Erstellt am: 25. 11. 2016 - 17:21 Uhr
Geh weg, November!
Der Tiefpunkt des Jahres lag in der zweiten Novemberwoche: Trump ist zum Präsidenten gewählt und Leonard Cohen ist tot.
Nach der Trauer – Schockstarre, nach der sinnlosen Frage, was uns das Schicksal damit sagen will, fielen wir in ein immer noch anhaltendes neblig- trübes, novembriges Lebensgefühl, das im Wesentlichen aus der Gewissheit besteht, dass nun alles endgültig den Bach runter geht! Und trotz allem ist es jetzt, gegen Ende des Trauermonats, Zeit nach vorne zu schauen und sich ein paar Dinge klar zu machen.
Rösinger
Erstens: „Amerika ist eh ur weit weg“, wie eine berühmte österreichische Dichterin auf Facebook postete.
Zweitens: Leonard Cohen ist unerwartet und friedlich gestorben und hatte in einem letzten Interview verkündet „I intend to live forever“. Und das wird er auch.
Drittens: Wir leben zwar auch in Berlin im „postfaktischen“ Zeitalter, aber Fakt ist, dass die Rechtspopulisten bei der letzen Wahl 14 % erreichten und die zukünftige rot-rot-grüne Regierung letzte Woche ihren Koalitionsvetrag vorgelegt hat. Berlin wird also in Zukunft von der SPD, der Linken und den Grünen regiert. Und bei aller Kritik an den einzelnen Parteien ist diese Koalition immer noch das geringste Übel und das Beste was Berlin passieren kann.
Best of Trennungen
Und dann gibt es fernab dieser wichtigen, staatstragenden Ereignisse im November auch immer noch die kleinen Dinge des Lebens, die uns aufheitern und erfreuen können. Im traurigen Monat November schauen wir an dieser Stelle nämlich traditionell auf die Trennungen des vergangenen Jahres und lassen die zerbrochenen Beziehungen der Zelebritäten genussvoll Revue passieren.
Treue Leser werden sich an den „Herbst der Trennungen“ 2008 erinnern. Das war ein besonders guter Trennungsjahrgang, fanden damals nicht nur Madonna und Guy Richie sondern auch Sarah Connor und Marc Terenzi, Sandy Meyer-Wölden und Boris Becker auseinander.
Auch 2011 war nicht uninteressant- schließlich machten da Ashton Kutcher und Demi Moore, Stefan Mross und Stefanie Hertel, Arnold Schwarzenegger und Maria Shriver endlich Schluss und das Unter-Genre „Trennung obwohl man gar nicht zusammen war“ wurde eingeführt.
Ein eher mageres Jahr war dagegen 2013, in der Kategorie „Trennung im hohen Alter“ (lohnt sich das noch?) gewann Clint Eastwood(83).
2014 führten immerhin Gwyneth Paltrow und Schmusesänger Chris Martin das Konzept der bewussten Entpartnerung „Conscious Uncoupling“ ein. Mithilfe eines Therapeuten kann so aus der Trennung eine spirituelle Angelegenheit, eine „spiritual divorce“ werden. Bei Chris Martin ging die bewusste Entpartnerung damals schneller voran als bei Gwyneth, er war bald darauf mit Jennifer Lawrence liiert, nach vier Monaten kam es da auch wieder zum Uncoupling.
APA/dpa-Zentralbild/Britta Pedersen
Bei all der Freude über die zahlreichen Prominenten-Trennungen musste aber die Paarkritikerin und Trennungsspezialistin stets auch verkünden, dass das Paar der Paare, das Traumpaar Nr. 1 leider immer noch nicht auseinander finden konnte.
Aber nun ist es endlich soweit: Das Jahr 2016 glänzt mit der Trennung des Jahrhunderts, der Trennung von Brangelina. Brad Pitt und Gattin Angelina haben endlich, endlich, endlich Schluss gemacht. Und gehen noch nicht mal im Guten auseinander, sondern brauchen Mediatoren!
Das schönste, attraktivste, kinderreichste Paar Hollywoods! Sie waren in allem so vorbildlich: im Welt-Retten, Kinder-Adoptieren, Gut-Aussehen, Ökoprojekte-Unterstützen, Sich-um-Afrika-Sorgen, Glamourös-Sein. Und nun ? Es ist vorbei, bye-bye Novembermond.
Da geht der Paarkritikerin das novembergebrochene Herz auf - und so wünschen wir auch dieses Jahr allen frisch Getrennten:
Alles Gute für den neuen spannenden Lebensabschnitt! Genießt eure Freiheit und macht was draus!