Erstellt am: 28. 2. 2017 - 06:00 Uhr
"Paracetamol" von Declan McKenna
Declan McKenna kommt aus Hertfordshire, einer Gegend, die nördlich von London gelegen ist. Er wuchs mit fünf Geschwistern in einer musikalischen Familie auf. Und so kennt er etwa auch die Musik von Elvis Costello, der eigentlich Declan McManus heißt. "Yes, another famous Declan", lacht Declan McKenna im FM4-Interview. Er bewundert Elvis Costello und seine Musik, und dass dieser sein Leben lang dem Musikmachen treu blieb.
"Du musst schon ganz besonders gut sein, wenn du es solange schaffst, dass dich die Menschen hören wollen", sagt Declan McKenna. Er selbst steht ja erst am Anfang. Im Mai kommt das Debütalbum von Declan McKenna heraus. Die BBC setzte ihn für dieses Jahr auf ihre Liste mit sen hoffnungsvollen NewcomerInnen. Das Album entstand in Zusammenarbeit mit dem Briten James Ford, der etwa auch schon mit den Arctic Monkeys oder Florence & The Machine im Aufnahmestudio war.
The Kids Don´t Wanna Come Home
Bisher gibt es zwei EPs von Declan McKenna, also Minialben, mit jeweils ein paar Songs darauf. Songs wie etwa "Brazil", "Isombard", "Paracetamol", oder die aktuelle Single "The Kids Don´t Wanna Come Home".
Im wunderschönen "Paracetamol" geht es um die Schwierigkeiten von Transgender Menschen, insbesondere im Teenageralter. In "Brazil" geht es um die große Armut, in der viele Menschen in Brasilien leben müssen, und die während der Fußball Weltweisterschafft nicht thematisiert wurde. Der Song "Isombard" wiederum handelt von Polizeigewalt und wie diese oft dementiert wird.
Declan McKenna hat diese Songs in den letzten paar Jahren geschrieben. "Vielleicht fand ich nicht wirklich etwas in meinem Leben, über das ich sonst schreiben können hätte", sinniert Declan, "und weil mich alles, was an Informationen auf mich so hereinstürzte, sei es im Fernsehen, am Mobiltelefon oder am Computer, beschäftigte, schrieb ich eben darüber Songs."
Jan Hestmann / Radio FM4
Die Lage der Welt
Es geht um die Lage der Welt, und um die Situation junger Menschen in dieser Welt, was aber nicht heißt, dass die Songs von Declan McKenna ausschließlich für eine bestimmte Altersgruppe geschrieben sind. Bei einem Konzert auf seiner gegenwärtigen Europatour etwa, im niederländischen Eindhoven, "waren auch viele Menschen, die sicher schon auf die 60 zugingen", erzählt Declan McKenna, der selbst erst 18 Jahre alt ist, aber definitiv schon so etwas wie eine gewisse Altersweisheit ausstrahlt.
Vielleicht sind einige der Fans von Declan McKenna ja auf der Suche nach einem neuen Bob Dylan? "Könnte gut sein", lacht Declan, der bei Konzerten auch schon mal den Ex-Skate-Punker durchkommen lässt, ansonsten gelegentlich mit Jake Bugg verglichen wird, aber auch etwa mit einem anderen Briten, nämlich Jamie T. "Ach was", grinst Declan McKenna, "das ist ein Kompliment", auch wenn er keine größeren Ähnlichkeiten zu Jake Bugg sieht, als dass sie beide "young boys from England with a guitar" sind.