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30. 1. 2009 - 17:51

No Place Like Home

Einwanderungsland Österreich: Mit einem Programmschwerpunkt thematisiert Radio FM4 unterschiedliche Aspekte und Facetten des Zusammenlebens im Einwanderungsland Österreich, on air und online.

Erfahrungen im binationalen Beziehungsalltag, politische Partizipation von Menschen mit migrantischem Hintergrund, deren Medienpräsenz und Medienrepräsentation, die Frage der Konstruktion einer "österreichischen Identität", feministische Standpunkte in einer Migrationsdebatte oder die Bedeutung und Inszenierung von Herkunft für MusikerInnen mit migrantischem Hintergrund - pragmatischen Alltagserfahrungen wie aktuelle politische Fragen rund um Migration und Integration in Österreich geht Radio FM4 ab 2. Februar mit dem Themenschwerpunkt "No Place like Home" nach.

Wie immer ist auch dabei die Meinung der HörerInnen gefragt, on air, wenn in Connected (15 -19.00) mit Studiogästen diskutiert wird, und klarerweise auf fm4.orf.at.

"dasbiber", das Stadtmagazin für Wien, Viyana und Be?? von jungen JournalistInnen mit Migrationsbackground.
Mit Scharf!

FM4 freut sich übrigens auch über den Start der Online-Kooperation mit "biber", AutorInnen des transkulturellen Magazin aus Wien werden ab 2. Februar regelmäßig auf fm4.orf.at Artikel veröffentlichen.

Sonntag, 1. Februar

Connected (15 - 19):
Einwanderungsland Österreich.

1,34 Millionen Menschen weisen in Österreich einen Migrationshintergrund auf - das sind 17% der gesamten Bevölkerung. Österreich rangiert damit im Spitzenfeld in der europäischen Union. "Österreich ist zum Einwanderungsland geworden - nicht freiwillig und nicht selbstbestimmt, sondern durch die faktische Entwicklung" konstatiert Heinz Fassman, Herausgeber des österreichischen Migrations- und Integrationsberichts der Akademie der Wissenschaften . Wer - Und inwieweit wird die Tatsache, dass Österreich ein Einwanderungsland ist, in Politik und Gesellschaft akzeptiert, geleugnet oder bekämpft und welche Folgen bringt das mit sich? Claus Pirschner spricht darüber mit Heinz Fassmann, der Migrationsexpertin Corinna Milborn und der Wirtschaftsforscherin Gudrun Biffl.

Montag, 2. Februar

Morning Show (6 - 10)
Serie: Missunderstanding

Slang unter Jugendlichen mit Migrationshintergrund bzw. Begriffe und Redewendungen aus dem Türkischen, Bosnischen, Serbischen, Bulgarischen oder Persischen - all das wird in Österreich gesprochen. In der Serie "Missunderstanding" klären RedakteurInnen von Biber, dem Magazin von jungen JournalistInnen mit Migrationsbackground, Begriffe wie Schwabo, Soli oder Todor auf.

Connected (15 - 19)
Medienrepräsentation von MigrantInnen

Medienrepräsentation von MigrantInnen
1,34 Millionen in Österreich lebende Menschen haben einen Migrationshintergrund. Welche Bilder werden über sie in den Medien vermittelt? Wie werden sie repräsentiert? Inwieweit haben sie Zugang zu Medien als JournalistInnen? Darüber diskutieren live im Studio RedakteurInnen von Biber, dem Magazin von jungen JournalistInnen mit Migrationsbackground, und Dodo Roscic, die Leiterin der ORF-Entwicklungsabteilung Programm.

OKTO
Der Wiener Stadtfernsehsender OKTO ist der erste partizipative Fernsehkanal Österreich. Durch die offene Struktur nehmen besonders viele MigrantInnen die Chance wahr, ihre eigenen Sendungen zu produzieren. Irmgard Wutscher hat mit Programmverantwortlichen und SendungsmacherInnen über die Wichtigkeit von Sichtbarkeit und vom Produzieren eigener Bilder gesprochen.

