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Irmi Wutscher

Gesellschaftspolitik und Gleichstellung. All Genders welcome.

23. 3. 2017 - 15:35

A Current Unfair?

Frauen können sich nicht wirklich aussuchen, ob sie Menstruationsprodukte verwenden oder nicht. Trotzdem gibt es dafür keinen ermäßigten Steuersatz.

Blaues Blut
Fast Forward Zapping durch die Historie der Tampon- und Bindenwerbung.

Gerade gibt es auf der Plattform aufstehn.at eine Petition „Runter mit der Tamponsteuer“. Sie richtet sich gegen den Steuersatz von zwanzig Prozent, mit denen Menstruationshygiene-Produkte in Österreich besteuert werden. Hauptkritikpunkt ist, dass diese Steuer nur Frauen* trifft, und dass die sich den "Konsum" von Tampons und Co. nicht unbedingt aussuchen können.

Damit hat eine internationale Diskussion, die unter dem Schlagwort "Tampon Tax" geführt wird, Österreich erreicht. Und die einiges an lustiger Comedy hervorgebracht hat - siehe Videos.

20 Prozent Steuer und Ausnahmen

Eine Luxussteuer gibt es in Österreich nicht - es gab sie mal auf Pelze, Goldschmuck, Teppiche, Yachten, Autos. Sie wurde in den Achtziger Jahren schrittweise abgeschafft.

Zwanzig Prozent, das ist der der "Normalsteuersatz" aber gleichzeitig auch der höchste Steuersatz auf Produkte in Österreich. Von diesem Normalsteuersatz gibt es zahlreiche Ausnahmen. Für gewisse Produkte gibt es einen ermäßigten Steuersatz von zehn Prozent - darunter fallen Lebensmittel, Zeitungen und Bücher oder Wohnungsvermietungen. Dann gibt es einen zweiten ermäßigten Steuersatz von 13 Prozent für Tiere oder Saatgut, Holz, aber auch Kulturveranstaltungen.

Der Normalsteuersatz gilt für alle anderen Produkte. Tampons, Binden, Menstruationstassen etc. gelten als Hygieneartikel, genau wie Rasierklingen und Kondome, und sind daher mit zwanzig Prozent besteuert. Damit ergibt sich die absurde Tatsache, dass ein Besuch in der Oper oder die berühmten Wachteleier als Ausnahmen niedriger besteuert als Tampons.

Warum zählen Tampons, Binden und andere Monatshygiene-Produkte eigentlich nicht als Objekte des täglichen Bedarfs? Können sich Frauen etwa aussuchen, dass sie einmal im Monat bluten? Der Menstruationsartikelvertrieb Erdbeerwoche hat dazu vor einem Jahr eine Anfrage an Finanzminister Hansjörg Schelling gestellt. Damals hieß es, dass Menstruationsprodukte keine gerechtfertigte Ausnahme darstellten.

Antrag auf Steuersenkung

Laut Petition liegt ein Antrag zur Senkung der Steuer auf Menstruationsartikel derzeit im Finanzausschuss des Nationalrats.

Ich habe Johannes Pasquali, Sprecher des Finanzministers am Telefon erreicht. Er sagt, dass Finanzministerium sei gerade dabei, Mehrwertsteuersätze zu vereinheitlichen und wolle daher keine weiteren Ausnahmen beschließen (wie oben erwähnt: 20 Prozent ist der normale Steuersatz, alles was weniger besteuert wird, ist eine Ausnahme). Er sagt auch, 2009 ist die Mehrwertsteuer auf Arzneimittel von 20 auf 10 Prozent gesenkt worden - bei den Konsument_innen sei das aber nie angekommen. Und das Finanzministerium befürchtet, dass auch eine Senkung der Steuer auf Menstruationsprodukte nicht bei den Konsument_innen ankommen würde.

Das rechtfertigt sich vielleicht auf einer praktischen Ebene. Ändert aber nichts daran, dass auf einer symbolischen Ebene Menstruationsprodukte trotzdem als "Kann man mal kaufen"-Konsumgut, anstatt "Grundlegend zum Leben Notwendig" betrachtet wird.

Alternative zu Menstruationsprodukten wären Stroh und Erde und Papier (gängige Praxis in Indien) oder das sogenannte "freie Menstruieren" (go on, google it). Und dann schreit das Internet wieder auf wenn eine Frau* einen Blutfleck am Po hat.

thank you @instagram for providing me with the exact response my work was created to critique. you deleted a photo of a woman who is fully covered and menstruating stating that it goes against community guidelines when your guidelines outline that it is nothing but acceptable. the girl is fully clothed. the photo is mine. it is not attacking a certain group. nor is it spam. and because it does not break those guidelines i will repost it again. i will not apologize for not feeding the ego and pride of misogynist society that will have my body in an underwear but not be okay with a small leak. when your pages are filled with countless photos/accounts where women (so many who are underage) are objectified. pornified. and treated less than human. thank you. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀ ⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀ ⠀ ⠀⠀⠀ ⠀ this image is a part of my photoseries project for my visual rhetoric course. you can view the full series at rupikaur.com the photos were shot by myself and @prabhkaur1 (and no. the blood. is not real.) ⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀ ⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀ ⠀ i bleed each month to help make humankind a possibility. my womb is home to the divine. a source of life for our species. whether i choose to create or not. but very few times it is seen that way. in older civilizations this blood was considered holy. in some it still is. but a majority of people. societies. and communities shun this natural process. some are more comfortable with the pornification of women. the sexualization of women. the violence and degradation of women than this. they cannot be bothered to express their disgust about all that. but will be angered and bothered by this. we menstruate and they see it as dirty. attention seeking. sick. a burden. as if this process is less natural than breathing. as if it is not a bridge between this universe and the last. as if this process is not love. labour. life. selfless and strikingly beautiful.

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