Erstellt am: 13. 2. 2017 - 06:00 Uhr
"Sandwich-Montag"
Tina Harant
New Cooks on the Blog - Frische Foodblogs auf FM4
Man braucht keine Haube, um gut zu kochen. Aber einige andere Dinge sind unverzichtbar. Welche das sind, erzählen Leute, die nebenberuflich mit Leidenschaft kochen und darüber bloggen. Hier werden einige New Cooks portraitiert und zeigen auch ein einfaches Rezept. Heute Tina Harant, die unter QuintESSENz blogt.
Tina Harant hat eine Tourismusschule besucht, in der Kochen Teil der Ausbildung war. Präsenter wurde Kochen für sie aber erst im Arbeitsleben. "Ich hab einfach gemerkt, ich brauch irgendwo einen Ausgleich zum Bürojob." Also begann sie regelmäßig zu kochen.
"Für mich ist kochen und backen die Quintessenz in meinem Leben. Ich kann abschalten, komm runter. Das ist wirklich Erholung vom stressigen Alltag."
Mittlerweile arbeitet Tina als Sozialbetreuerin in einem Notquartier für obdachlose Männer und studiert Soziale Arbeit an der Fachhochschule St. Pölten. Sie kocht täglich und bloggt seit 2015 mehrmals wöchentlich.
Ein Fixpunkt ist der "Sandwich-Montag".
Kochen muss …
Spaß machen und einfach sein.
Mein Schwerpunkt ist …
Das Sandwich. Also ich hab irrsinnig viele Sandwichrezepte, weil das für mich einfach ein total genialer Snack ist und immer geht und man meistens auch alles daheim hat für ein gutes Sandwich.
Wenn man jede Woche ein Sandwichrezept online stellt, kommt man weg von diesem klassischen Toast Hawaii oder Schinken-Käse-Brot. Und man kommt drauf: "Hey, da ist wirklich viel drin. Da ist echt viel möglich."
Bei mir gibt es jeden Montag den "Sandwich-Montag". Die Kriterien für die Rezepte sind einfach: es soll möglichst regional und saisonal und in weniger als 30 Min. zubereitet sein.
Tina Harant
Was in keiner Küche fehlen sollte:
Ein scharfes Messer, ein Toaster und eine Portion Mut, dass man sich motiviert, etwas neues auszuprobieren
Dein Lieblingsgewürz:
Salz – je außergewöhnlicher, desto besser
Was ist immer in deinem Kühlschrank?
Milch, Eier, Joghurt
Wie oft testest du die Rezepte?
Es kommt drauf an. Ich überlege, was ich machen möchte und probiere das aus. Entweder es gelingt gleich beim ersten Mal oder ich probiere etwas wirklich immer und immer wieder. Also ich hab auch schon sieben, acht, neun Mal den gleichen Kuchen gebacken und immer wieder ein bisschen was geändert. Und dann gibt’s halt auch ein/zwei Wochen immer denselben Kuchen daheim. Das kommt halt auch vor.
Inspiration holst du ...
Während dem Öffifahren und unterm Duschen – da überleg ich so, welche Zutaten miteinander harmonieren würden und schreib das danach auch gleich auf.
Dein Supertipp beim Kochen:
Gelassenheit in der Küche! Und so als praktischen Tipp: Dass man beim Chillischneiden einfach Gummihandschuhe anzieht. Weil man sich dann nicht so, wie es mir mal passiert ist, mit Chillifinger ins Auge fährt und glaubt, man überlebt das Ganze nicht.
Tina Harant
Und wichtig für gute Fotos
Meiner Meinung nach ist Tageslicht mitunter am wichtigsten für gute Fotos. Ich versuche meine zubereiteten Speisen mit Tageslicht im Freien oder vor einem Fenster am Vormittag bis 11 Uhr oder am Nachmittag ab 15 Uhr zu fotografieren. Die Farben erscheinen in dem Licht sehr natürlich und der Kontrast ist nicht zu hart. Zwischen der Mittagszeit lasse ich das Fotografieren eher bleiben, denn da ist im Normalfall das Licht zu grell. Während der Winterzeit verwende ich auch gerne Tageslichtlampen, um das Set zusätzlich ausleuchten zu können.
Deine größte Küchenkatastrophe
Ich hab mal Reisfleisch kochen wollen und da braucht man ja relativ viele Zwiebeln, die man ganz klein schneiden sollte. Das hab ich auch gemacht und dann habe ich das angebraten und bin ins Wohnzimmer und hab dort was anderes gemacht. Und irgendwann denke ich mir "da war noch was in der Küche."
Das war einfach so angebrannt, dass ich den Topf nicht mehr sauber gebracht habe und ich hab den Topf dann wirklich wegwerfen müssen, weil sich das so reingebrannt hat.
Tina Harant
Einfach gut: Weißes Bohnenmus Sandwich
Für 2 Portionen - Zubereitung ca 25 min:
- 1 Nussbaguette
- 250 g weiße Bohnen aus der Dose
- 35 g Tahina Sesampaste
- 60 g Öl (z.B. Olivenöl, Rapsöl,..)
- 2 EL Wasser
- etwas Knoblauch (je nach Wunsch)
- 2 Handvoll Rucola
- 1 EL gerösteter Sesam
- Öl zum Frittieren
Die weißen Bohnen abseihen und kurz mit Wasser spülen.
Anschließend zusammen mit dem Wasser (2 EL), der Tahina Sesampaste, etwas Knoblauch und dem Öl fein pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Etwas Öl in einem Topf erhitzen und den Rucola darin frittieren bis er knusprig ist. Vorsicht, zu Beginn spritzt das Öl etwas. Nach dem Frittieren den Rucola auf einer Küchenrolle abtropfen lassen.
Das Nussbaguette aufschneiden, mit dem Bohnenmus bestreichen und mit dem Rucola garnieren.
Das Ganze mit dem Sesam toppen.
Tina Harant