Medienrepräsentation
MigrantInnen werden in den österreichischen Mainstream-Medien noch immer ausgegrenzt und stigmatisiert. Irmgard Wutscher hat mit Fritz Hausjell, Professor am Institut für Publizistik der Universität Wien, über die vorherrschenden Bilder und mögliche Gegenstrategien gesprochen.

Homebase (19 - 22)
Critical Whiteness

Wenn Rassismus thematisiert wird, geht es meist um die Benachteiligung und Diskriminierung von "anderen" Menschen. Menschen nicht-weißer Hautfarbe, nicht-westlicher Herkunft, eben Menschen "anderer" Kulturen. Was dabei ausgeblendet wird ist die viel mächtigere Seite des rassistischen Verhältnisses: die Bevorzugung und die Privilegien von Menschen weißer Hautfarbe und westlicher Kultur, die die "anderen" erst zu "anderen" machen. Ein Beitrag von Lukas Tagwerker.

Dienstag, 3. Februar

Connected (15 - 19)
Der Gries: ein Ort multiethnischen Zusammenlebens

Orte multiethnischen Zusammenlebens. Anna Katharina Laggner portraitiert den Grazer Stadtteil Gries.Realitäten, Probleme und Perspektiven in Stadtteilen mit einem großen Anteil migrantischer Bevölkerung diskutiert in FM4 Connected u.a. der Grazer Sozialpädagoge und Sozialhistoriker, Xenos Obmann Joachim Hainzl und Hikmet kayahan.

Homebase (19 - 22)
Die Konstruktion von Österreich

Die "österreichische Nation" musste nach dem Ende des zweiten Weltkriegs neu erfunden werden. Nach Monarchie, Erster Republik, Bürgerkrieg, Ständestaat und Nationalsozialismus war eine neue Identität gefragt. Doch so etwas muss erst einmal konstruiert werden. Die Staatsoper reparieren und kitschtriefende Heimatfilme drehen, das stand am Anfang dieser nationalen Identitätsbildung. Politik und Kultur ordneten sich dem Opfermythos unter und schufen neue Identifikationssymbole. Toni Sailer und Karl Schranz sorgten für den Rest. Wie konnte ein Staat entstehen, den die Leute bis zu seiner Erfindung eigentlich nie so wirklich wollten? Und was haben die Hunnen und Awaren damit zu tun? Roland Gratzer und Lukas Tagwerker wühlen sich durch vorzeitliche Science-Fiction-Filme, die Moskauer Deklaration und rot-weiß-rotem Stoff gewidmete Feiertage.

Mittwoch, 4. Februar

Connected (15 - 19)
Interkulturelle Beziehungen

Vor drei Jahren haben sich binationale Paare zum Verein ,Ehe ohne Grenzen' zusammengeschlossen, um gegen das 2005 verschärfte Fremdenrecht bzw. gegen die Ungleichbehandlung binationaler im Vergleich zu einheimischen Paaren zu kämpfen (u.a. hoher Einkommensnachweis, verpflichtende Antragstellung im Ausland). ,Ehe ohne Grenzen' AktivistInnen resümieren darüber live im Studio.

Homebase (19 - 22)
Multikulturalität und Feminismus

Multikulturalität und Feminismus
"Zwangsfreiheiten. Multikulturalität und Feminismus", der Sammelband ist gerade erschienen und statt multikulturelle Ansätze zum Schutz von Frauen und Mädchen zu verwerfen, sollen in diesem Band Wege aufgezeigt werden, die das Verhältnis von Multikulturalismus und Feminismus neu bestimmen und Frauen- wie Menschenrechte in multikulturellen Gesellschaften thematisieren. Irmi Wutscher hat mit einer der Herausgeberinnen, der Politikwissenschafterin Birgit Sauer gesprochen.

