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Arthur Einöder

POP: Partys, Obsessionen, Politik. Ich fürchte mich vor dem Weltuntergang, möchte aber zumindest daran beteiligt sein.

3. 3. 2013 - 17:49

Auftakt zum Österreich-Superwahljahr

FPK halbiert sich in Kärnten. Pröll bleibt Pröll.

Vier Mal Landtagswahl, Nationalratswahl. 2013 ist in Österreich mal wieder Demokratie dran.

Der Auftakt heute hat Kärnten - üblicherweise lei anders - wieder ein Stückchen Richtung restösterreichische Normalität gebracht. Die FPK hat sich nach dem Überdrüber-Ergbnis von 2009 mehr als halbiert. Die SPÖ unter Peter Kaiser hat sich die Mehrheit geholt. Und die ÖVP ist nach dem Skandal rund um Ex-Parteichef Martinz stabil geblieben.

ORF/SORA

Kärnten: Minus 27,7. Krasse Sache.

Niederpröllsterreich

Pröll bleibt Pröll. Ob es jetzt im Endeffekt knapp über 50% oder knapp unter 50% sein werden, ist symbolisch wichtig. Für die tägliche Regierungsarbeit wird sich bei der Pröll-Partei (die übrigens "ÖVP" heißt, sollte das jemand während des Wahlkampfs vergessen haben) nichts ändern. Die Mandatsmehrheit bleibt absolut.

Frank Stronach hat seinen Heimvorteil in Niederösterreich nicht so recht nutzen können. Rund 10 Prozent, da haben seine Kärntner Kollegen mehr zusammengebracht, ganz ohne dass der Big Spender selbst ins Gefecht gezogen ist. Trotzdem: Aus dem Stand in zwei Landtagswahlen Richtung 10 Prozent zu kommen: das gabs in Österreich vorher noch nicht. Wie schwierig das ist, können wir bei den Grünen nachfragen.

ORF/Sora

Niederösterreich: Satt und absolut in Schwarz.

Gravierende Auswirkungen in Kärnten

Wie ein Duke Nukem mit Unverwundbarkeits-Cheat haben die freiheitlichen Parteien (wie auch immer sie gerade geheißen haben) jahrelang fast schadlos überdauert. Doch seit den letzten Wahlen 2009 (ein paar Monate nach Haiders Tod) hat sich einiges getan. Kurt Scheuch folgte Uwe Scheuch nach der Part-Of-The-Game-Affäre. Die Die Opposition wurde lauter, rief Neuwahlanträge aus: die FPK war in ihrer Blockadehaltung immer mehr isoliert. 12 Mal sollte über Neuwahlen abgestimmt werden - 12 Mal zogen die FPK-Mitglieder des Landtags aus.

Das politische Klima in Kärnten wird sich wohl ändern. Diese Wahl ist eine Absage an die Gutsherren und Gönner, die mit kleinen und größeren Geschenken ihr Volk bei Laune zu halten versuchten.

Detail am Rande: In der proporzbesetzten Landesregierung gibt es gar eine rot-grüne Mehrheit. Im konservativen Kärnten war das noch bis gestern undenkbar.

Peter Kaiser

APA/Herbert Neubauer

Peter Kaiser lässt sich als Sieger der Kärntner Landtagswahlen feiern.

Das Ergebnis heute ist ein Desaster für die FPK. Neben der Mehrheit gehen der Landeshauptmann und drei Regierungssitze verloren - auch die Sonderstellung gegenüber der Bruderpartei scheint in ernsthafter Gefahr.

Der FPÖ wird auch das Ergebnis in Niederösterreich schwer im Magen liegen. Der Sicherheitswahlkampf von Barbara Rosenkranz beschert der FPÖ gar nur den vierten Platz. Den Sitz in der Landesregierung verliert sie an das Team Stronach.

Wahllokal

APA/Gert Eggenberger

Wählen in Kärnten. Wie war das mit der Sonne und dem Himmel?
Erwin Pröll

APA/Hans Klaus Techt

Der strahlende Sieger des Wahlabends heißt Erwin Pröll. Er hat die Absolute behalten und seinem Kärntner Kollegen gezeigt, wie Populismus auf dem Landeshauptmannsessel besser funktioniert. Allerdings: die Sache mit den Wohnbaugeldern ist für Pröll noch nicht ausgestanden. Politisch wirds ihm dennoch egal sein: das nächste Mal muss er sich erst 2018 der Wahl stellen.

Wir werden hier auf fm4.orf.at im Lauf des Wahlabends noch einige Details ergänzen. Die laufenden Ergebnisse posten unsere Freunde von orf.at hier.

Morgen Montag erwarten wir dann Reaktionen und Analysen auf die Ergebnisse auch für on air. Bin schon gespannt, wie unsere Experten von FM4 Reality Check (12-14 Uhr) das Ergebnis kommentieren. Zur Situation in Kärnten erwarten wir in FM4 Connected (15 bis 19 Uhr) dann die Politikwissenschafterin Kathrin Stainer-Hämmerle.