Erstellt am: 28. 11. 2011 - 16:00 Uhr
FM4-Programmtipps vom 29.11. - 02.12
Dienstag, 29.11
Taming Dr. Frankenstein
Computertechnik entwickelt sich immer stärker in Richtung Cloud Computing, also hin zu verteilten Systemen in denen kollaborativ gearbeitet wird. Dazu entstehen immer mehr und immer kleinere vernetzte Geräte. Zukunftsforschern zufolge stehen uns im Jahr 2020 mehrere tausend vernetzte Geräte pro Person zur Verfügung – darunter auch Nanoroboter von der Größe eines roten Blutkörperchens. Dr. Alberto Sangiavanni, Professor an der University of Berkley und Autor von 15 Büchern, spricht mit FM4-Redakteur Simon Welebil über spannende Einsatzfelder wie synthetische Biologie oder neue, verteilte Steuersysteme für Autos und Flugzeuge.
Nazis und die österreichischen Behörden
Deutschland ist geschockt: nicht nur haben Neonazis jahrelang unentdeckt gemordet, auch die Rolle des Verfassungsschutzes scheint keine rühmliche zu sein. Dass die Behörden auf dem rechten Auge blind waren, scheint derzeit noch die harmloseste Annahme. Wie sieht es eigentlich in Österreich aus? Auch hier gibt es Stimmen, die den Behörden vorwerfen, gegen die rechte Szene zu wenig konsequent vorzugehen. Wie unterscheidet sich die Situation in Österreich von der in Deutschland? Rainer Springenschmid ist diesen Fragen nachgegangen.
“Kein Sex ist auch keine Lösung“: Männerbilder in der deutschen Beziehungskomödie
Die Zeit der Ostalgie-Komödien ist vorbei, die deutsche Beziehungskomödie hingegen feiert ein Comeback und bevorzugt – ganz im Gegensatz zu amerikanischen Romcoms – einen männlichen Blick. In Tortson Wackers „Kein Sex ist auch keine Lösung“ gibt Stephan Luca Macho, Frauenversteher und Werber in Personalunion; Zeit also für FM4-Filmexpertin Pia Reiser, einen Blick auf die Männerbilder der deutschen Beziehungskomödie zu werfen und zu schauen, was sich seit Doris Dörries „Männer“ so getan hat.
zu hören in Connected (15-19) mit Esther Csapo
Mittwoch, 30.11.
Stop Online Piracy Act (SOPA)
Web-Sperre, Zahlungsstopp, Beschlagnahmung: neue US-Gesetze sollen Internet-Provider und Suchmaschinen zwingen, Zugriffe auf bestimmte Websites zu unterbinden - ohne vorherige Anhörung zu dem Fall vor einem Gericht. Außerdem sollen Zahlungsdienstleister und Werbenetzwerke gezwungen werden können, Geschäftsbeziehungen zu vermeintlichen Piraterieseiten binnen fünf Tagen abzubrechen - ebenfalls ohne eine Anhörung zu dem Fall vor Gericht. Die amerikanische Justiz erklärt damit die ganze Welt zu ihrem Hoheitsgebiet. Sie will sogar einen Briten in den USA anklagen, der nach heimischem Recht wohl legal gehandelt hat. Wie würde sich die Umsetzung von SOPA auf Europa auswirken, und auf die Struktur des Internet weltweit? Michael Fiedler ist dieser Frage nachgegangen.
Landgrabbing in Uganda
Obwohl Millionen Menschen chronisch hungern, wird fruchtbares Land in Afrika an ausländische Konzerne verkauft. Diese Landnahme wird als „Land Grabbing“ bezeichnet. Korrupte Regierungen, vor allem in Afrika und Lateinamerika, enteignen ihre Staatsbürger und verkaufen das Ackerland, ohne den Profit an die Bürger weiterzugeben. Über 80 Prozent der Menschen, die an Hunger leiden, leben in ländlichen Gebieten und sind auf die Selbstversorgung angewiesen. Auf den Feldern ihrer Heimat wird aber zunehmend Nahrung für Menschen außerhalb des eigenen Landes angebaut. Oftmals müssen die Enteigneten auch noch zu Hungerlöhnen eben diese Felder bestellen. Wenn sie nicht zuvor schon vertrieben wurden - wie Peter Kayiira aus Uganda. Die Armee hat ihn von seinem Grund und Boden vertrieben und sein Dorf zerstört. Rebecca Truska hat mit ihm gesprochen.
zu hören in Connected (15-19) mit Gerlinde Lang
SOP Tour: Porträt Luise Pop
Auch dieses Jahr schicken wir drei fesche und frische Bands quer durch Österreich - Luise Pop, The Beth Edges und Ogris Debris gehen von 6.-10. Dezember 2011 gemeinsam auf FM4 Soundpark Tour. Luise Pop, die "älteste" Band unter den dreien, besteht aus drei energiegeladenen Frauen und einem Herrn, die ihr zweites Album "Black Cat" unter die Leute bringen werden - Indie-Elektropop, bei dem selbst faule Katzen ihre Nägel im Rhythmus schärfen. Mari Lang hat nachgefragt, aus welchem musikalischen Eck Luise Pop eigentlich kommen und wie aus dem Debüt "The Car, The Ship, The Train" eine schwarze Katze wurde.
Die Krise des Neoliberalismus
Seit der Pleite der Lehman Brothers im September 2008 scheint das neoliberale Konzept der befreiten Märkte in der Krise. Regierungen mussten eingreifen, um systemrelevante Banken zu retten, die Kompetenz der Wirtschaftsführer wurde massiv in Frage gestellt. Heute, nur drei Jahre später, bekommen die Manager wieder riesige Boni, und zur Refinanzierung der Rettungspakete werden unter anderem Sozialleistungen gekürzt. Wie ist das möglich? Diese Frage stellt der britische Politikwissenschaftler und Soziologe Colin Crouch. Der Autor des vieldiskutierten Buchs „Postdemokratie“ zeichnet in seinem neuen Essay „Das befremdliche Überleben des Neoliberalismus“ die Ideengeschichte des Konzepts der radikalen Marktwirtschaft nach und sucht nach neuen zivilgesellschaftlichen Wegen, die wildgewordenen Märkt zu regulieren. Ein Beitrag von Michael Schmid.
zu hören in der Homebase (19-22) mit Heinz Reich
Donnerstag, 01.12.
Interview mit “Jane Eyre”–Regisseur Cary Fukunaga
Der 33-jährige Amerikaner wird als Regie-Wunderkind bezeichnet und man kann eigentlich nur zustimmen. Warum er einen Inglourious Basterd (Michael Fassbender) und Alice im Wunderland (Mia Wasikowsa) als Jane Eyre und Rochester besetzte, ob es noch so etwas wie Glamour im Filmbusiness gibt und warum er ein Musical mit Zach Condon drehen will, erzählt Cary Fukunaga im Interview mit Pia Reiser.
zu hören in Update (10-12) mit Julie McCarthy
FM4 Draußen: Ill Eagle Longboards
Dann, wenn andere ihre alten Snowboards fluchend in den Mist hauen, fängt das Herz von Jürgen Gritzner freudig an zu pochen. Seit knapp zehn Jahren bastelt der Grazer aus alten Snowboards neue Boards für die Straße - personalisierte Longboards. Mari Lang hat Jürgen getroffen und mit ihm über Recycling in der Sportindustrie, seine Inspiration für Designs und seine Liebe zum Skaten gesprochen
zu hören in Connected (15-19) mit Esther Csapo
Homebase-Schwerpunkt „Retromania“
Es ist das Pop-Buch des Jahres. „Retromania“ vom britischen Autor Simon Reynolds fühlt der Retro- und Vintage-Besessenheit der aktuellen Popmusik nach. Warum machen junge Musiker/innen Pop, der von ihren Eltern stammen könnte, ohne sich, wie bisher, gegen das Vorangegangene aufzulehnen? Und warum lässt die Musikindustrie alljährlich einen Schwall von Re-Releases alter Alben und Reunions alter Bands auf uns losprasseln? Sind Konzepte wie Rebellion, Emanzipation und Innovation im Pop passé?
zu hören in der Homebase (19-22) mit Natalie Brunner
Freitag, 02.12.
FM4 Album der Woche: French Films „Imaginary Future“
Was passiert, wenn fünf junge Musiker in dem kleinen Ort Espoo in Finnland von Sommer, Sonne und Sonnenschein träumen? Im Fall der French Films schreiben sie federleichte, frisch klingende, kleine Popsongperlen, die mehr nach Südkalifornien als nach Skandinavien klingen. Aber auch ein dunkler Unterton schwingt in den Songs des Debüts "Imaginary Future" mit. Sänger Johannes Leppänen thematisiert nicht nur den Wünsch, endlich nach Neuseeland an den Strand zu reisen, sondern sehnt sich auch nach einer sozial gerechteren Zukunft, in der nicht ein politischer Rechtsruck durch sein Land geht und Menschen mit rassistischen Gedanken infiziert. Manchmal legt er sogar eine Düsternis in seine Stimme, die an Ian Curtis oder auch Tom Smith von den Editors erinnert. "Imaginary Future" ist musikalisch ein heller Sonnenstrahl in nebligen Novembertagen, inhaltlich ein aufrüttelndes, streckenweise sogar rebellierendes Werk, das die French Films rundum sympathisch macht, meint Andreas Gstettner.
Game: Saints Row: The Third
Saints Row ist THQs Variante des „Grand Theft Auto“- Themas. Am Anfang noch eher ein humorloser Abklatsch, wird die Serie mit Teil 3 endlich eigenständig. Unter anderem gibt es einen Zweispielermodus, den Christoph Weiss ausprobiert hat.
zu hören in Connected (15-19) mit Esther Csapo