Erstellt am: 25. 12. 2016 - 13:03 Uhr
FM4 Soundpark Jahresrückblick
Rewind 2016
Der FM4 Jahresrückblick
Während überall - leider oft zu Recht - über das nun schon fast vergangene Jahr 2016 gejammert wird und die Hoffnung auf ein humaneres 2017 steigt, gibt es zumindest einen Bereich, wo man nicht jammern muss: die österreichische Musik.
Wieder einmal haben die heimischen Acts bewiesen, dass die Kreativität in Österreich schier endlos ist. So bleibt uns, dem FM4 Soundpark Team, die Freude(!) auf 2016 zurückblicken zu dürfen.
"2016 war beunruhigend gut"
Begonnen hat das Soundpark-Jahr - zumindest gefühlt - mit dem Voting zum FM4 Award beim Amadeus. Durchgesetzt hat sich Schmieds Puls, das Trio aus Wien. Für viele zuhause vor den Fernsehgeräten war das ein Überraschungssieg, für uns hier im FM4 Soundpark war das klar wie Grießnockerlsuppe!
Die darauffolgende FM4 Soundpark Session mit Schmieds Puls war ein einzigartiges Konzerthighlight. Noch jetzt läuft uns die Gänsehaut den Rücken runter, wenn wir an die Momente der Stille denken, die Frontfrau Mira Lu Kovacs zwischen und in ihren Songs zu schaffen wusste.
Gegen Ende des Jahres habe ich Schmieds Puls zum Interview getroffen, um zurück zu blicken auf ihr 2016: "Dieses Jahr zum Beispiel, 2016, war der Hammer. Es ist schon beunruhigend gut gelaufen, so wie ich das als Dark-Songwriterin sagen muss. So viele schöne Sachen haben geklappt. Der FM4 Award ist ein super Preis, auf den wir ur stolz sind."
Christian Pausch
Die Magie des Voodoo
Wie aus dem Nichts ist 2016 auch David Öllerer alias Voodoo Jürgens in unser aller Leben getreten und hat uns verzaubert, beschworen und verhext. Zuerst war es nur ein Rumoren im Wiener Underground. Aus verschiedensten Ecken hat man mir zugeflüstert, dass es da einen neuen Barden geben soll, das seine Konzerte ganz und gar fantastisch sind, das seine Texte reine Poesie seien.
Jetzt, am Ende des Jahres, scheint das fast schon unglaubwürdig, dass es mal eine Zeit gegeben haben soll, in der Voodoo Jürgens nur eine Ahnung war. Mit seinem Album "Ansa Woar" hat er ein Werk geschaffen, das nicht besser in dieses Jahr passen könnte und gleichzeitig so aus der Zeit fällt, dass es wohl in jedem Jahr funktioniert hätte.
2016 war definitiv das Jahr des Voodoo Jürgens.
Es mögen viele weitere folgen.
Bitte, danke.
Erwähnt werden muss hier auch Namensvetter Jugo Ürdens, der wohl die beste HipHop-Zeile des Jahres geschaffen hat: "Du bist österreich, ich bin österreicher."
Mavi Phoenix war im November unser Soundpark Act des Monats - alle 12 Acts des ganzen Jahres findest du hier:
"Oh so fuckin' quiet"
Falter 29/16
Dominiert hat den österreichischen HipHop aus unserer Sicht aber eine Rapperin aus Linz: Mavi Phoenix. Mit ihren selbstbewussten Auftritten, den ausgefuchsten Beats und ihren knallharten Lyrics, hat sich die Musikerin in unser Herzen und Tanzbeine gespielt.
Vor allem ihr Auftritt beim diesjährigen Popfest, mitsamt Falter-Coverfoto-Fame ein paar Tage zuvor, bleibt in unserer Erinnerung. Der Rückblick auf Mavi Phoenix' 2016 geht nur mit einer Vorausschau auf ihr 2017 - da erhoffen wir uns nämlich weitere HipHop-Perlen von ihr. No pressure though.
Apropos Popfest - auch Kuratorin Ankathie Koi selbst hat das Musikjahr maßgeblich beeinflusst, ihr Song "White Cars" mit Powernerd & Johann Sebastian Bass ist genauso unter unseren Favourites wie auch ihr "Little Hell".
"Constant Spring"
Aus jetziger Sicht - im tiefsten Winter - ist der Albumtitel von Ogris Debris natürlich eine herrliche Utopie, aber als das Album Anfang des Jahres rauskam, schien er wie ein Versprechen. Für immer Frühling.
Und ja, dieses Album ist tatsächlich das Debüt der Wiener Elektronik-Genies. Gefühlt haben sie aber schon vorher zwanzig andere veröffentlicht. Dass sie ihren Sound auch live umzusetzen wissen, beweisen die umtriebigen Musiker immer wieder, erst vor kurzem auch bei einem unglaublichen Set bei der FM4 Unlimited Party im Wiener Rathaus.
Franz Reiterer
"Ti amo Autogrill"
Der Überraschungs-Super-Hit des Jahres kam von der Band Euroteuro featuring Ninjare die Angelo. Der Song verbindet die, dem österreichischen Austropop inhärente, Italien-Obsession mit dem Schwung von Eurodance und dem Augenzwinkern und der Leichtigkeit eines echten Sommerhits.
Es sind die kleinen Dinge, über die man sich jeden Tag freuen sollte, scheint die Botschaft hinter dem Song. Ob Grappa, Panini, Gelati - alles erhältlich bei Autogrill, dem Rosenberger Italiens. So einfach und so schön kann das Leben sein. Auch im Jahr 2016.
FM4 Soundpark Jahresrückblick On Air
Das gesamte FM4 Soundpark Team - namentlich Daniela Derntl, Clemens Fantur, Daniel Grabner, Andreas Gstettner-Brugger, Lisa Schneider, Stefan Trischler und ich - sendet in der Nacht von 25. auf 26. Dezember ab 01:00 Uhr früh den FM4 Soundpark Jahresrückblick. Mit Lieblingssongs und Lieblingsmomenten des Musikjahres 2016. Einschalten und mit uns in Erinnerungen schwelgen.