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Zita Bereuter

Gestalten und Gestaltung. Büchereien und andere Sammelsurien.

30. 1. 2017 - 05:05

Kurkuma-Porridge mit Birnenmus

Damit hat Anja Sammer eine Porridgemeisterschaft gewonnen. Ansonsten kocht die Freshionista orientalisch und vegetarisch und testet ihre Rezepte manchmal gar nicht.

Anja Sammer

Anja Sammer

New Cooks on the Blog - Frische Foodblogs auf FM4
Man braucht keine Haube, um gut zu kochen. Aber einige andere Dinge sind unverzichtbar. Welche das sind, erzählen Leute, die nebenberuflich mit Leidenschaft kochen und darüber bloggen. Hier werden einige New Cooks portraitiert und zeigen auch ein einfaches Rezept. Heute Anja Sammer, die als Freshionista unter foodfreshion.com bloggt.

Als Bibliothekarin hat Anja Sammer ihre Dinge gern strukturiert und geordnet. Daneben ist ihr bei allem, was sie tut, die Liebe zur Sache sehr wichtig. Sie kocht schon seit Jahren sehr gern und wollte ihre Rezeptsammlung irgendwie geordnet haben. Also habe sie ihren Freund, der Webprogrammierer ist, gefragt, ob es da nicht irgendwas gäbe.

"Und der meinte, weil ich in meiner Zettelwirtschaft untergegangen bin, während ich das gefragt hab: 'Ach, ich mach dir einfach einen Blog, oder?' Und so war's dann." Das war vor drei Jahren. Mittlerweile bloggt Anja mindestens einmal wöchentlich und mindestens einmal täglich kocht sie warm.

Kochen muss …
Manchmal schnell gehen, aber immer Spaß machen.

Ich blogge, weil …
Ich es schöne finde, Rezepte zu teilen, aber auch, die Geschichten dazu zu erzählen und dadurch vielleicht auch Leute für die vegetarische und orientalische Küche zu begeistern.

Mein Schwerpunkt ist …
Eine Mischung aus österreichischer und orientalisch-ägyptischer Küche auf pflanzlicher Basis.
Ich achte auch auf Glutenunverträglichkeit, verwende selten tierische Produkte und hab daher viele vegane Gerichte. Auch weil es schön ist, wenn ein Rezept für möglichst viele Leute funktioniert.

Rhabarberrelish

Anja Sammer

Das erste Rezept auf dem Blog: Rhabarberrelish, "Das ist wie Chutney – die englische Antwort drauf. So eine Gewürz-Gemüsepaste, meistens als Gurkenrelish bekannt. Das hab ich mit Rhabarber gemacht."

Was in keiner Küche fehlen sollte:
Ein guter Pürrierstab oder ein Mixerset

Dein Lieblingsgewürz:
Zimt (Auch wenn mein Freund da jetzt stöhnen würde.)

Was ist immer in deinem Kühlschrank?
Gemüsefond, Kren, frisches Gemüse

Dein Supertipp beim Kochen:
Mise en place: Ich richte alles her, was ich zum Kochen brauche, und zwar genau in den Mengen. Dann erst beginne ich mit dem Kochen.

Wie oft testest du die Rezepte?
Unterschiedlich. Manche gar nicht. Das sind "hole-in-ones" – Nagel gleich auf den Kopf getroffen. Deshalb hab ich mir auch angewöhnt, direkt mitzuschreiben. Weil wenn ich vermeintlich planlos loslege und es kommt was Gutes dabei raus, will ich das auch gleich bloggen. Und wenn ich dann nicht mitgeschrieben habe, ärgere ich mich.

Ich hab so einen kleinen Notizblock und einen Bleistift neben liegen, damit versuch ich gleich mitzuschreiben. Das wird dann nach unten, je länger der Kochvorgang dauert, auch immer unleserlicher – das ist der Nachteil bei Zettel und Stift. Danach tippe ich es gleich ab.

Chiapudding mit Apfel Rote Beete Mus

Anja Sammer

Das erfolgreichste Rezept auf dem Blog: Chiapudding mit Apfel Rote Beete Mus

Und wichtig für gute Fotos
Fotos habe ich anfangs mit dem Handy gemacht, weil ich gedacht hab, das wäre direkter und schneller. Ich hab aber doch erkennen müssen, dass ich da technisch auch ein paar Grenzen hab und bin auf die Kamera umgestiegen. Damit kann ich viel schönere Tiefenschärfenbereiche erzeugen. Und das hat dann schon eine andere Qualität.

