Erstellt am: 5. 12. 2016 - 16:01 Uhr
The daily Blumenau. Fußballwoche KW 48/16.
#fußballjournal16
The daily blumenau hat im Oktober 2013 die bisherige Journal-Reihe (die es davor auch 2003, '05, '07, 2009 und 2011 gab) abgelöst und bietet Einträge zu diesen Themenfeldern.
Siehe auch
#dailyBlumenau. Friday Edition, 02-12-16: Vier Punkte, an denen die durchaus patente #bulireform noch hakt
Am Freitag, am Rand der Präsentation der Ligareform der österreichischen Bundesliga offenbarte Hans Rinner (der Präsident) eine (zunächst unglücklich kryptisch formulierte) Vision für das (durch den aktuellen ersten Reformschritt angestrebte) Liga-System der Zukunft. Interessanterweise entspricht sie 1:1 einem (auch damals bereits konsistenten und logischen, von Liga-Seite aber als blödsinnig zurückgewiesenen) Reform-Vorschlag von 2009.
Es ist durchaus verwirrend, wenn einer, der gerade die derzeit beste Variante, nämlich 12 + 16 + 3x16 präsentiert, sich dann in Andeutungen über Zukünftiges verliert, wenn sich neben ihm der Geschäftsführer gerade einmal so ein Bekenntnis für vielleicht irgendwann 14 + 16 entlocken lässt.
Vor allem, wenn die vage Ansage auch noch missverständlich vorgetragen wird: Rinner meinte, er wolle die die Gesamtzahl der Vereine in den ersten drei Spielklassen von aktuell 68 (10 + 10 + 3 x 16) um 20 reduzieren. Was mathematisch bedeutet, dass er eine zweigleisige 10er-Regionalliga will.
Später, hier bei den Kollegen des Kurier, erklärte der Präsident, was er in diesem Exkurs tatsächlich gemeint hatte: Dass er sich (nach dem letzten Reformschritt) ein finales Szenario so vorstellt: eine Profi-Liga mit 16 Klubs, darunter zwei Regionalligen mit ebenfalls je 16 Vereinen.
Perdautz, wie gewagt! Und auch so radikal gedacht.
Ich habe zwei oder drei Minuten gebraucht, um herauszufinden, wann ich diese Lösung, an die ich seit gefühlt dem vorigen Jahrhundert glaube, erstmals öffentlich vorgeschlagen habe: es war wohl hier, im Fußball-Journal '09-25 vom 12. 4. 2009, Der Stein der Weisen - der einzig wahre Vorschlag zur Liga-Reform - ein Zwinkersmiley-Titel einer konkreten Ausführung. Die genau die jetzt als visionär erkannte 16 + 2x16-Variante enthält.
Zum damaligen Zeitpunkt waren es im besten aller Fälle 15 Vereine, die wirklichen Profi-Fußball garantieren konnten (und da war der heute kaputte GAK noch dabei...). Mittlerweile sind es eben eher nur 12-14 (Wolfsberg hält die Kärntner Fahne hoch, aber Neustadt und Kapfenberg schwächeln, ein weiterer Verein kann demnächst neu in die Problemzone stoßen).
Entscheidend ist aber das ersatzlose Streichen der 2. nationalen Leistungsstufe: Zentraler Satz: "Nun lässt sich mit 15, vielleicht 16 Profi-Mannschaften kein System, das 20, oder gar 26, 28 oder 32 Profi-Clubs braucht, umsetzen."
Ein Satz, der bereits 2009 mit allen ökonomischen Fakten unterfüttert war, wohl auch schon Jahre davor und selbstverständlich seitdem gegolten hat und weiter gilt.
Ebenso wie alle anderen, jetzt als große Einsicht präsentierte Themen wie die Spielplan-Entschlackung. Jetzt, sieben Jahre später, hat die Liga einen Schritt in diese, von der Wirtschaftlichkeit vorgegebene Richtung gemacht. Die notwendige Weiterführung wird, in diffusen Worten, als Vision verkauft.
Mit anderen Worten: das, was 2009 schon klar erkennbar auf dem Tisch lag, ist heute die offiziöse Vision der Bundesliga für geschätzt 2020/22. Da darf man wirklich gratulieren.