Erstellt am: 31. 12. 2010 - 14:55 Uhr
Das FM4 Neujahrskonzert: Arcade Fire
Das FM4 Neujahrskonzert mit Arcade Fire, am 1.1. in Sunny Side Up (11-13)
- Das FM4 Feiertagsprogramm von Weihnachten bis Neujahr
Arcade Fire hatten ein gutes Jahr 2010. Nicht, dass die Jahre davor für die Band aus Montreal schlecht gewesen wären: 2004 das Debutalbum "Funeral" und dann drei Jahre später das zweite Album. "Neon Bible" hatte nichts von den gängigen Problemen eines Follow-Up-Albums nach einem großen Debut. Wieder drei Jahre später stiegen Arcade Fire aber nun mit ihrem dritten Longplayer von Canada´s finest indie rock band endgültig in die Top-Liga des Alternative Rock auf. Und es sitzt sich gut an diesem großen Tisch für das Ehepaar Win und Regine, deren Traum weitergeht.
Wie hieß es in "The Dream Of Win & Regine", jenem Song von Final Fantasy?
"Lock us in a cannery with your accordian, until we canned our love."
Arcade Fires "The Suburbs" stieg vor wenigen Monaten in den US-Charts auf Platz 1 ein und ebendiese Position erreichten Arcade Fire auch in Großbritannien. Charts hin oder her, dass die (Musik-)Welt manchmal auch gerecht sein kann, das sagt uns dieser kommerzielle Erfolg und gibt uns infolge diese gewisse Genugtuung. Am Tag, als "The Suburbs" Nr. 1 in den USA wurde, waren Arcade Fire unterwegs und gingen essen: Der Tisch hatte eine dieser typischen billigen Plastikdecken und die Band bestellte das würzigste Hühnchen auf der Speisekarte. Feurig und scharf sollte es schmecken, zur Feier dieses Tages. So erzählt es jedenfalls Regine Chassagne einem britischen Musikmagazin. Die Musikerin mit den französisch-haitianischen Wurzeln rückt auf "The Suburbs" mehr in den Vordergrund als zuvor, auch wenn Win Butler, der nach Montreal emigrierte Texaner, weiterhin der unbestrittene Bandchef ist.
Der Brite Marcus Dravs (Coldplay, Mumford & Sons, Björk), der sein Handwerk im Studio von Brian Eno gelernt hat, produzierte "The Suburbs", wie schon zuvor "Neon Bible", und ist nicht ganz unbeteiligt am großen Erfolg von Arcade Fire. Er packt hinein, was nur geht: das Persönliche und das Politische, die Drehleier und das Akkordeon, den Springsteen und die Cars, den Kammer-Rock, den Fuzz-Punk und den Synth-Pop.
Win Butler hat einmal gesungen, er sei a good Christian man - im Stück "Building Downtown", das aber komplett den Titel "Building Downtown (Antichrist Television Blues)" trägt. Da ist der spanische Jakobsweg nicht gar so weit weg. Den antichrist aus dem erwähnten Song lassen wir hier aber selbstverständlich weg, auch wenn Arcade Fire vergangenen Herbst nicht etwa in der Kathedrale von Santiago de Compostela spielten, sondern einfach in einer Rock-Venue in der nordwestspanischen Pilgerstadt. Aber die Vorstellung, Arcade Fire in der großen Kathedrale zu Santiago de Compostela auftreten zu sehen, hat schon etwas für sich.
Das FM4 Neujahrskonzert:
Arcade Fire - Win Butler, Regine Chassagne, Will Butler, Sarah Neufeld, Richard Reed Parry, Tim Kingsbury und Jeremy Gara - spielten am 5. September in Santiago de Compostela, Spanien folgende Songs aus ihren Alben "Funeral", "Neon Bible" und "The Suburbs":
artist | song | |
---|---|---|
Arcade Fire | Ready To Start | |
Arcade Fire | Haiti | |
Arcade Fire | Rococo | |
Arcade Fire | Neighborhood #1 (Tunnels) | |
Arcade Fire | Sprawl II (Mountains Beyond Mountains) | |
Arcade Fire | We Used To Wait | |
Arcade Fire | Neighborhood #3 (Power Out) | |
Arcade Fire | Rebellion (Lies) | |
Arcade Fire | Keep The Car Running |