Erstellt am: 17. 7. 2011 - 16:32 Uhr
Menschenmassen, wo seid ihr gewesen?
Wenn man weiß, wie gesteckt voll Wiesen sein kann, wenn zum Beispiel der Herr Guetta oder die Frau Badu vorbeischauen, dann ist man irritieret und fühlt sich fast ein wenig einsam auf dem riesigen Festivalgelände. Es war verhalten, das Forestglade 2011.
Wahrscheinlich liegt es am schönen Wetter, dass sich deutlich weniger Menschen als gewohnt eingefunden haben. Wobei schönes Wetter ja eigentlich die Grundvoraussetzung eines gelungenen Festivals ist. Leute, seid ihr gerade auf Sardinien, oder alle am Melt? Oder liegt es vielleicht doch am Line-up? Denn wenn man sich unter die Menschen mischt und nachfragt, warum sie da seien, kommt meist nur eine Antwort: „The Pogues“. Und das obwohl wir hier auf einem Festival sind.
The Pogues
Die fünf Herren aus London belohnen ihre Fans dann auch dafür, dass sie so lange auf ihre Dosis Irsih-Folk-Punk warten müssen. Fast zwei Stunden hält Shane MacGowan durch, der ja wegen Alkoholproblemen aus der Band gekickt und in Rehab geschickt wurde, bevor er 2001 zurückkam. Sein Sprechen ist zwar nicht mehr wirklich flüssig, Scheinwerfer dürfen auch nicht auf ihn gerichtet werden, aber die Stimme sitzt. Und Stimmung machen fällt bekanntlich nicht schwer, wenn man selbst in Stimmung ist.
Airbourne, Levellers und Clawfinger
Vor den Pogues gab´s solide Auftritte von Airbourne, den Levellers und Clawfinger zu sehen. Und letztere müssen sich trotz ihrer harten Attitude sogar einmal beim Publikum entschuldigen, als sie einen Song verhunzen: „I know we messed up. We won´t play it again. Let´s just play the next one.“ Eine Einstellung, die man gerne den Veranstaltern des Forestglade ans Herz legen würde: Weitermachen! Auch wenn heuer nicht so viele BesucherInnen da waren. Und vielleicht klappt´s ja nächstes Jahr mit Bush, wer weiß?