Erstellt am: 21. 11. 2016 - 06:00 Uhr
Vom Pinkeln und Pupsen
Urin, Rülpser und Heavy Metal sind die Kernelemente des trashigen, postapokalyptischen Jump'n'Runs "Atomic Butcher: Homo Metabolicus". Das Indie-Game stammt von zwei Hobbyspielemachern aus Linz, die sich schon vor über zehn Jahren mit dem originalen "Atomic Butcher" einen Jux gemacht haben. Jetzt haben sie das wiederholt und eine Neuauflage ihres Spieles entwickelt und veröffentlicht. Geschmacklos ist es immer noch, aber ebenso unterhaltsam und mit einem durchaus ungewöhnlichen Spielfluss ausgestattet.
Das Humankapital
Unser Atomic Butcher kann laufen, springen, auf Dinge draufstampfen und mit einer Schlitterattacke in Feinde reinkrachen. Die Standard-Waffe ist – ja, doch – eine Pinkelattacke, wir können aber auf wirkliche Waffen wie Flammenwerfer oder eine Laser-Gun umsteigen. Zumindest bis die Munition aus ist – dann wird die Waffe weggeworfen und weitergepinkelt. "Atomic Butcher" spielt sich intuitiv und schnell. Wir können durch die 2D-Levels rasen, die übrigens wunderbar nach den frühen 90er Jahren aussehen, inklusive schriller Farbpalette. Wer möchte, kann sich mit seinem Mutanten aber auch behutsam den diversen Pixel-Abscheulichkeiten nähern und sie gezielt ausnehmen.
"Atomic Butcher: Homo Metabolicus" ist für Windows, Mac und Linux auf Steam erschienen.
"Atomic Butcher" könnte man als eine Art Anti-Hipster-Spiel bezeichnen. Schick oder subtil ist hier gar nichts – das will es aber auch gar nicht sein. Das Game ist herrlich deppert, aber spielerisch durchaus anspruchsvoll und motivierend. Nicht, weil es allzu schwer wäre, sondern weil der schnelle Spielfluss für verblüffend akrobatische Bewegungsabläufe der Figur sorgt. Wer hätte gedacht, dass ein mutierter Fleischhauer so agil sein kann!