Am Wichtigsten ist aber das Licht! Es ist egal, wie schön das Foodstyling ist, wenn es nicht gut ausgeleuchtet ist, kommt es nicht zur Wirkung. Tageslicht ist immer noch am Schönsten.

Auf die Tiefenschärfen schau ich nicht nur beim Titelfoto, sondern auch bei den Fotos zum Kochvorgang.
Die Atmosphäre beim Kochen soll mitkommen. Subtil, romantisch und Lust aufs Essen machen.

Deine größte Küchenkatastrophe
Ich hab einen neuen Mixer. Den hab ich nach der Reinigung meiner Meinung nach wieder akkurat auf den Motor gesetzt. Am nächsten Tag in der Früh hat sich herausgestellt, das war nicht so. Weil mein Freund sich einen Shake gemacht hat, der unter anderem Blaubeeren enthalten hat und letztendlich in einem Neuanstrich der Küche gemündet ist.

Kurkuma-Porridge mit Birnenmus

Anja Sammer

Das ausgezeichnete Kurkuma-Porridge mit Birnenmus

Einfach gut: Kurkuma-Porridge mit Birnenmus

Für FM4 verrät uns Anja ihr ausgezeichnetes Porridgerezept. Damit hat sie nicht nur bei der Porridgemeisterschaft in Deutschland den ersten Preis gewonnen, sondern es geht schnell, kostet wenig und kann gut vorbereitet werden, sodass man sich nur portionsweise was warm machen muss.

Für 2 Portionen - Kochzeit 30 min:

Birnenmus

  • 250 g Birnenstücke (ca. 2 Stück reife, weiche Birnen)
  • 50 ml Wasser
  • ½ Stück Sternanis
  • ¼ TL Piment
  • ¼ TL Zimt

Birnenstücke, Wasser und die Gewürze in einen Topf geben, zum Kochen bringen und zugedeckt leicht köcheln lassen. Nach 15 Minuten die weich gekochten Birnen mit einem Stabmixer pürieren. Circa 5 Minuten unter Rühren weiterkochen bzw. solange, bis ein ziemlich feines Birnenmus entsteht.

Porridge

  • 30 g Kleinblatt-Haferflocken
  • 20 g Großblatthaferflocken
  • 300 ml Hafermilch
  • 1 TL Kurkuma
  • ¼ TL Piment
  • ¼ TL Kardamom
  • 1 Prise Salz

Für das Porridge in einem zweiten Topf Haferflocken, Hafermilch, Kurkuma, Piment, Kardamom und Salz langsam zum Kochen bringen. Circa 6-7 Minuten leicht köcheln lassen bzw. bis das Porridge eine cremige Konsistenz annimmt und alle Haferflocken weich geworden sind. Das Porridge mit einem Deckel zudecken, von der heißen Platte nehmen und circa 10 Minuten ziehen lassen.

Die Hälfte des Birnenmuses zum Porridge geben und gut umrühren. Das Porridge in Schüsseln gießen und auf jede Portion einen Teelöffel Birnenmus und ein paar frische Birnenscheiben geben.
Eventuell mit Blütenpollen und Leinsamensamenschrot garnieren.

Anjas Tipp: "Ich mache meist die 2- oder 3-fache Menge Porridge. Eine Portion esse ich gleich, die anderen zwei gebe ich in den Kühlschrank, wo sie gut vier Tage halten. Porridge und Birnenmus bewahre ich in getrennten Behältern auf. So kann ich das Porridge noch etwas variieren, indem ich beim nächsten Mal statt Birnenmus eine halbe zerdrückte Banane oder etwas Apfelmus nehme. Das Porridge wärme ich einem kleinen Topf und bei schwacher-mittlerer Hitze am Herd auf. Außerdem gebe ich ein wenig Flüssigkeit (Hafermilch oder Wasser) hinzu, da das Porridge im Kühlschrank etwas fester geworden ist. Das restliche Birnenmus kann mit Joghurt als Dessert/Snack/Frühstück oder für ein fruchtiges Salatdressing verwendet werden."