Erstellt am: 20. 3. 2017 - 15:00 Uhr
Nominiert für den FM4 Award: Leyya
Neben dem FM4 Award sind Leyya auch in der Kategorie „Alternative“ beim Amadeus, den Austrian Music Awards nominiert. Sie könnten mit ihrer Musik auch Anwärter für Pop, Electro/Dance oder gar HardnHeavy sein, wenn man die Post-Rock-Elemente ihrer Livekonzerte mitbedenkt. Mit Schubladen haben Leyya allerdings so ihre Probleme, wie wohl viele Bands, die Genrezuschreibungen ähnlich einengend empfinden wie das Tragen von Rollkragenpullovern im Sommer. „Wir wollen nicht die Schublade, sondern das ganze Regal!“, sagen Leyya schon mal in Interviews.
Gräbt man in der Interview-Geschichte von Leyya ein bisschen weiter, stolpert man auch über das Zitat, in dem sie den österreichischen Musikpreis per se hinterfragen. Ihnen wäre es lieber, wenn „tausend Leute unser Album kaufen. Was soll ich mit so einem gläsernen Ding anfangen?“, hört man Marco Kleebauer hier sagen. (Was mit diesem Zitat tatsächlich gemeint war, hat die Band im Interview mit Nina Hochrainer in der FM4 Homebase verraten.)
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Wer gewinnt den FM4 Award beim Amadeus 2017?
Leyya
Die Nominierung für den FM4 Award sollte man als ein Lob und Schulterklopfen aus den eigenen Fan-Reihen verstehen, denn schließlich zählt für den FM4 Award einzig die Stimme der FM4 Community. Wieviel sich von den 2 Millionen Spotify Plays für "Superego" und den ganzen Likes im Internet auf Albumkäufe zurückführen lässt, sei dahingestellt. Das Standbein als großartige Live-Band haben sie sich durch unbändiges Touren erarbeitet. Schließlich sind sie schon auf allen wichtigen Showcase-Festivals in Europa aufgetreten: Reeperbahn Festival in Deutschland, Eurosonic Festival in Holland, Great Escape in England.
Auf FM4
Marco und Sophie von Leyya sind heute zu Gast in der FM4 Homebase und stellen ihre neue Single "Zoo" vor!
Was die Produktion und das Songwriting betrifft, sind Leyya ein Duo: Marco Kleebauer und Sophie Lindinger sind in Eferding aufgewachsen, über ihren gemeinsamen Musikgeschmack ist man in der 4000-Seelen-Gemeinde aufeinander aufmerksam geworden, gemeinsam ergänzen sie sich und arbeiten im Studio zu zweit, während sie auf der Bühne in Vollbesetzung zu viert sind. In dieser Konstellation merkt man sehr schnell, warum ihnen kein wirklicher Genre-Deckel passt: „elektronische Ästhetik mit organischen Instrumenten“.
Es kann schon passieren, dass man sich in der Live-Besetzung an Motorpsycho oder Mogwai erinnert fühlt, klar, Portishead geistert auch im Konzertsaal. Aber egal an welche Band man in den „Lass dich fallen“-Momenten bei Leyya-Konzerten erinnert wird, die Songs machen neugierig. Neugierig darauf ,welche Moll-Abzweigung sie als nächstes nehmen. Und ihre Musik vermittelt das Vertrauen, dass die Band mit ihren Songs noch keine festgefahrene Formel gefunden hat, sondern bereit ist sich auszuprobieren und sich selbst, genauso wie ihr Publikum zu überraschen.
So sollten sie den FM4 Award, die Nominierung und eventuellen Gewinn als eine Auszeichnung verstehen, die man an einer der vielen Haltestellen entgegennimmt, die man am Weg zu den „1000 verkauften Alben mehr“ macht. Wichtig ist nur, dass sie weitermachen.