Erstellt am: 7. 12. 2016 - 18:28 Uhr
"You wanna make it right, but now it's too late"
Nicht für alle war 2016 ein Grund zum Wütendwerden. Neben Nigel Farage, Donald Trump und Alexander Van der Bellen gehört auch Donald Glover zu den Gewinnern des Jahres. Der 33-jährige Schauspieler, Drehbuchautor, Comedian und Rapper hat zum einen die Serie Atlanta ins Fernsehen gebracht, die mit einer wahnwitzigen Mischung aus Buddy bzw. Romantic Comedy und deprimierendem Sozialrealismus begeisterte.
Zum anderen hat er unter seinem Internet-getauften Rapper-Alias Childish Gambino ein Album namens Awaken, My Love veröffentlicht, das jegliche Erwartungshaltungen sehr gekonnt gebrochen hat. Man hätte nach der letzten Platte oder auch unterhaltsamen Radio-Freestyles mit einer gut gemachten 'Millenial-Rap'-Platte rechnen können, findet sich aber plötzlich im funky psychedelischen Referenzuniversum mit der Parliament-Funkadelic Familie, Rick James oder Sly Stone wieder. So groß war die Überraschung, dass selbst abgebrühte Musik-Beobachter wie ?uestlove von den Roots mit ihrer Begeisterung nicht umgehen konnten (er weckte schließlich D'Angelo auf, um ihm davon zu erzählen). Und auch wir anderen mit weniger prominenten Namen im Telefonspeicher sind von den schönen aber mitunter auch doppelbödigen Songs beeindruckt.
Childish Gambino
Der FM4 HipHop-Lesekreis mit Dalia Ahmed, Mahdi Rahimi, Ole Weinreich und meiner Wenigkeit geriet angesichts des an Bootsy Collins wie auch Jaco Pastorius gemahnenden Songs Redbone zu einem wahren Donald Glover-Lovefest. Aber hören Sie selbst: