Erstellt am: 5. 11. 2010 - 14:54 Uhr
Body Issues
Mit Sport, Ernährung und dem „richtigen“ Lebensstil soll unser Körper ständig optimiert werden. Ob Fitness-Center oder Schönheits-OP, Körperideale oder Diskriminierung von Übergewichtigen: Eine Woche lang widmen wir uns auf FM4 in Reportagen, ExpertInnengesprächen und Diskussionen mit HörerInnen den verschiedenen Aspekten aktueller Körperpolitiken.
Montag, 8.11.
Die wtf-diät
Von Popcorn-Diät bis Ultraschall – wenn es darum geht, wie man unliebsame Pfunde am besten loswird, kann man zwischen unzähligen Methoden wählen. Dabei wird die gesamte Klaviatur von „etwas ungewöhnlich“ bis “kompletter Irrsinn“ bespielt. Wir haben für euch ein kleines Panorama abstruser Abnehmtipps zusammengestellt. (Conny Lee)
Nationaler Aktionsplan Ernährung und gesunde Schulkantinen
Jede/r vierte der 5- bis 17-Jährigen in Österreich ist übergewichtig oder gar krankhaft fettleibig. Der Nationale Aktionsplan Ernährung des Gesundheitsministeriums und die Ernährungsprojekte des SIPCAN-Instituts wollen dieser Entwicklung entgegenwirken, und in den Schulen gesunde Mahlzeiten auftischen. Barbara Köppel sieht sich an, wie die SchülerInnen diese Essensumstellung verdauen.
Studiodiskussion: Was ist eigentlich "normal" essen?
Kein Kohlehydrate, viel Fleisch? Oder doch ja kein Fleisch, aber Nudeln sind total ok? Jedes Jahr gibt es neue Vorschriften, was das optimale Ernährungsprogramm ist. Aber was stimmt wirklich - gibt es eine allgemeingültige Formel fürs gesund Essen? Im Studio ist der Leiter des Instituts für Ernährungswissenschaften, Ibrahim Elmadfa zu Gast und beantwortet unsere und Eure Fragen.
Die Nummer ins Studio: 0800 226 996
In Connected (15-19) mit Claudia Unterweger
Functional Food
Mari Lang geht der Frage nach: Functional Food - Marketing Gag oder echt?
In der Homebase (19-22) mit Heinz Reich
Dienstag, 9.11.
Körper im Wandel
Eine Langzeitstudie ergibt: Die ÖsterreicherInnen werden immer dicker. Gleichzeitig gibt es immer rigidere Körpernormen. Wie gehen diese beiden Entwicklungen zusammen? Was für gesellschaftliche Veränderungen stehen dahinter? Irmi Wutscher hat bei SoziologInnern und SportwissenschafterInnen nachgefragt.
Geschichte des Fitness Centers
Während wir uns im Alltag kaum mehr bewegen gehen wir immer mehr ins Fintess-Center. Woher kommt der Trend? (Mari Lang)
Wandel der Vorbilder
Sieht man sich alte Zeitschriften an, fällt auf, dass sich die Bilder, wie Frauen und Männer auszusehen haben, gehörig verändert haben. Christoph Kobza fragt bei einer Modelagentur nach, wie und warum sich die Körperbilder hier gewandelt haben und blättert mit einem Modefotograf Vogue und Konsorten durch und schaut, was alles geschönt ist.
In Connected (15-19) mit Esther Csapo
„Bodies“ Susie Orbach
Das Buch „Bodies – Schlachtfelder der Schönheit“ von Susie Orbach packt den aktuellen Stand der Debatte über Köper-Bilder und Schönheits(wahn)vorstellungen auf handliche 200 Seiten zusammen. Irmi Wutscher hat es gelesen
Essen und Soziale Schicht
Essen ist immer auch eine Lifestyle-Entscheidung, die man in der Feinkost- und Bioabteilung oder bei den Fertiggerichten in der Fastfood Sektion des Supermarkts trifft. Essen als Symbol eines gewissen Lebensstils ist vor allem ein Kennzeichen der sozialen Schicht, der man angehört. Daniela Derntl hat sich mit Prof. Karl Michael Brunner, Ernährungs- und Konsumsoziologe der WU Wien, über den Lifestyle Faktor Essen unterhalten und hat auch einen Sozial Markt SOMA des Wiener Hilfswerks besucht, in dem nur Menschen mit geringen Einkommen (max. Nettoeinkommen von 912 € im Monat) zum Einkauf berechtigt sind.
In der Homebase (19-22) mit Gerlinde Lang
Mittwoch, 10.11.
Diskriminierung dicker Menschen
Dickleibigkeit ist heute ein gesellschaftliches No-Go – und das bekommen dicke Menschen in vielen Lebensbereichen schmerzhaft zu spüren. Einige Fluglinien wollen, dass dicke Flugpassagiere mehr zahlen als „normalgewichtige“, viele Dicke machen diskriminierende Erfahrungen bei ÄrztInnen, dicke Menschen haben Nachteile bei der Partnersuche, oft haben sie es auch schwerer, einen Job zu bekommen. Sarah Seekircher hat mit Betroffenen gesprochen.
Fat Activism
Der Mitte des 20. Jahrhunderts aufkommende Schlankheits- und Anti-Dickleibigkeitswahn führte dazu, dass sich Ende der 1960er Jahre in den USA eine Gegenbewegung formierte. Sie wird unter Begriffen wie „Fat Activism“, „Fat Acceptance“ oder „Fat Rights“ zusammengefasst. Mittlerweile besteht diese Bewegung aus vielen unterschiedlichen Gruppierungen und AktivistInnen: die bis heute existierende NAAFA, also die erste offizielle Organisation des Fat Acceptance Movements; Marilyn Wann, eine der prominentesten Fat Activists in den USA; oder die ARGE Dicke Weiber, der erste Ableger des Fat Acceptance Movements in Österreich. Eine Zusammenschau von Sarah Seekircher.
Vanity Sizing
Wer hat nicht schon einmal in einer Umkleidekabine geschwitzt und geflucht? Über Kleidergrößen bekommen wir Körpernormierungen alle recht konkret zu spüren. Die Kleidungsindustrie hat aber schon ein Gegenmittel gegen den Umkleidefrust erfunden: Vanity Sizing – Eva Brunner findet heraus, was hinter diesem geheimnisvollen Namen steckt.
Studiogast: Micky Klemsch
Micky Klemsch (www.mickyhalbiertsich.com) versucht gerade sich zu halbieren, sprich von 203 Kilo auf 99 Kilo abzunehmen. Im Studio spricht er mit uns über Körpernormen und wie er sie am eigenen Leib zu spüren bekommt.
In Connected (15-19) mit Robert Zikmund
Schöner arbeiten
Ökonomie und Schönheitspraktiken sind dicht verwoben. Was hat ökonomische Unabhängigkeit mit rasierten Männerbeinen zu tun? Welche Job description ermutigt zur Nagelpflege? Der Soziologe Otto Penz im Interview. (Johanna Jaufer)
No Body is perfect
Ob man sich ein Muttermal entfernen lässt, weil es die Optik stört, oder sich die Beine brechen lässt, damit sie um 5cm länger werden – um der Vorstellung des perfekten Körpers zu entsprechen nimmt manch eine(r ) viel auf sich. Sowohl die Vorstellungen von Perfektion als auch die Methoden um dieselbe zu erlangen, unterliegen dabei abhängig von geschichtlichem und sozialem Umfeld einem ständigen Wandel. (Conny Lee)
ProfiteurInnen des unerreichbaren Idealkörpers
Der schlanke, fitte Körper ist das gesellschaftliche Status Symbol schlechthin, an dem ganze Industriezweige hängen. Während die Gesellschaft immer dicker wird, setzt uns die Werbung immer dünnere Menschen vor Augen. Noch nie zuvor war die Abweichungen zwischen Realität und Ideal so gravierend wie jetzt. Daniela Derntl hat mit der Wiener Frauengesundheitsbeauftragten Beate Wimmer-Puchinger über die Diskrepanz zwischen reellen Körperformen und medial vermittelten Körpernormen gesprochen.
In der Homebase (19-22) mit Kristian Davidek
Donnerstag, 11.11.
Fitness-Center
Jetzt, wo der Winter wieder naht, verlegen immer mehr Menschen die Bewegung nach drinnen. Fitness-Center sind aber generell gefragt. 6 Prozent der Österreicher haben derzeit eine Mitgliedschaft in einem der rund 550 Kraft- und Cardiostudios. Bedient wird mittlerweile eine breite Zielgruppe - jung, alt, sportbegabt, unsportlich, männlich, weiblich, etc. Mari Lang hat nachgefragt, warum Menschen ins Fitness-Center gehen, das entweder ein Wellness-Tempel oder ein billig Discounter sein kann.
Lokalaugenschein im Discount-Fitnessstudio
Seit einigen Jahren gibt es den Trend auch für kleine Brieftaschen günstige Fitness-Center anzubieten. Die Körperformung in einem Fitness-Center ist also im Mainstream angekommen. Robert Zikmund hat eine kostengünstige Kraftkammer besucht.
Studiodiskussion: Fitness-Lügen
Während Slogans wie "Schlank und schön in 4 Wochen" den Alltag beherrschen, ist es schwer, Fitness-Fakten von Fitness-Lügen zu unterscheiden. Der staatlich geprüfte Fitnesstrainer Darius Tomaszewski ist zu Gast und spricht über Fitnessmythen wie "no pain, no gain" und dass nur durch Ausdauertraining Fett verbrannt wird. Außerdem erklärt er, warum Fitness heute wichtiger zu sein scheint als vor ein paar Jahrzehnten. Ihr könnt mitdiskutieren und Fragen stellen: 0800 226 996 (zw. 16-17Uhr)
In Connected (15-19) mit Robert Zikmund
Freitag, 12.11.
Ernährung soll zu dir passen wie dein Lieblings T-Shirt
Im Jugendzimmer diskutieren Katharina Rainer und Claudia Nichterl über ganzheitliche Ernährung, über die präventive Wirkung von Lebensmittel und über die Selbstheilungskräfte unserer Körper. Alles Plazebo? Alles eine Frage des Marketings? Oder eine Frage der Selbstverantwortung? Eine Jugendzimmerdiskussion mit euren Erfahrungen, euren Fragen an die Expertinnen, euren Zweifeln und euren Selbstversuchen.
Im Jugendzimmer (19-20.15)
Samstag, 13.11.
As rates of obesity continue to rise, governments and the medical community wrestle with how to get the health message across. Is it time to change our language to try to shame people into action? At the other extreme, what about people who lose too much weight trying to emulate the vision of perfection that is projected in the media? To conclude the FM4 Schwerpunktwoche on Body Issues, Reality Check looks as Body Image and how we’ve become trapped between health warnings and media overload.
In FM4 Reality Check (12-13)