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Susi Ondrušová

Preview / Review

13. 11. 2016 - 13:10

FM4 Acoustic Session mit John Grant

Die Macht der Worte.

Robbie Williams und Kylie Minogue sind Fans, Amanda Palmer und Sinead O'Connor auch. Genauso wie die texanische Band Midlake.

Radio FM4

John Grant live in der FM4 Morning Show.

Mehr FM4 Acoustic Sessions u.a. mit Jamie T, Avec, Granada gibt es unter fm4.ORF.at/video.

Als John Grant am Boden war, von Drogen und Alkoholproblemen gebeutelt, erreichte ihn die Einladung, er soll doch bei und mit Midlake im Studio Songs aufnehmen. Aus diesen Aufnahmen ist vor sechs Jahren das Debüt-Album von John Grant entstanden: "Queen Of Denmark".

John Grant ist ein Musiker, der die Berg- und Talfahrten des Lebens dokumentiert. Warum ihm das auf so herausragende Art und Weise gelingt, hat auch mit Sprachen zu tun. Die Macht der Worte. John Grant liebt Sprachen. Seine Wohlfühlsprache ist seine Muttersprache Englisch, fließend verständigen kann er sich unter anderem auf Russisch, Spanisch, Isländisch und Deutsch.

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Wer Sprache nicht nur als reine Kommunikationsbausteine versteht, um von A nach B zu kommen, sondern ihrer typischen Eigenheit, ihrer kulturellen Verknüpfung, ihrem Ursprung abseits von Grammatikregeln näherkommen will, fängt an, damit zu spielen: mit der Mehrdeutigkeit von Worten. Was sagt das Wort. Wie klingt es. Wieviel kann man sagen und wieviel kann man erzählen und singen.

Sprache ist Spiel. Und spielen kann John Grant nicht nur das Klavier sondern auch mit Vokabeln. Seine Songs muss man nicht nur hören, sondern auch lesen. Eintauchen in die Geschichten, die sein Leben schreibt, Sehnsucht, Liebe, Vernunft, Reue. Er ist der greatest motherfucker you're ever gonna meet.

Aber: Wann ist ein Song/Text fertig? "Wenn man selber fertig ist." lacht John Grant im Interview. Wenn es draußen hell ist. Also wenn das Licht im Saal angeht, wie Anfang der Woche im Wiener WUK, wo John Grant ein Konzert gegeben hat. Fertig ist man, wenn man sich mit diesem imaginären Gehstock, den man sich aus John Grants Songs gezimmert hat, in Richtung nach Hause bewegt.

Vor seinem Wien-Gastspiel war John Grant mit seiner Band im FM4 Studio um den Song "Sigourney Weaver" zu performen.

Angesprochen darauf, ob John Grant an neuen Songs schreibt, die nach seinem vielgelobten Album "Grey Tickles, Black Pressure" veröffentlicht werden, antwortet er, dass er sich diesmal mehr Zeit lassen will. "Zu viel Zeit aber auch nicht. Das passt nicht zu mir. Ich glaube nicht, dass es besser wird, wenn man jahrelang (an den Songs) rumhackt, und ein bisschen zur Ruhe kommen möchte ich nächstes Jahr auch."

Er freut sich unter anderem auch auf Schweigen und Stille. Denn neben Musik von Kraftwerk oder Cocteau Twins oder Bach und Chopin, die er gerne hört, um den gleichen "emotionalen Support" zu erhalten, wie Fans seiner Musik, genießt er auch mal einfach nichts zu hören. "Stille ist auch angesagt bei mir!"