Erstellt am: 20. 8. 2012 - 05:08 Uhr

The Big Picture

Das Ars Electronica Festival widmet sich dieses Jahr der Frage, wie nach der globalen technologischen Vernetzung nun ein neues politisches Weltkonzept aussehen könnte.

Wir sind verblüfft über teils Ehrfurcht einflößende Roboter, die am Boden und in der Luft eifrig Menschen unterstützen, Gegenstände fertigen oder mit Kamera und Mikrophon für Überblick sorgen. Aber gerade die in den letzten Monaten auch im Einzelhandel verfügbaren und günstig gewordenen Quadrocopter evozieren neben Euphorie auch Skepsis. Sind denn jetzt die Überwachungsdrohnen nun auch für den privaten Gebrauch einsetzbar und kann sie jeder im Elektrofachhandel einfach kaufen und zusammenbauen?

Public domain

Quadrocopter anno 1922

Die Diskussion ist berechtigt, doch sind die neuen Quadrocopter wohl nur ein kleiner Teil des Puzzles. Denn in Sachen Überwachung sind wir uns selbst wechselseitig unsere größten und manchmal vielleicht auch gefährlichsten Widersacher geworden. Unabhängig von Stalking via Internetsuchmaschine und Social Network hat das komplette Vermessen der Welt uns auch zu fortgeschrittenen Surveillance-Hobbyist/innen gemacht. Einmal schnell Reinzoomen in das Haus, das der Schwager kürzlich günstig gekauft hat, und dann schnell mal nachsehen, wie diese eine Straßenecke in einem Vorort von Berlin aus der Sicht eines Fußgängers aussieht. Wer die einen Daten mit den anderen sinnvoll verknüpfen kann, erhält Bonuspunkte. Laien finden auf Satellitenfotos heute nicht nur mehr einen überdimensionalen Pac-Man und teuer inszenierte Werbegags sondern mitunter auch verschollene Pyramiden.

Die politische Antwort zur vernetzten Welt

In gesellschaftlich und sozialer Hinsicht hat das Zusammenwachsen und Sichtbarmachen der Welt bereits viel Veränderung geschaffen, und militärisch ist es ohnehin seit Jahren State of the Art. Was aber die geopolitischen und wirtschaftlichen Auswirkungen sein werden, und in welche neue Art des miteinander Lebens das führen wird, ist noch unklar. Das Ars Electronica Festival widmet sich deshalb in diesem Jahr über wissenschaftliche und künstlerische Arbeiten unserer Zukunft als Gesamtkonzept - "Weltbilder für die Zukunft", wie die Veranstalter es selbst nennen.

Ars Electronica

Wie jedes Jahr ist das Programm des Ars Electronica Festivals (Donnerstag, 30. August - Montag, 3. September) besonders reichhaltig und in mehrere Sparten und Schwerpunkte aufgeteilt. Beim Durchsehen fällt auf, dass dieses Mal vor allem Klang im weitesten Sinn eine besonders zentrale Rolle einnehmen wird. Unter dem Titel "Open Cloud Project" etwa werden diverse Veranstaltungen zusammengefasst, wo kollaborativ Musik und Klang via moderner Kommunikationsmethoden gemeinsam gestaltet und weitergetragen werden.

Orange

Mit freundlicher Unterstützung von Orange.

In diesem Sinn trägt auch FM4 dazu bei, dass das Ars Electronica Festival in Wort und Ton über den Äther und Datenleitungen getragen wird. Wir sind wieder mit unserem mobilen Studio vor Ort und werden an mehreren Tagen direkt aus Linz berichten.

• Donnerstag, 30.08. 15-19 Uhr: in FM4 Connected mit ersten Eindrücken vom gerade eröffneten Festival
• Freitag, 31.08. 15-16 Uhr: FM4 Science Busters - Ars Electronica Spezial: Die FM4 Science Busters stellen sich den Fragen der FM4 Hörer rund um die Ars Electronica
• Freitag, 31.08. 19-22 Uhr: FM4 Homebase Spezial live aus dem Ars Electronica Center in Linz
• Samstag, 01.09. 13-17 Uhr: FM4 Connected Spezial live aus dem Ars Electronica Center in Linz
• Sonntag, 02.09., 17:00 – 19:00 Die FM4 Wall Of Sound featuring Andi Fraenzl mit Kristian Davidek, live über die Soundanlage der Linzer Klangwolke

Gewinnen!

Wir verlosen 4x2 Festivalpässe für das Ars Electronica Festival unter all jenen, die uns ein oder mehrere Foto/s von selbstgebauten bzw. gekauften Quadrocoptern samt kurzer Info/Geschichte dazu schicken. Die Mailadresse lautet game.fm4@orf.at, der Einsendeschluss ist Dienstag, 28. August.