Erstellt am: 16. 3. 2017 - 06:00 Uhr
Keine Knödelprokrastination
Nadin Hiebler
New Cooks on the Blog - Frische Foodblogs auf FM4
Man braucht keine Haube, um gut zu kochen. Aber einige andere Dinge sind unverzichtbar. Welche das sind, erzählen Leute, die nebenberuflich mit viel Leidenschaft kochen und darüber bloggen. Etwa Nadin Hiebler mit ihrem Blog "Die Glücklichmacherei".
Selbst ist die Frau! Ihre Vorbilder findet die gebürtige Tirolerin Nadin Hiebler in ihrer Familie. Der Opa ist leidenschaftlicher Tortenbäcker, die Oma bäckt das Brot immer selbst: "Ich glaub, da hat's noch wenig gekauftes Brot gegeben." Ihre Mama hat am Wochenende mindestens einen Kuchen gebacken und kocht auch fantastisch. Und Nadin hatte schon ganz früh Lust, das selbst auszuprobieren.
Ein großer Einschnitt war dann, als sie nach Innsbruck zum Studieren zogt. Seit damals kocht und probiert sie täglich gerne aus. Ein bis zwei Mal wöchentlich bloggt sie Rezepte und freut sich über den Austausch mit den LeserInnen.
Mittlerweile leitet Nadin die Abteilung Jugend bei der Kirche in Vorarlberg. Dabei hatte sie mal einen ganz anderen Traum: Im Rahmen einer Coachingfortbildung besuchte Nadin einen Kurs, in dem es um Selbsterfahrung und Zukunftsvisionen ging.
"Da hab ich mir vorgestellt, dass ich ein Café eröffne. Und das Café hätte 'Die Glücklichmacherei' geheißen."
Schließlich habe sie beschlossen, ganz sicher kein Café betreiben zu wollen. Die Selbständigkeit in Kombination mit weniger Freiheiten, weniger Möglichkeiten für lange Reisen, womöglich Angestellte oder Gäste, die sie nicht mag – das alles waren schwierige Vorstellungen für sie.
Dann habe sie sich aber für ein Blog entschlossen. Der Name war sofort klar: "Die Glücklichmacherei".
Kochen muss …
Spaß machen
Mein Schwerpunkt ist …
Backen – aber nicht unbedingt Süßes
Was in keiner Küche fehlen sollte:
Sein muss gar nichts – außer Phantasie
Deine Lieblingsgewürze:
Salz, Zimt und Kumin
Was ist immer in deinem Kühlschrank?
Parmesan
Nadin Hiebler
Wie oft testest du die Rezepte?
Ich probiere etwas aus. Wenn es gelingt – schön. Wenn nicht, mache ich es meistens nie wieder.
Dein Supertipp beim Kochen:
Ich mach ganz viel mit Germ oder Hefe. Und die darf man wirklich nicht zu heiß anrühren, sonst funktioniert gar nichts mehr.
Nadin Hiebler
Was ist wichtig für gute Fotos?
Am Anfang habe ich die Fotos mit dem Handy gemacht. Fotos waren mir damals nicht so wichtig. Ich hab dann aber bald erkannt, dass ein Blog eine Nische braucht oder zumindest gute Fotos. Ich hab mir dann eine Kamera gekauft und mich mit der beschäftigt. Ich hab auch einen Fotokurs gemacht, weil ich Handbücher nicht so gerne lese. Und am meisten Fortschritt passiert durch üben.
Man braucht auch keine superfancy Spiegelreflexkamera.
Deine größte Küchenkatastrophe:
Da gibt's mehrere. Ich war auf dem Erdbeerfeld und hab ca. zehn Kilo Erdbeeren gepflückt. Und dann einen Erdbeersirup gekocht und die Flaschen zum Sterilisieren ins Backrohr gestellt und die gesamten Verschlüsse sind geschmolzen. Ich hatte gedacht, das sind Keramikverschlüsse.
Nadin Hiebler
Einfach gut: Erdbeerknödel mit Nussbröseln
Aus Topfenteig - der hat einen Riesenvorteil gegenüber Kartoffelteig: Er ist im Handumdrehen (ca. 5 Minuten) fertig. Ab sofort gibt es also "keine Knödelprokrastination" mehr, erklärt Nadine.
Zutaten für etwa 7 mittelgroße Knödel
- 250g Magertopfen
- 125g Mehl
- 2 EL Weizengrieß
- 1 Ei
- 1 Pr. Salz
- 7 mittelgroße Erdbeeren
- Butter
- Semmelbrösel
- geriebene Haselnüsse
- Zucker
Anleitung
Für den Teig alle Zutaten mit den Knethaken des Handmixers vermengen.
Dann mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten.
Kurz rasten lassen, dann den Teig mit wenig Mehl zu einer Rolle formen und in etwa 7 gleiche Teile schneiden.
Die Teigstücke mit bemehlten Händen flachdrücken, je eine Erdbeere einwickeln und zu Knödeln formen, evtl. in etwas Mehl wälzen.
Wasser in einem großen Topf aufkochen, die Knödel hineingeben und in wallendem Wasser ca. 5 Minuten ziehen lassen (bis die Knödel oben schwimmen).
In der Zwischenzeit Butter in einer Pfanne schmelzen und Brösel, Nüsse und Zucker anbraten.
Die Knödel mit einer Schaumkelle aus dem Wasser nehmen und sofort in den Bröseln wenden.
Die Mengenangabe für die Nussbrösel ist schwierig.
Als Anhaltspunkt: Ich verwende Semmelbrösel und Haselnüsse zu gleichen Teilen. Zucker gebe ich nach Geschmack zu. Die Knödel werden sonst nicht gesüßt.
Nadin Hiebler