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Klaus Brunner Mittelamerika

Palmen, Pathos, Politik

7. 8. 2010 - 15:23

Fenstertag auf Acid: Stuck! Festival die Zweite

Couchpotato oder Frittenbude?

Klaus Brunner ist freier Redakteur des ORF Landesstudios Salzburg

von Klaus Brunner

Ein nasskalter Freitagabend in Salzburg, der nach Sofa, einer Flasche Wein und einem guten Filmchen schreit. Wäre da nicht das Stuck! Festival im Rockhouse. Unter anderem stehen We Have Band, Frittenbude, Fenech-Soler, Mammút, Riot Radio und Too Young To Love auf dem Programm. Also raus, alter Couchpotato!

Auch Tag zwei ist wieder ziemlich gut besucht; entweder liegt es an besagtem Dauerregen oder an den stolzen 24 Eiern Eintritt, dass es trotzdem nie eng und unangenehm wird. Mit Fenech-Soler hat das Rockhouse ein gutes Booking-Händchen bewiesen, schließlich gelten die Briten als Rising Stars in der Indie-Welt. Sehr tanzbar, voller Energie und ziemlich elektrisch - die meisten Bandmitglieder haben gerade mal 20 Lenze auf dem Buckel.

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Alle Fotos: Edith Zehentmayer

„Acid! Acid! Acid!“ ist die Einstands-Parole der Elektropunks von der Frittenbude. Deichkind steht Pate, aber was fehlt ist das Augenzwinkern. Rapper Johannes Rögner grölt auf billigen Eurodance-Beats ins Publikum: „Hebt die Hände für euer Leben!“ Kurzer Jubel. Ein desinteressiertes „Wunderbar“ ist die Überleitung zu „Es ist egal, was du denkst, es ist egal was du machst, denn wir teilen die Nacht.“ Oder so ähnlich. Individualismus hurra, Hauptsache Skihütten-Party.

Frittenbude auf der Bühne

Edith Zehentmayer

Den Platz auf der großen Bühne hätten sich Mammút aus Island verdient. Drei Mädels, zwei Jungs, die mit nordischem Postpunk über die kleinen Bretter der Rockhouse-Bar fegen. "Rockröhre" kommt einem zwangsläufig in den Sinn, wenn Sängerin Kata ihr Stimmvolumen auslotet. Und Akkordeon spielen kann sie auch.

Die Band Mammut

Edith Zehentmayer

An frühere Zeiten erinnert der Headliner We Have Band. Hier wird mit treibenden Beats versucht, die 80er nochmal in ihrer vollen neonfarbenen Pracht aufblühen zu lassen. Kein schlechter zweiter Festival-Tag, auch wenn er sich irgendwie nach Fenstertag anfühlt. Die Atmosphäre ist entspannt, die Acts sind nicht schlecht aber von Euphorie kann auch keine Rede sein. Heute, Samstag, gehts weiter mit The Raveonettes, Schwefelgelb und Steaming Satellites

Edith Zehentmayer