Erstellt am: 18. 11. 2012 - 07:00 Uhr
Sonntag Nacht im FM4 Soundpark
Tune In!
Der FM4 Soundpark, Sonntag Nacht,
01.00 - 06.00 Uhr!
Letztens hatten wir einen Tag, da sind alle in der Redaktion mit einem breiten Grinser im Gesicht und einem eigenartigen südsteirischen Akzent auf der Zunge herumgelaufen. Wir haben ein neues Lieblingslied. Es ist wahrscheinlich unser Lieblingssong 2012.
Genau. Hoils doch einfach die Goschn.
Hinter Koenigleopold stecken übrigens die zwei jungen Herren Lukas Koenig und Leo Riegler. Und wer ist dieser ominöse Kohlhauser? Der angeblich beste Fleischer in der Südsteiermark mit Picco Bello Fleisch! Jo kennst du des Mocherl net?
Am Donnerstag, 22. November spielen König Leopold übrigens im Forum Stadtpark in Graz. Und ihre EP "Aalfang" wird am 29. November in der Künstlerhaus Passage am Karlsplatz in Wien präsentiert. Da schauen wir hin. Aber nicht nur. Wir schauen uns nämlich vor allem an, was in den vergangenen zehn Jahren in der weiblichen und queeren Musikszene in Österreich passiert ist. First Fatal Kiss schauen zu ihrem 10. Bandgeburtstag im FM4 Studio vorbei.
No Boys! No Girls! No Government!
Was ist besser geworden? Was schlechter? Hat sich das Bewusstsein gegenüber Frauen die Musik machen zum Positiven entwickelt? Können sie sich noch an ihr erstes Konzert beim Frauenbandenfest 2002 erinnern?
Wer sich Anfang des Millenniums für Musik mit feministischem Hintergrund interessiert hat, der ist um ein paar Acts nicht herumgekommen. Die unvergessenen Schwestern Brüll etwa. Dass weibliche MusikerInnen in den Medien gebührend wahrgenommen werden, das war nicht immer so. Noch vor zehn Jahren wurde nach Björk auch in der FM4 Redaktion die Luft schnell einmal dünn. Das hat sich gottseidank geändert. Und das liegt nicht zuletzt daran, dass sich vor zehn Jahren weibliche (und Transgender) MusikerInnen vernetzt und damit begonnen haben, eigene Konzertreihen selbst zu organisieren: Bei Frauenbanden- und Ladyfesten etwa.
Der Film "Oh Yeah, She Performs!" von Mirjam Unger wirft einen Blick auf weibliche Musikerinnen aus Österreich.
Momentan im Kino! Anschauen!
So hat beispielsweise die Musikerin Gustav damals begonnen Musik zu machen. Ihr allererstes Konzert hat sie 2002 bei einem Frauenbandenfest gespielt, nur mit einem Kinderkasettenrecorder und einem Mikro bewaffnet. In diesem feministischem Kontext hat sich eine sehr lebendige Musikszene entwickelt, deren Netzwerke bis heute bestehen. Eine der Bands, um die man damals nicht herumgekommen ist sind First Fatal Kiss – die übrigens auch schon mit Eva Jantschitsch aka Gustav kollaboriert haben.
Seit zehn Jahren zählt First Fatal Kiss zu den Eckpfeilern der weiblichen & queeren MusikerInnen-Szenerie. Zeit sich mit den Bandmitgliedern ausgiebig zu unterhalten.
Jo Peesan
Seit Ende 2002 spielen Birgit Michlmayr, Maria Reisinger und Renée Winter ihren - wie sie selber sagen - "Queer Kitsch Punk" und egal ob in oberösterreichischen Kulturvereinen, bosnischen Kafes oder in diversen Konzertlokationen in Prag, Berlin und Hamburg: Bis heute sind sie beständig unterwegs und sie denken auch gar nicht daran aufzuhören.
2010 gab's den sehr guten Longplayer "Danke gut" und zum 10-Jährigen Jubiläum gibt’s nun eine 12inch Split mit der Berliner Band Ex Best Friends, die auf Unrecords erschienen ist – ein neues Label in Wien das sich queerer Musik verschrieben hat, das auch von Birgit Michlmayr von First Fatal Kiss mitbetrieben wird. Der Bandgeburtstag war ein guter Anlass dafür, First Fatal Kiss einzuladen und eine Dekade Musikmachen in Österreich Revue passieren zu lassen.
Am 19. November spielt der Nino aus Wien im Radiokulturhaus, gemeinsam mit Raphael Sas und Stefan Sterzinger.
Der Nino aus Wien
Natalie Ofenböck
Außerdem gibt es auch endlich das neue Werk vom Nino aus Wien. Der hat auch eine neue Platte gemacht. "Bulbureal" nennt sich diese und erscheinen wird sie am 23. November auf Problembär Records. Aufgenommen hat der Nino die Platte in nur sieben Tagen àla zehn Stunden täglich in der Stadt Skopje in Mazedonien. Und sein neues Album bezeichnet der Nino als "Experiment". Herausgekommen ist eine rund 40-minütige Soundcollage, die man sich am besten am Stück, von Anfang bis Ende durchhört.
Musikredakteurin Eva Brunner hat Nino ins FM4 Studio gebeten, damit er ihr alles über das neue, vierte Werk verrät. Unter anderem ist der Nino mit seiner Band durch die Stadt spaziert, bewaffnet mit einem Kassettenrecorder und hat die Töne in der Stadt aufgenommen und die neuen Lieder hinein gewebt.
Catastrophe & Cure
Johannes Scheucher
Außerdem gibt es auch alles über unsere FM4 Soundpark band des Monats November, über Catastrophe and Cure zu hören. Gegründet haben die sich in Steyr und die sechsköpfige Band hat vor kurzem ihr Debüt "Like Crazy Doves" veröffentlicht. "Shipwreck" heißt die aktuelle Single.
Und auch wenn die Musik noch so lieblich daherkommt, die Jungs haben früher ganz, ganz andere Musik gemacht. Räudig und laut. So ist's brav.
Konea Ra
they shoot music
Das schönste am Musikerdasein ist wahrscheinlich das Reisen und Entdecken von Plätzen, von denen man sich nie gedacht hätte, dass man einmal dorthin kommt. Das Elektropop-Duo Konea Ra hat im Oktober eine Tour durch Mexiko unternommen. Und die werden sie wohl nie vergessen.
Denn Konea Ra haben ihr erstes Mal Konzerte vor tausenden Menschen gespielt und auch das erste Mal Autogramme geben müssen. Im Rahmen vom Soundframe Vienna Visuals Projekt haben Konea Ra mit dem VJ-Duo Luma Launisch und Dj Phekt eine zehntägige Tour durch Mexiko absolviert.
Susi Ondrusova hat sich mit Mathias von Konea Ra zum Interview getroffen und mit ihn über seine Erfahrungen in Mexiko geplaudert. Denn bis heuer diesen Jahres war Konea Ra ja eigentlich nur im deutschsprachigem Raum bekannt.
Tune In! Der FM4 Soundpark, Sonntag Nacht, 01.00 - 06.00 Uhr!