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Carl Johann Holzer

Geschichten aus dem Alltag, über besondere Menschen und gute Musik

18. 2. 2017 - 14:00

Do It Like An Ape

In einer Halle in Wien können Parkourläufer seit kurzem für den harten Alltag auf der Straße trainieren.

von Carl Johann Holzer

Eine Industriehalle in einem Gewerbegebiet im 23. Wiener Gemeindebezirk. Gleich beim Betreten sieht man selbst gebaute Holzboxen in allen Größen, verstellbare Reckgerüste, ein Trampolin, zahlreiche Weichböden und ein riesiges Luftkissen. Hier können seit kurzem erfahrene Parkourläufer und jene, die es noch werden wollen, ihre Tricks üben. In der ersten Parkourhalle Österreichs bietet die sogenannte „Ape Academy“ ein breites Angebot an Kursen sowie offenen Trainingssessions an. Die Halle wurde von der Ape Connection höchstpersönlich im Do-It-Yourself-Verfahren umgebaut.

Die Halle der Ape Academy

Ape Academy

Die Halle der Ape Academy

Mehr als nur Parkour

Das Prinzip des Parkourlaufs ist einfach: Es geht darum Hindernisse, die einem im Weg sind, zu überwinden. Je kreativer, desto besser. Die Läufer probieren ständig ihre eigenen Grenzen zu erweitern. Den Gründern der Ape Academy geht es aber um weitaus mehr. Nico Wlcek erklärt: „Uns geht es nicht darum, dass man schnell von A nach B kommt, sondern viel mehr um die Bewegung an sich. Wir schauen, dass die Teilnehmer verschiedene Bewegungen erlernen und den Spaß an der Erarbeitung von solchen Bewegungen nicht verlieren.“

Trampolin-Action

Ape Academy

Nicht nur für Profis

Für absolute Beginner und absolute Pros

Mit verschiedenen Kursen (Little Ones, Kids, Teens, Basics) soll vor allem Anfängern der Einstieg in die Welt des Parkours erleichtert werden. Anstelle von Betonmauern, die das Üben im Freien oftmals sehr schmerzhaft gestalten können, sollen Weichböden und ein riesiges Luftkissen für eine sanfte Landung sorgen.

Aber auch für Fortgeschrittene ist die Halle ein wahres Paradies. Bei sogenannten „Open Playground Sessions“ kann jeder frei nach seinen Bedürfnissen trainieren. Nico Wlcek, seinerseits Parkour-Profi weiß: „Um schwierige Bewegungen, die wahrscheinlich nicht auf Anhieb funktionieren, vorab zu üben, ist solch eine Halle natürlich ideal. Und wenn man in der Halle klug trainiert, ist auch die Umstellung auf Draußen nicht allzu groß.“

Challenges ohne Ende

Immer mehr Menschen begeistern sich mittlerweile für diese Sportart. Max Seirer, einer der Kursteilnehmer erklärt: „Ich probiere hier jedes Mal neue Tricks zu lernen und mich von Mal zu Mal zu verbessern. Und die Halle ist natürlich perfekt dafür, da diese einfach Challenges ohne Ende bietet.“

Eine dieser Challenges ist eine zirka 4 ½ Meter hohe, abgeschrägte Wand. Ganz oben ist eine Reckstange montiert. Ziel ist es, sich an diese Stange zu hängen und nach ein paar Sekunden des Hängens einfach loszulassen. Klingt nach einer Herausforderung? Ist es auch. Nachdem man anfangs für ein paar Millisekunden frei hinunterfällt, verwandelt sich die Wand unten in eine Art Rutsche. Überwindung pur.

Nico Wlcek an der Slanted Wall

Ape Academy

Nico Wlcek an der Slanted Wall

Den Schwierigkeitsgrad bestimmt man selbst. Je nachdem wie man die einzelnen Übungen miteinander verbindet, desto einfacher oder schwieriger wird es. „Wichtig ist dabei zu begreifen, dass einem nur der eigene Körper und die gegebene Umgebung zur Verfügung stehen“, so Wlcek. Mit Kreativität, die hier in der Halle entsteht, kann man beides formen, um sich später auch in den Straßen der Stadt auszutoben.