Kopftuchdebatte
Identitäre Prozesse wurden und werden sehr stark über Frauen, über Frauenkörper ausgehandelt, meint die Wiener Politikwissenschafterin Leila Hadj-Abdoud; inwiefern ähnliches auch bei der Kopftuchdebatte stattfindet, wie feministische Diskurse darüber laufen - Veronika Weidinger hat mit Leila Hadj-Abdoud gesprochen, die beim Projekt VEIL - Values Equality & Differences in Liberal Democracies - mitarbeitet.


Donnerstag, 5. Februar

Reality Check (12 - 14)
Die Kinder der Gastarbeiter

Was wurde, 45 Jahre später, aus den Kindern und Enkeln der Gastarbeiter, um die Österreich damals in der Türkei und Jugoslawien geworben hat? Ihre Eltern kamen als billige Arbeitskräfte nach Österreich - ist ihnen das gleiche Schicksal bestimmt oder können sie einen anderen Weg einschlagen?

Österreicher als Gastarbeiter
Zehntausende Österreicher sind in den 1950er Jahren nach Kanada ausgewandert. Was ist aus ihnen und ihren Kindern geworden? Einer von ihnen, Frank Stronach, wurde reich und kam nach Österreich zurück. FM4 Reality Check, das englischsprachige Magazin auf FM4, hat weitere österreichische Gastarbeiter und ihre Kinder ausfindig gemacht und nach ihren Lebensgeschichten befragt.

Connected (15 - 19)
Rassismus und Anti-Rassismusarbeit – Black Austria und Zara

Mit Plakaten und bedruckten T-Shirts hat das Projekt "Black Austria" auf humorvolle Weise Stereotype über schwarze Menschen in Österreich hinterfragte, letzte Woche mußte das Aus der Kampagne bekanntgegeben werden, es fehlt an finanziellen Mitteln. Zara, der Verein für Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit, ist seit 10 Jahren in Sachen
Zivilcourage und Förderung einer rassismusfreie Gesellschaft aktiv. Beatrice Achaleke, Mitbegründerin und geschäftsführende Obfrau des Vereins AFRA – International Center for Black Women’s Pespectives in Wien, war bei Black Austria aktiv und Barbara Liegl vom Verein Zara sind im FM4 Studio zu Gast.

Homebase (19 - 22)
Diversity Management

Was ist Diversity Management? Inwieweit profitieren Unternehmen und deren Mitarbeiter von dem Versuch, kulturelle Unterschiede nicht zu nivellieren, sondern im Gegenteil als Vorteil zu nutzen?

Freitag, 6. Februar

Connected (15 - 19)
Politische Partizipation

Über politische Partizipation von Menschen mit migrantischem Hintergrund diskutieren die erste Nationalratsabgeordnete mit migrantischem Hintergrund, die Grün-Politikerin Alev Korun und der Philosoph, Sozialwissenschaftler, Publizist, Aktivist Ljubomir Bratic.

Wie wählen MigrantInnen?
Die letzte Nationalratswahl hat gezeigt, dass "Neo-Österreicherinnen" zu einer begehrten Zielgruppe geworden sind. Vor allem die FPÖ hat mit allerlei versteckter Symbolik um die Aufmerksamkeit der serbisch-stämmigen ÖsterreicherInnen gebuhlt. Eva Zeglovits vom Meinunsforschungsinstitut SORA analysiert für uns das Wahlverhalten von MigrantInnen. (Michael Schmid)

Jugendzimmer (19 - 20:15)
Einwanderungsland Österreich

Junge MigrantInnen aus dem Lehrgang KomFlex der Volkshochschule Ottakring sind zu Gast im Studio. Der Qualifizierungslehrgang ist offen für Jugendliche die'trotz Hauptschul-Abschluß keine Lehre beginnen bzw. keine weiterführende Schule besuchen können oder wollen.' Im Jugendzimmer diskutieren die Gäste mit Claus Pirschner und den FM4 HörerInnen über (Aus)bildungs- sowie Arbeitschancen und Hürden für Jugendliche mit Migrationshintergrund in Österreich.