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Zita Bereuter

Gestalten und Gestaltung. Büchereien und andere Sammelsurien.

6. 7. 2011 - 14:22

Der Bachmannpreis

Es wird wieder gelesen. Kritisiert. Diskutiert. Und das ist gut so.

Der Bachmannpreis auf FM4

Der Bachmannpreis
Es wird wieder gelesen. Kritisiert. Diskutiert. Von Zita Bereuter

Mein Leben als Hase
Literatur, Schwimmen und Gruppendynamik: Der 15. Klagenfurter Literaturkurs. Von Martin Fritz.

Von Ausgesetzten und Ausgestelltem
Der Auftakt des Bachmannpreislesens am Donnerstag, den 7. Juli 2011. Von Viktor Gallandi.

Das vielmäulige Ganze
Klagenfurt am Wörthermeer – der zweite Tag des Bachmannlesens. Von Viktor Gallandi

Literatur als Suppe oder: Sprengung herzloser Onkologinnen
Samstag, der letzte Lesetag. Von Viktor Gallandi

High Noon in Klagenfurt Preiskampf bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur. Von Viktor Gallandi

„Diese fehleranfällige, alberne, tapfere, manchmal furchtbare und regelmäßig scheiternde Auseinandersetzung mit Texten ist die beste Literaturkritik, die wir haben,“ meint Kathrin Passig über den Wettbewerb, den sie 2006 gewonnen hat.

Klar kann man sich über das Wettlesen ereifern: Ein Um-die-Wette-Lesen, was soll das bringen? Wie kann Literatur denn gemessen werden? Und wer beurteilt das bitteschön?

Alle Jahre wieder finden sich langweilige Gegenstimmen, die eines nicht begreifen wollen: die Tage der deutschsprachigen Literatur bieten nicht nur unveröffentlichte aktuelle Texte und die unmittelbare Kritik und Diskussion darüber, sie machen diesen Diskurs auch öffentlich und transparent. Und das seit immerhin 35 Jahren.

Man kann also gar nicht laut genug freudig und dankbar in die Hände klatschen, auch, weil 3Sat live überträgt. Seit einigen Jahren ist dies auch im Internet möglich. Die Seite bachmannpreis.eu bietet nicht nur die jeweiligen Texte unmittelbar nachdem die Lesung begonnen hat, sondern auch Übersetzungen davon in sieben weiteren Sprachen: englisch, französisch, spanisch, slowenisch, italienisch, kroatisch und tschechisch.
Außerdem wird der Publikumspreis online gewählt.
Ihr seid also gefragt!

In diesem Sinn darf man schon mal gespannt sein, was in den nächsten Tagen in Klagenfurt geboten wird.

Häschenkurs

Wir widmen uns heuer bereits dem „Vorprogramm“, dem Klagenfurter Literaturkurs, der ebenso liebevoll wie leicht bescheuert „Häschenkurs“ genannt wird. Vielleicht, weil die neun TeilnehmerInnen immer im „Rudel“ auftreten - eine Gruppe junger AutorInnen, die interessiert und neugierig das Geschehen verfolgen und in ihrer Unzertrennbarkeit unheimlich harmonisch wirken. Eine Antwort auf die „Hasengang“ werden uns drei TeilnehmerInnen geben, die auch schon bei Wortlaut gewonnen haben: Sarah Wipauer, Klaus Hausbalk und Martin Fritz. Natürlich werden sie auch von ihren Erfahrungen in dieser Schreibschule erzählen, was man lernt und wie die Zusammenarbeit mit den Tutorinnen war.

Wettbewerb

Heute, Mittwoch, ziehen die AutorInnen im Rahmen der Eröffnung ihre „Startnummer“. Eigentlich egal, wann man liest, könnte man glauben, aber der erste Text hat noch nie den Bachmannpreis gewonnen...

Von den 14 TeilnehmerInnen leben drei in Österreich: Heimvorteil für Maja Haderlap (aus Klagenfurt), außerdem Julya Rabinowich und Daniel Wisser vom Ersten Wiener Heimorgelorchester.

Jury

Eine Änderung gibt es heuer in der Jury: Daniela Strigl nimmt wieder Platz - statt Karin Fleischanderl. Wir freuen uns also auf intelligente Bemerkungen und trockenen Humor. Von Daniela Strigl wollen wir mehr über das aufregende Jurorenleben wissen - denn die Jury muss nicht nur, ebenso wie die Moderatorin Clarissa Stadler, konzentriert allen Lesungen zuhören, sie muss das vor ständigem Saalpublikum, wohl wissend, dass jederzeit eine Nahaufnahme von ihnen gedreht werden kann. Und da will man sicher nicht beim Gähnen erwischt werden...

Prognosen

„Wie man den Bachmannpreis gewinnt“, weiß Angela Leinen längst. Im Vorjahr hat sie das gleichnamige Buch herausgebracht. Sie wird auch heuer wieder in Klagenfurt sein und uns ihre Einschätzungen geben.

Tage der deutschsprachigen Literatur auf FM4

Von den Lesungen berichte ich täglich in Connected. Hier auf dieser Seite schreibt Viktor Gallandi, Wortlautgewinner 2010, über die Lesungen, seine Eindrücke und das „Drumherum“. Apropos – er liest im Rahmenprogramm einen eigens für Klagenfurt geschriebenen Text: „Ingeborg Bachmann: Drop out“. Und noch ein Veranstaltungstipp: Die Schauspielerin Chris Pichler wird Texte von Ingeborg Bachmann lesen. Am Freitag, 8. Juli im Café des Arcotel Moser Verdino, Domgasse 2. Eintritt frei.