Ally Auners Interesse für Computerspiele und Feminismus geweckt hat, und welche weiblichen Spielefiguren besonders wichtig sind, erzählt sie im FM4-Interview.

[Freitag, 8.3., FM4 Connected]

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Die Causa Anita Sarkeesian
Die feministische Popkultur-Forscherin Anita Sarkeesian hat auf Kickstarter Anfang 2012 für einen weiteren Teil ihres Projektes "Tropes vs. Women" um Geldspenden gebeten, der sich vor allem mit Sexismen in Videospielen beschäftigen sollte. Statt Geld kamen zunächste wüste Beschimpfungen und Drohungen seitens der selbsternannten Hüter des Gaming - quasi ausschließlich Männer, die nicht mit konstruktiver Kritik über sie und ihr Lieblingshobby umgehen können. Gleichzeitig hat Sarkeesian aber auch hohe Spendenbeträge bekommen. Wie sich die Causa Sarkeesian weiterentwickelt und welche Auswirkungen sie auf grundsätzliche Gaming- und Genderdebatten hat, berichtet Rainer Sigl, der für FM4 bereits erstmals im Juni 2012 darüber geschrieben hat.

[Freitag, 8.3., fm4.ORF.at]

Mz. Baltazar's Laboratory

Am Freitag Abend besucht FM4 die neuen Räumlichkeiten des Wiener Hackerspace Mz. Baltazar's Laboratory, der vor allem für Frauen und Transgender-Personen gedacht ist. Technik zu demystifizieren und selbst Hand anzulegen ist das wichtigste Motto bei Mz. Baltazar, das DIY-Kultur und technische Expertise hochhält. Claus Pirschner ist mit dem FM4 Jugendzimmer zu Besuch um mit den Labor-Mitgliedern ebenso wie den Anruferinnen und Anrufern über Alltag, Aufgaben und Aufregung in einer von Frauen, für Frauen betriebenen Hackergemeinschaft zu sprechen.

[Freitag, 8.3., FM4 Jugendzimmer, ab 19 Uhr]

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Ein grüner Schriftzug und darüber eine geschwungene schwarze Linie. Der Schriftzug sagt "Miss Baltazar's Laboratory".

Mz Baltazar's Laboratory

Up and coming: Rails Girls und FemCamp

Am 18. und 19. Jänner hat in Wien die erste österreichische Ausgabe der internationalen Rails Girls-Veranstaltungen stattgefunden, die Mädchen und Frauen das Programmieren mit der Sprache Ruby on Rails näherbringt (siehe Foto ganz oben). Für das Frühjahr (Mai oder Juni) ist dann ein weiteres Event geplant. Langfristig soll der Wiener Rails Girls-Arm dann in einem eigenständigen Veranstaltungskonzept aufgehen.

Schon nächstes Wochenende, genau am Samstag, den 16. März, findet in Wien das FemCamp statt, ein BarCamp mit Frauenschwerpunkt. Der Zulauf ist schon jetzt groß, knapp 100 Teilnehmer/innen sind bereits jetzt fix angemeldet.